Myanmars Junta-Jets bombardieren Kirche, töten Kind, Mutter und 2 Pastoren
Die Kirche des Dorfes Lay Wah liegt in Trümmern, nachdem sie am Donnerstag von Junta-Jets bombardiert worden war.

Von Hein Htoo Zan 13. Januar 2023

Fünf Menschen, darunter ein Kind und zwei Pastoren, wurden getötet, als Junta-Kampfflugzeuge am Donnerstag eine Dorfkirche im Bezirk Mutraw im Karen-Staat bombardierten, wie die Karen National Union (KNU) und Anwohner berichten.

Zwei Kampfflugzeuge des Regimes griffen gegen 13.00 Uhr das Dorf Lay Wah an, das von der KNU kontrolliert wird, und zwangen Hunderte von Bewohnern zur Flucht.

"Dies ist ein absolutes Kriegsverbrechen", sagte KNU-Sprecher Padoh Saw Taw Nee und bestätigte, dass Geistliche und ein Kind bei dem Angriff getötet wurden.

"Es ist sehr wichtig, die Treibstofflieferungen für die Flugzeuge des Junta-Militärs zu stoppen. Daher fordere ich die internationale Gemeinschaft erneut auf, wirksamere Maßnahmen gegen die Junta zu ergreifen", fügte er hinzu.

Nach Angaben von Anwohnern zielten die Kampfjets bei dem Angriff eindeutig auf die Kirche und töteten einen kleinen Jungen, seine Mutter, die beiden Pastoren und einen weiteren Dorfbewohner auf der Stelle.

Der Angriff erfolgte zeitgleich mit Luftangriffen des Regimes auf das Hauptquartier der Chin Nationalen Front (CNF), des politischen Flügels der Chin Nationalen Armee (CNA), bei denen am Mittwoch und Donnerstag fünf CNF-Mitglieder getötet, zahlreiche weitere verletzt und eine medizinische Klinik zerstört wurden.

Die zivile Regierung der Nationalen Einheit (NUG) veröffentlichte am Donnerstag eine Erklärung, in der sie die Luftangriffe der Junta verurteilte.

"Wir sprechen all jenen unser Beileid aus, die durch diese Gräueltaten ihr Leben verloren haben, und versprechen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun werden, um Gerechtigkeit für all jene zu schaffen, die ihr Leben verloren haben, sei es auf nationaler oder internationaler Ebene", hieß es in der Erklärung.

Die Junta hat wiederholt zivile Ziele in den Staaten Karen und Kachin sowie in den Regionen Sagaing und Magwe bombardiert.

Nach Angaben der NUG wurden bei den Bombardierungen mindestens 460 Zivilisten, darunter viele Kinder, getötet.

"Der Militärrat der Junta greift weiterhin zivile Gebiete und religiöse Stätten an und hat praktisch zugegeben, Kriegsverbrechen begangen zu haben. Deshalb wollen wir, dass der UN-Sicherheitsrat seine Resolution zu Myanmar unverzüglich umsetzt," sagte Padoh Saw Taw Nee.

Die Resolution, die im Dezember verabschiedet wurde, fordert die Einstellung der Gewalt in Myanmar, die Achtung des demokratischen Willens des Volkes und der Menschenrechte sowie die Rechenschaftspflicht für diejenigen, die sie verletzen.