Tina 13
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Der Glaubensweg des Christen ist von außen und von innen her gefährdet.

Gott.
Du hast uns zu dieser Feier eingeladen.
Du sagst uns dein rettendes Wort
und reichst uns das Leben spendende Brot.
Mach uns fähig, weiterzugeben,
was wir in deinen Gaben empfangen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Der Glaubensweg des Christen ist von außen und von innen her gefährdet. Von außen durch Spott und Verfolgung in vielerlei Form, von innen her durch die scheinbare Ferne des Ziels. Der Tag des Herrn, der Tag seiner Wiederkunft, „naht“; aber woran sollen wir es sehen (10,25)? Den Lesern des Briefes wird gesagt, sie sollen in die Vergangenheit und in die Zukunft schauen. Die Vergangenheit, ihre eigene Vergangenheit war gekennzeichnet durch harte Verfolgung, aber auch durch eine Glaubensfreudigkeit, die nicht umzubringen war. Die Zukunft aber heißt: Er wird kommen. Für den Beter des Alten Testaments konnte das Ausbleiben der Hilfe Gottes zu einer Anfechtung des Glaubens werden (Hab 1,12-17). Die Antwort, die die Propheten erhielten, war eine doppelte: 1. „nur noch eine kurze Zeit“ (Jes 26,20), 2. der „Gerechte wird durch den Glauben leben“ (Hab 2,3.4), d. h. durch seine Treue gerettet werden. - Mt 5,11-12.40; 6,20; Lk 21,19.25-28; Apg 14,22; Röm 1,17; 1 Thess 3,1-5; 1 Petr 1,8-9.

Ihr habt manchen harten Lebenskampf bestanden. Werft also eure Zuversicht nicht weg!


Lesung aus dem Hebräerbrief
Brüder!
Erinnert euch an die früheren Tage, als ihr nach eurer Erleuchtung manchen harten Leidenskampf bestanden habt:
Ihr seid vor aller Welt beschimpft und gequält worden, oder ihr seid mitbetroffen gewesen vom Geschick derer, denen es so erging;
denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und auch den Raub eures Vermögens freudig hingenommen, da ihr wusstet, dass ihr einen besseren Besitz habt, der euch bleibt.
Werft also eure Zuversicht nicht weg, die großen Lohn mit sich bringt.
Was ihr braucht, ist Ausdauer, damit ihr den Willen Gottes erfüllen könnt und so das verheißene Gut erlangt.
Denn nur noch eine kurze Zeit, dann wird der kommen, der kommen soll, und er bleibt nicht aus.
Mein Gerechter aber wird durch den Glauben leben; doch wenn er zurückweicht, habe ich kein Gefallen an ihm.
Wir aber gehören nicht zu denen, die zurückweichen und verloren gehen, sondern zu denen, die glauben und das Leben gewinnen.

Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn.

Vertrau auf den Herrn und tu das Gute,
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
Freu dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.

Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm;
er wird es fügen.
Er bringt deine Gerechtigkeit heraus wie das Licht
und dein Recht so hell wie den Mittag.

Der Herr festigt die Schritte des Mannes,
er hat Gefallen an seinem Weg.
Auch wenn er strauchelt, stürzt er nicht hin;
denn der Herr hält ihn fest an der Hand.

Die Rettung der Gerechten kommt vom Herrn,
er ist ihre Zuflucht in Zeiten der Not.
Der Herr hilft ihnen und rettet sie,
er rettet sie vor den Frevlern.


Die Schwere einer Sünde wird nicht nur an ihrem Gegenstand bemessen. David war nicht irgendeiner. Dass er, der fromme, von Gott und dem Volk geliebte König, mit Batseba Ehebruch beging und dann deren Mann Urija in den Tod schickte, musste jeden Israeliten erschrecken. Die Bibel erzählt schonungslos das doppelte Verbrechen des Königs, der immer tiefer abglitt. Was David oder Batseba oder Urija bei der Sache gedacht oder empfunden haben, davon wird keine Silbe gesagt. Wichtiger ist, was am Schluss des Kapitels steht (11,27): das Urteil über die Tat des Königs.

Du hast mich verachtet und dir die Frau des Hetiters genommen, damit sie deine Frau werde (2 Sam 12,10)


