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Die Umerziehung in der Narronazeit zeigt Wirkung. Von Hochwürden Herbert Stichaller

Zur Erinnerung. Unsere Kindheit war schwarzweiß. Um fernzusehen, gingen wir zum Nachbarn. Die Stimmen der Ansager klingen mir heute noch im Ohr.

Wenn sich das Krokodil heranschlich, hielten wir den Atem an, doch wussten wir, Kasperl wird wieder Sieger sein. Bei „Hänsel und Gretel“ dachte ich nicht an das Märchen der Gebrüder Grimm, sondern an die Oper von Engelbert Humperdinck. Ihn selbst kannte ich noch nicht, doch den „Opernführer“, der uns die Kinderoper präsentierte.

Ich war vierzehn, als wir unser eigenes Fernsehgerät bekamen. Dann war es vorbei mit den Besuchen bei den Nachbarn. Es gab nun auch schon Sendungen in Farbe. „Farbversuchsprogramm“ nannte man das. Nur Krimis blieben immer noch spannender in Schwarzweiß.

Im Internat weitete sich meine Welt. Noch nie hatte ich so viele Bücher aus der Nähe gesehen. Die Bibliothek war voller Überraschungen. Für Fahrten ins Stadttheater machten wir uns schick. Wir saßen auf der Galerie.

Noch als Student bevorzugte ich den Blick von ganz oben. Als ich einmal während des Studiums dem Bundespräsidenten auf der Straße begegnete, blieb ich ehrfurchtsvoll stehen. Er war eine Autorität, nicht erst seit seiner Mahnung, die „Sümpfe“ trocken zu legen und die „sauren Wiesen gleich dazu“.

Meine Eltern hatten es nicht mit Fremdwörtern. Deshalb wussten sie auch nicht, was antiautoritäre Erziehung ist. Mein Vater war streng, meine Mutter übte Nachsicht. Das Wichtigste aber war: sie waren „Vater“ und „Mutter“. Heute gibt es viele, die diese Wörter aus unserem Sprachschatz streichen wollen. Es sind nicht irgendwelche Spinner, sondern „Vater Staat“ selbst ist es, der die Genderideologie fördert, und „Mutter Kirche“ macht mit.

„Die Welt steht auf kein‘ Fall mehr lang!“ singt der Schuster Knieriem in Nestroys Lumpacivagabundus. Sie mag nicht gleich untergehen, doch steht sie heute Kopf.

Die Umerziehung in der Narronazeit zeigt Wirkung: Abstand bedeutet Nähe, Zwang Freiheit und Krieg Frieden.

Wer nicht willens ist, sich selbst zu schaden, ist unsolidarisch. Feindesliebe ist Verrat. Was sagt Jesus? Als die „Theologie der Befreiung“ modern war, galt er noch als Revolutionär. Jetzt wurde er zum Verteidiger des Systems gemacht.

Gewiss, er sprach mit den Mächtigen und saß mit Reichen am Tisch, doch schwieg er nicht zu Unrecht und Sünde. Den Jüngern trug er auf, das Evangelium zu verkünden, „ob gelegen oder ungelegen“.

Priester im Widerstand erhielten Predigtverbot. Berichte auf Internetseiten mussten gelöscht werden. Hat die Kirche ihre Märtyrer vergessen?

Es ist noch nicht lange her, da wurde der Datenschutz so verschärft, dass man es nicht mehr wagte, Bilder mit Gesichtern im Pfarrblatt zu veröffentlichen. Plötzlich sollte man Fotos von den Messbesuchern machen und Lagepläne anfertigen, um den Behörden melden zu können, wer wo Platz nahm. Hat denn niemand Verdacht geschöpft, dass da etwas „faul“ sein könnte „im Staate Österreich“?

Vor kurzem hat man noch Plakate aufgehängt, die zeigen, wie man sich die Hände wäscht. Fenster mussten offen sein. Jetzt wird uns geraten, Wasser zu sparen, kurz zu lüften und auf Heizung zu verzichten. Für den Frieden? Wer will all die Reden von Solidarität und Verantwortung noch hören?

Narrona hat aus großen Worten leere Hülsen gemacht.

Ich wünsche Euch, dass Ihr gut durch den Herbst und den Winter kommt. Der Herbst soll ja „heiß“ und der Winter „kalt“ werden.

„Muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht“ (Ps 23,4).

Unser Herr, der Hirte, wird uns führen. Solltet Ihr fragen, wo unsere Bischöfe bleiben, so bedenkt: Auch Hirten sind Schafe. Auch sie gehen durch das finstere Tal. Statt ihnen nur mit Kritik zu begegnen, sollten wir in gläubiger Verbundenheit auch für sie beten.

Der Beitrag ist dem Satiremagazin Päpstlicher Ehrenkaplan, Nr. 20, Oktober 2022 entnommen.
Vates
Wenn Bischöfe vom Glauben abgefallen sind (z.B. Homosexualisten), kann man nicht in gläubiger Verbundenheit, sondern nur um ihre Bekehrung für sie beten!
Gast6 teilt das
287
Heute schon gelacht?
michael7
Ja, "Narrona"-Pandemie, das ist das richtige Wort! 😂
Goldfisch
ich hätte Narrena-Pandemie gesagt - aber letztendlich muß es in jedem Staat Narren geben, sonst hätte die Bevölkerung keine Unterhaltung.
Sunamis 49
narri narretei