Yohanan
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Papst in Synagoge zu Rom. Anmerkungen zur Ansprache. Unter der Rubrik Glaubens- und Kirchenkrise in ihrem Mitteilungsblatt kritisiert die Piusbruderschaft die Ansprache des Papstes in der Synagoge zu …Mehr
Papst in Synagoge zu Rom. Anmerkungen zur Ansprache.

Unter der Rubrik Glaubens- und Kirchenkrise in ihrem Mitteilungsblatt kritisiert die Piusbruderschaft die Ansprache des Papstes in der Synagoge zu Rom. Diese Ansprache weiche "von Grund auf von der Predigt der Apostel ab". Der Vorwurf aber ist in dreifacher Hinsicht als ultra-orthodox einzustufen.
Andreas NDH
Tja, haben sich die Piusbrüder einmal mehr ins eigene Fleisch geschnitten.
Oder werden sie die traditionell überlieferte, worauf sie ja größten Wert legen, Aussage des hl. Justin leugnen?
Yohanan
@Lieber Erzengel,
Deine Worte sind eine wunderbare Ergänzung! Den Traktat des hl. Justin will ich schon lange mal lesen. Schöner Hinweis!
Erzengel
.. angesichts so vieler widerstreitender Meinungen eine schöne Vorstellung: Johannes Paul II und all die vielen Heiligen (alle wahrhaftigen Gottsucher..) sitzen gemeinsam beim himmlischen Hochzeitsmahl! 😌
Erzengel
@Yohanan
Auch der KKK macht es deutlich! Z.B. Nr. 2085 zitiert den Hl. Justin, der zu einem gelehrten Juden Folgendes sagte:
"Es wird nie ein anderer Gott sein, Tryphon, noch war von Ewigkeit her ein anderer Gott.... als der, der dieses Weltall gemacht und geordnet hat. Wir glauben ferner, daß unser Gott kein anderer ist als der eurige, daß er vielmehr der gleiche ist wie der, der eure Väter aus …Mehr
@Yohanan
Auch der KKK macht es deutlich! Z.B. Nr. 2085 zitiert den Hl. Justin, der zu einem gelehrten Juden Folgendes sagte:
"Es wird nie ein anderer Gott sein, Tryphon, noch war von Ewigkeit her ein anderer Gott.... als der, der dieses Weltall gemacht und geordnet hat. Wir glauben ferner, daß unser Gott kein anderer ist als der eurige, daß er vielmehr der gleiche ist wie der, der eure Väter aus Ägypten geführt hat, 'mit starker Hand und erhobenem Arm'. Auch setzen wir unsere Hoffnung auf keinen anderen Gott - es gibt ja keinen anderen -, sondern auf denselben wie ihr, auf den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs." (Hl. Justin, Märtyrer um 155)

Die Äußerungen der Piusbruderschaft gegenüber Papst Benedikt und der katholischen Kirche zeugen m.E. wiederholt für eine mangelnde Bereitschaft, im Heiligen Geist die Einheit anzustreben...
Yohanan
"Mit den Juden beten wir zum gleichen Gott" Papst Benedikt
Unter der Rubrik Glaubens- und Kirchenkrise in ihrem Mitteilungsblatt kritisiert die Piusbruderschaft die Ansprache des Papstes in der Synagoge zu Rom. Diese Ansprache weiche "von Grund auf von der Predigt der Apostel ab". Gemeint ist die Predigt der Apostel Petrus und Paulus in der Apostelgeschichte 3,25.26; 4,11.12;13,38.39, in der gesagt …Mehr
"Mit den Juden beten wir zum gleichen Gott" Papst Benedikt

Unter der Rubrik Glaubens- und Kirchenkrise in ihrem Mitteilungsblatt kritisiert die Piusbruderschaft die Ansprache des Papstes in der Synagoge zu Rom. Diese Ansprache weiche "von Grund auf von der Predigt der Apostel ab". Gemeint ist die Predigt der Apostel Petrus und Paulus in der Apostelgeschichte 3,25.26; 4,11.12;13,38.39, in der gesagt wird: Christus, der verheißene Nachkomme Abrahams, wurde für die Juden zuerst gesandt und auferweckt. In keinem anderen ist das Heil zu finden. Durch Christus werden die Sünden vergeben, die das Gesetz nicht beseitigt. Das ist in der Tat essentielle Verkündigung Christi aus der Schrift selbst.

Der Vorwurf aber ist in dreifacher Hinsicht als ultra-orthodox einzustufen.

Erstens sind auch andere Stellen der Schrift zu bedenken. Im Römerbrief Kap. 11 übergibt Paulus die Judenmission in die Hände Gottes, den Retter vom Zion, und warnt die Christen gegenüber den Juden nicht hochmütig zu werden. Ihre Aufgabe sei es in erster Linie, die Heidenvölker in die Kirche zu rufen.

Zweitens Papst Benedikt ist nach 2000 Jahren kein jüdischer Apostel mehr. Er führt also keinen familiären Dialog mit den Juden. Und wie der Heilige Geist die Kirche durch die Zeit führt, führt Gott auch die Geschicke der Welt. Das jüdische Volk hat im letzten Jahrhundert unvergleichlich Tod und Auferstehung erfahren. An diesem Ereignis kann man auch in der Kirche nicht vorbeigehen.

Drittens hat die Kirche ihr Haus selbst nicht in Ordnung. Gerade in Europa herrscht ein liberaler Reformkatholizismus, der die Grundfesten der katholischen Religion, die eucharistische Anbetung in Gottesdienst und Leben, erschüttert. Ohne die Wiederherstellung der Kirchenordnung, wird es nicht gelingen, die Menschen zu Christus zu führen. Hier gilt das jüdische Wort zum Dekalog: Nehmen wir das Angebot Christi der Zehn Gebote an, in denen steht: Du sollst nicht ehebrechen? Oder weisen wir dieses Angebot zurück.

Doch, Juden und Christen beten zum gleichen Gott, zum dem Gott, der die Gebote und die Verheißung erlassen und verwirklicht hat!