Lesung aus dem zweiten Buch Samuel
Um die Jahreswende, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, schickte David den Joab mit seinen Männern und ganz Israel aus, und sie verwüsteten das Land der Ammoniter und belagerten Rabba. David selbst aber blieb in Jerusalem.
Als David einmal zur Abendzeit von seinem Lager aufstand und auf dem Flachdach des Königspalastes hin- und herging, sah er von dort aus eine Frau, die badete. Die Frau war sehr schön anzusehen.
David schickte jemand hin und erkundigte sich nach ihr. Man sagte ihm: Das ist Batseba, die Tochter Ammiëls, die Frau des Hetiters Urija.
Darauf schickte David Boten zu ihr und ließ sie holen;
Dann kehrte sie in ihr Haus zurück.
Die Frau war aber schwanger geworden und schickte deshalb zu David und ließ ihm mitteilen: Ich bin schwanger.
Darauf sandte David einen Boten zu Joab und ließ ihm sagen: Schick den Hetiter Urija zu mir! Und Joab schickte Urija zu David.
Als Urija zu ihm kam, fragte David, ob es Joab und dem Volk gut gehe und wie es mit dem Kampf stehe.
Dann sagte er zu Urija: Geh in dein Haus hinab, und wasch dir die Füße! Urija verließ das Haus des Königs, und es wurde ihm ein Geschenk des Königs nachgetragen.
Urija aber legte sich am Tor des Königshauses bei den Knechten seines Herrn nieder und ging nicht in sein Haus hinab.
Man berichtete David: Urija ist nicht in sein Haus hinabgegangen.
David lud ihn ein, bei ihm zu essen und zu trinken, und machte ihn betrunken. Am Abend aber ging Urija weg, um sich wieder auf seinem Lager bei den Knechten seines Herrn niederzulegen; er ging nicht in sein Haus hinab.
Am anderen Morgen schrieb David einen Brief an Joab und ließ ihn durch Urija überbringen.
Er schrieb in dem Brief: Stellt Urija nach vorn, wo der Kampf am heftigsten ist, dann zieht euch von ihm zurück, so dass er getroffen wird und den Tod findet.
Joab hatte die Stadt beobachtet, und er stellte Urija an einen Platz, von dem er wusste, dass dort besonders tüchtige Krieger standen.
Als dann die Leute aus der Stadt einen Ausfall machten und gegen Joab kämpften, fielen einige vom Volk, das heißt von den Kriegern Davids; auch der Hetiter Urija fand den Tod.

Erbarme dich unser, o Herr, denn wir haben gesündigt.

Gott, sei mir gnädig nach deiner Huld,
tilge meine Frevel nach deinem reichen Erbarmen!
Wasch meine Schuld von mir ab,
und mach mich rein von meiner Sünde!
Denn ich erkenne meine bösen Taten,
meine Sünde steht mir immer vor Augen.
Gegen dich allein habe ich gesündigt,
ich habe getan, was dir missfällt.
So behältst du recht mit deinem Urteil,
rein stehst du da als Richter.
Denn ich bin in Schuld geboren;
in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.
Sättige mich mit Entzücken und Freude!
Jubeln sollen die Glieder, die du zerschlagen hast.
Verbirg dein Gesicht vor meinen Sünden,
tilge all meine Frevel!
Erbarme dich unser, o Herr,
denn wir haben gesündigt.

Halleluja. Halleluja.
Sei gepriesen, Vater, Herr des Himmels und der Erde;
du hast die Geheimnisse des Reiches den Unmündigen offenbart.
Halleluja.


Jesus verkündet „das Wort“ in Gleichnissen (V. 33). Das entspricht der Wahrheit, die er zu verkünden hat, und der Fassungskraft der Menschen, zu denen er spricht. Die Jünger verstanden davon nicht viel mehr als die große Masse des Volkes, und Jesus musste sie eigens unterrichten. Der heutige Mensch, der vielleicht weder eine wachsende Saat noch ein Senfkorn, noch einen Sauerteig gesehen hat, muss sich zudem erst einmal das Bild klarmachen, um dann vom Bild zur gemeinten Sache zu kommen. Aber die Sache steht nicht neben oder hinter dem Bild; wir müssen uns in das Gleichnis selbst hineinbegeben, um „das Geheimnis des Gottesreiches“ zu verstehen und zu erfahren. Im Gleichnis von der wachsenden Saat ist der Blick auf die kommende Ernte gerichtet. So sicher wie nach der Saat die Ernte kommt, wird die Herrschaft Gottes anbrechen, „von selbst“: sie kann nicht erzwungen, auch nicht beschleunigt werden. Ähnlichen Sinn hat das Gleichnis vom Senfkorn (V. 30-32); der Akzent liegt hier stärker auf der unwahrscheinlichen Kraft, mit der sich Gottes Herrschaft in der Welt verwirklicht, trotz armseliger Anfänge und unzureichender Mittel. - Jak 5,7; Joel 4,13; Offb 14,15-16; Mt 13,31-32; Lk 13,18-19; Mt 13,34-35.

Das kleinste von allen Samenkörnern geht auf und wird größer als alle anderen Gewächse


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit sprach Jesus:
Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät;
dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie.
Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.
Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da.
Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben?
Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät.
Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können.
Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten.
Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.


Schott
Tina 13
Die Schwere einer Sünde wird nicht nur an ihrem Gegenstand bemessen.
Tina 13
Vertrau auf den Herrn und tu das Gute,
bleib wohnen im Land und bewahre Treue!
Freu dich innig am Herrn!
Dann gibt er dir, was dein Herz begehrt.