"WENN BENEDIKT SICH NOCH ALS PAPST FÜHLT. UND DER ANDERE PAPST...."

Nicht uninteressant, was da geschrieben wird!

"Gestern hat einer der regelmäßigen Leser von Stilum Curiae den Artikel von Prof. Ureta über die Apostolischen Exhortation "Querida Amazonia" kommentiert. Der Kommentar stammt von Roth, den die Stilumcurialen gut kennen. Hier ist er:

Lieber Ureta, Ihre Überlegungen sind wie immer perfekt. Wer von Prof. Plinio C. De Oliveira geschult wurde, zeigt, daß er einen einzigartigen Überblick über alle Probleme hat, die das menschliche Geschöpf schädigen können.
Glückwünschen beiseite- wäre ich Ihnen für einen Kommentar zu der folgenden Hypothese dankbar. Papst Bergoglio gibt mit dieser Exhortation, die einen idiotischen Titel wie aus einem Weihnachtsfilm trägt, vor, die Demütigung, daß er seine Absichten aufgeben mußte, weggesteckt zu haben, eine doppelte Demütigung.
Erstens weil ihm die Revolutionierung des Zölibats nicht möglich war. Zweitens - eine noch größere. weil sie von Benedikt XVI kam, einem erwachten Papst, der sich selbst als Papst bestätigt und seinen unklaren teilweisen Amtsverzicht bereut.
Gäbe es das Konklave nicht, das Bergoglio wählte, hätte ich keinen Zweifel an der Erklärung von den zwei Päpsten, wie sie Gänswein damals erklärt hat. Benedikt XVI sieht sich immer noch als Papst, das zeigt er und Bergoglio hat das (teilweise) verstanden. Ende des bergoglianischen Traums?
Oder Beginn eines echten Krieges? "

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Wir haben diesen Kommentar Prof. Ureta übermittelt, der so freundlich war, mit einer langen Überlegung zu antworten, die wir unten im englischen Original wiedergeben. Inzwischen haben wir hinter den Vaticanischen Mauern mit einer sehr hochgestellten Persönlichkeit gesprochen, die uns über ihr wohldurchdachtes Urteil zu den Ereignissen um die viri probati, den Zölibat und die Exhortation unterrichtet hat- die laut Don Nicola Bux nach der Veröffentlichung des Buches von Benedikt XVI und Kardinal Sarah geändert wurde.
Laut Don N.Bux gibt es drei Schlüsselelemente:
1. Benedikt fühlt sich als - nicht eremitierter- Papst.
2. Das hat er unter diesen Umständen gezeigt-
3. Papst Bergoglio hat das verstanden und hat Angst,
Was wird diese völlig beispiellose Situation bewirken?
Es gibt jene, die die Möglichkeit sensationeller Entwicklungen nicht ausschließen.
Aber hier die Überlegungen von Prof. Ureta


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Lieber X.....
In der Argumentation von Siscoe und Salza ist der Kern des Problems nicht die sichtbare Handlung sondern das Minimum. das erforderlich ist, damit die Absicht des Handelnden der der Kirche entspricht und die Handlung so gültig wird (Sakramente oder ein Rücktritt) Und ob ein die Natur dieser Handlung betreffender Fehler diese Gültigkeit beeinflußt. Ihre Schlußfolgerung ist- daß das nicht der Fall ist.,

Mehr allgemein gesprochen- stimme ich mit Ihnen überein, daß die Grenze im Grad des Leidens und der Scham der Kirche liegt, die Gott zuläßt. Trotz der Tatsache, daß sie unsterblich ist und das Versprechen hat, daß die Pforten der Hölle sie nicht überwinden werden.

Auch wenn die Unvollkommenheit der Kirche nicht zu ihren Aussagen gehört und noch kein offiziell erklärtes Glaubensdogma ist, wird sie niemals eines ihrer essentiellen Bestandteile verlieren, d.h. den Glauben, die Sakramente oder die Hierarchie, Selbst wenn alle abtrünnig würden und nur ein Bischof und ein Gläubiger katholisch bleiben würden (es sind mindestens zwei Personen erforderlich, um eine Gemeinschaft zu bilden) würde es immer noch die Katholische Kirche sein.

Aber dieses Minimum ist reine Theorie, weil die Kirche, um ihre Mission erfüllen zu können, sichtbar sein muß, damit die Menschen guten Willens sie als die einzige wahre Kirche des einzigen wahren Gottes erkennen können.

Bisher haben wir- Gott sei Dank- diesen Tiefstpunkt noch nicht erreicht. Weil es ein Minimum an Prälaten, eine gute Zahl von Klerikern und eine nicht kleine Minderheit von Menschen gibt, die die Häresien der Modernisten zurückweisen und wissen, wie die wahre Kirche ist. Außerdem haben sie- indem sie alle modernen Möglichkeiten der sozialen Medien nutzen- eine Art unsichtbare "Familie der Seelen" gegründet, die sich gegenseitig unterstützt und für fehlgeleitete Katholiken für traditionelle Positionen anziehend macht.

