@logos:
Der Etikettenschwindel stammt nicht von mir sondern von den Dialog-Aposteln. Diese betreiben Dialektik, bezeichnen sie aber fälschlicherweise als Dialog.

@hans03:
Man muß nicht freimaurer sein um wie einer zu denken und zu fühlen. ;-)

Das von Iacobus zu Recht angesprochene Problem ist ja, daß der Dialog heute fast ausschließlich im aufklärerischen Sinne verstanden wird. Wenn ich mit "meinem" Dialogbegriff komme, machen die Leute oft große Augen.

Und bei dem heute üblichen aufklärerischen Dialogbegriff spielt eben auch die Dialektik eine wesentliche Rolle.

Gott sei es geklagt!

ich hoffe DF nimmt mir den Henry nicht übel

Nein, nein...ego te absolvo...

Hach, das wollte ich im vorigen Post noch schreiben,

dass ich hoffe DF nimmt mir den Henry nicht übel.... war nicht bös gemeint, nu als leichte Ironie auf Ihren auch nicht ironiefreien Beitrag

Und eben dieser von Defensor Fidei beschriebene Dialog der Antike ist ein Dialog und hat nicht unbedingt etwas mit Dialektik zu tun.

Oder ist das nach Iacobus auch Dialektik?

(Völlig verrückt werde ich wenn jetzt jemand mit Dialektdialog daherkommt )

Heinrich VIII., äh Defensor Fidei

Ja...dieser Judas hat seinen ehrenvollen Titel mißbraucht. Aber das spricht ja nicht gegen den Titel, sondern nur gegen die Person.

Außerdem ist der eigentliche Defensor Fidei ein ganz anderer gewesen. Er hätte den Titel verdient gehabt. Sein Bild habe ich als Avatar ausgewählt.

Dialog ist nicht gleich Dialog:

Der aufklärerische Dialogbegriff ist etwas völlig anderes als der klassische Dialogbegriff der Antike.

Der Papst propagiert offensichtlich NICHT den aufklärerischen Dialogbegriff.



Sokrates meint, daß die Tugend lehrbar sei und im Wissen vom richtigen Handeln bestünde. Sokrates' philosophisches Erziehungsideal besteht aus der Einheit der sittlichen und wissenschaftlichen Bildung. Die Mittel dazu sah er in der Erkenntnis der Wahrheit.

Klingelt's? Erkenntnis der Wahrheit: Thema des Papstes im Bundestag!

Die Realisierung dieser Forderungen ist nach Sokrates nur im dialogischen Philosophieren möglich, denn

1. ist die Gesprächsführung die günstigste Form, auf Menschen erziehend und bildend einzuwirken, sie zum Selbstdenken anzuregen, ihr Verständnis gegenüber sittlichen Mängeln und Aufgaben zu erwecken und zu leiten,

2. ist der Dialog eine unentbehrliche Bedingung der Gedankenentwicklung für alle Teilnehmer und somit auch ein Erkenntnisprozess für alle Beteiligten.

Tja...und das ist der Weg des Papstes. Also nix mit: Du willst C, ich will A, also einigen wir uns auf B.

Und DIESE Form des Dialoges sollte auch mit Protestanten möglich sein. Machen wir sie durch den Dialog katholisch. Das muß unser Ziel sein.

Komisch Iacobus, in meinem Duden steht was anderes.... und auch sonst wüsste ich nicht wer dich zur Definitionshoheit über Wortbedeutungen machte

Du kannst es gern so verwenden.... aber lass mich damit zufrieden!

Heinrich VIII., äh Defensor Fidei

ich hab geschmunzelt, wenn es dich beruhigt

@logos:
Das Modewort "Dialog" meint nicht 'Dialog' sondern 'Dialektik'.

@defensor:
Brilliant!

Kurze Erklärung der Dialektik:

Es kommen Kolchosenbauern zum Pfarrer: „Genosse Pfarrer, unser Parteisekretär spricht täglich von Dialektik. Was ist das?“

Der Pfarrer sagt: „Das ist nicht so einfach zu erklären. Ich erzähle Euch ein Beispiel: Es kommen zwei Genossen, der eine ist rein, der andere schmutzig. Ich biete ihnen ein Bad an. Welcher von beiden wird das Bad annehmen?“

Die Bauern sagen: „Der Schmutzige“.

Der Pfarrer sagt: „Nein, der Reine: denn der Reine ist gewohnt, zu baden, der Schmutzige legt keinen Wert daruf. Wer nimmt also das Bad?“

Nun sagen die Bauern: „Der Reine“.

„Nein,“ sagt der Pfarrer, „der Schmutzige, denn er bedarf das Bades. Also, wer nimmt das Bad an?“

Jetzt sagen die Bauern verdutzt: „der Schmutzige“.

„Nein, alle beide; denn der Reine ist gewohnt zu baden, und der Schmutzige bedarf des Bades. Wer nimmt also das Bad an?“

Die Bauern sagen verwundert: „alle beide“.

„Nein, keiner von Beiden; denn der Schmutzige ist nicht gewohnt zu baden, und der Reine bedarf des Bades nicht“.

„Aber Genosse Pfarrer, was soll das heißen? Jedesmal sagst Du etwas anderes, und jedesmal drehst Du es so, wie es Dir gerade paßt.“

„Ja“, sagt der Pfarrer, „das ist eben Dialektik“.

Dialog klingt für mich eher nach KFZ-Werkstatt. Da gibt es ja auch so ein Wort, mit dem man nur wenig anfangen kann: Dialogprozess. Damit ist dort Kundennähe gemeint. Es gibt aber kaum eine andere Dienstleistung, wo Kunden sich häufig nicht verstanden fühlen. Ähnlich ist es auch in der Kirche, in der einige Verbände Dialog mit Bischöfen führen. Die Mitglieder in der Pfarrei werden so kaum erreicht. Insofern kann ich es Iacobus gut nachfühlen, dass ihm dieser Begriff gar nicht gefällt. Im Himmel, hoffe ich, fühlen wir uns ganz verstanden und aufgehoben. Perfekter Austausch in Echtzeit ohne einen dazu aufzuwendenden Prozess. Wissen werden wir es erst, wenn wir - so Gott will, dort sein dürfen.

@Iacobus

"Im Himmel gibt es keinen Dialog"

Wo haben sie ihre Dreifaltigkeitstheologie gelernt?
Die Dreifaltigkeit ist in ihrem Wesen Liebe, Beziehung und damit auch Dialog, ja sogar "Trialog".

Das Dreieck ist bekanntlich Symbol dafür.