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Irapuato
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Lebensänderung durch Lebensbeichte
Lebensänderung durch Lebensbeichte "Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen." (Mt 3,5 6) Am 1. Adventssonntag erzählte ich von dem Pfarrer, der in seiner Predigt stockte mit dem Wort: Es muss sich etwas ändern. Das traf einen jungen Mann so sehr, dass er um eine Lebensbeichte bat. – Die beste Vorbereitung auf den Messias ist eine gute Beichte, mit der wir die Taufgnade erneuern, wo der Messias uns alle Sünden vergibt und uns mit Seinem Geist ausstattet. Über die große Gnade der Lebensänderung durch die Beichte gibt es sehr viele Erzählungen. Ein paar davon will ich mit Euch teilen: Kardinal Schönborn erzählte uns von seiner Bekehrung als junger Student. Er befand sich in einer großen Glaubenskrise. In seiner Not wandte er sich an einen alten Dominikanerpater. Dieser wiederum empfahl ihm, alle zwei Wochen zur hl. Beichte zu kommen, was ihn zu einem tiefen Glauben an Jesus zurückführte. Zuletzt gab der Kardinal dazu: Die Hl. Beichte alle zwei Wochen habe ich bis heute beibehalten. Ein anderer Kardinal erzählte von einem kleinen Jungen, dem seine Mutter keine Ruhe ließ, er möge doch endlich mit seinem Bruder wieder zur hl. Beichte gehen. Endlich setzten sich beide Geschwister hin, schrieben den gleichen Beichtzettel mit erfundenen Sünden und gingen zum Pfarrer. Der erste von ihnen beichtete und kam aus dem Beichtstuhl heraus. Nun kam der kleine Junge dran. Auch er las den gleichen Beichtzettel mit den erfundenen Sünden vor. Der Pfarrer bat ihn, den Beichtstuhl zu verlassen und mit ihm zum Kreuz zu gehen. Dort ließ er ihn diese Worte wiederholen: Jesus, ich brauche deine Barmherzigkeit nicht! – Das traf den kleinen Jungen so tief, dass er eine ehrliche Beichte ablegte und sich bekehrte. Am Ende gab der Kardinal dazu: Und dieser kleine Junge das war ich. Freilich geht es um eine gute, ehrliche Beichte. Die scheinheiligen Pharisäer – die wohl nur die Sünden anderer Menschen beichteten, nannte der hl. Johannes „Schlangenbrut“. – Vom hl. P. Pio war bekannt, dass er jedes dritte Beichtkind knallhart aus dem Beichtstuhl hinauswarf mit dem Schrei: Via! (Raus hier!). Diesen Schrei hörten natürlich alle Menschen in der Kirche. – Doch keines von diesen Beichtkindern ging verloren. Er betete innig, bis alle zurückkamen und eine ehrliche Umkehrbeichte ablegten. So berichtete ein Mann, ein ehemaliger Kommunist, dass er das erste Mal nur aus Neugierde zum hl. P. Pio zur Beichte gegangen sei. Er hörte von P. Pio: Via! Raus mit Dir! – Beim zweiten Mal bereitete er sich dann auf seine Beichte vor. Doch wieder vernahm er: Via! – Er entgegnete ihm: Ich schlage doch meine Frau nicht mehr! – Doch das war zu wenig. Er musste noch einmal den Beichtstuhl verlassen. Er kam ein drittes Mal tief zerknirscht zu P. Pio. Diesmal fand eine wahre Umkehrbeichte statt, mit der er sein Leben völlig änderte. Schauen wir noch kurz auf die erste Lesung: Wir hören vom Baumstumpf Isais, auf den der Geist des Herrn niederlässt: "Der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Gottesfurcht." (Jes 11,2 3) Jede hl. Beichte hat zwei Teile: Einmal vergibt uns Jesus – unser Messias alle Schuld. Doch er lässt uns nicht leer zurück. Der zweite Teil ist das große Geschenk des Hl. Geistes mit Seinen Gaben. Bitten wir bei jeder hl. Beichte um diese Gaben, besonders um die Weisheit und den Frieden. Noch ein Blick auf die zweite Lesung. Hier ermahnt uns der hl. Paulus: "Nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes." (Röm 15,7) Eine hl. Beichte ist erst dann vollständig, wenn auch wir bereit sind, dem Mitmenschen seine Verfehlungen zu vergeben und ihn so anzunehmen, wie Jesus uns angenommen hat. Erst im Vergeben unseren Schuldigern gegenüber öffnet sich das harte Herz und wird empfänglich für die reiche Gnade der Barmherzigkeit. Heiliger Johannes der Täufer, bereite auch unser Herz für den Messias vor, durch eine tiefe Umkehr und das aufrichtige Bekennen unserer Sünden. Amen.