Die Modernisten selber helfen bei der Sichtbarmachung der wahren Kirche, indem sie unaufhörlich beteuern, daß ihre Kirche eine "Neue Kirche" sei, die sich entwickelt hat, usw.
So daß Außenstehende daraus schließen, daß die altmodische Kirche die richtige ist (sogar um sie dann zu verfolgen).

Solange die Minderheit der gläubigen Katholiken den Glauben behält und um einige gute Hirten gesammelt bleibt (und so das Überleben und die Sichtbarkeit der Kirche sichert) gibt es praktisch keine Grenze, bis zu welchem Grad der Abgrund des modernistischen Wundbrands die Hierarchie befallen kann. Wie Pater Santiago Martin kürzlich in einem seiner Videos sagte, "Sie werden nicht aufhören, bis sie eine Lesbe auf den Stuhl Petri gesetzt haben!"

Ich habe die Verbreitung des Buches von A.Xavier de Siveira über die theologische Hypothese eines häretischen Papstes sehr unterstützt, um den normalen Katholiken erkennen zu lassen, daß ein Papst sich irren und die Herde in die Irre führen kann, damit sie sich nicht verpflichtet fühlen, den Häresien von Papst Franziskus zu folgen.

Meiner Ansicht nach sollten wir, anstatt weiter unsere Gedanken zum Kochen zu bringen und zu versuchen, das theologisch-kanonische Problem eines häretischen Papstes (die Positionen von Cajetan und Bellarmin dazu) zu lösen oder wie weit die öffentliche Häresie des Papstes gehen kann (oder sogar das schwerwiegendere Problem zu wissen, bis zu welchem Ausmaß die Mehrheit der Hierarchie vom Katholischen Glauben abfallen kann...) uns darauf zu konzentrieren, den Glauben dieser "Seelenfamilie" wahrer Katholiken und die Treue einer guten Anzahl von Hirten und Geistlichen zu erhalten,.

Das wäre der Haltung einer Frau und von Kindern gleich. die physisch oder psychisch vom Ehemann und Vater angegriffen wurden, und anstatt sich darüber zu quälen, ob ihre Ehe gültig ist oder nicht und ob sie noch mit ihm verheiratet ist, lieber vorsichtige Schritte unternimmt, sich und ihre Kinder räumlich vom Ehemann zu trennen, um den Rest der Familie zu bewahren und sie vereint zu lassen, während sie anerkennt, daß der eheliche Bund gültig bleibt oder gültig bleiben kann. Diese Haltung seitens der angegriffenen Ehefrau ist vom Kirchenrecht immer zugelassen worden.

In diesem Sinn, fürchte ich, daß die vereinte Front jener Katholiken, die gläubig bleiben, durch nebensächliche Diskussionen. wie z.B. ob Benedikt XVI auf das Papstamt verzichtet hat oder ob Papst Franziskus noch Papst ist ( falls seine Wahl gültig war) gespalten werden können. Wir haben bereits die Risiken durch den ewig fließenden Lavastrom der Sedisvakantisten erlebt, der nirgendwohin führt.

Ich setze nebensächlich in Anführungszeichen, weil mir bewußt ist, welch dramatische Schäden ein häretischer Papst in der Kirche verursachen kann (und das war der Grund, aus dem Der Hl. Robert Bellarmin den Gedanken bevorzugte, daß Gott so etwas nie geschehen lassen werde)
Aber wir sind Zeugen der Tatsache geworden, daß der Hl. Geist bei einigen Gläubigen und einigen guten Hirten gewirkt hat und sie darin bestärkt hat, Widerstand gegen die Zerstörung durch diesen sehr sehr schlechten Papst zu leisten. Deshalb müssen wir darauf vertrauen, daß diese Hilfe des Hl. Geistes in gleicher Stärke zunehmen wird, wie die Intensität der Prüfung (weil die Kirche an Weisheit und Heiligkeit zunimmt, wie ihr Göttlicher Gründer).

Wenn die andere Seite eine lesbische Frau auf den Thron des Hl Petrus setzen wird- um Fr. Martins lebhaftes Bild im Van-Gogh.Stil zu benutzen- werden viel mehr Menschen guten Willens feststellen, daß die "mainstream"-Kirche definitiv nicht die wahre Kirche ist. Viele von ihnen werden bereuen, zumindest teilweise zugelassen zu haben, daß das modernistische Zeug die Kirche infiltrierte, das in einen solchen Abgrund führte. Und sie werden sich der "Familie der Seelen" jener anschließen, die treu geblieben sind und ausgestoßen wurden. "

Quelle: Stilum Curiae, M. Tosatti, Prof. Ureta