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In Gottes Namen - Predigt zum 16.05.2021 bistumPassau Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,6a.11b-19. In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen …Mehr
In Gottes Namen - Predigt zum 16.05.2021 bistumPassau

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,6a.11b-19.
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.
Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.
Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.
Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.
Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.
Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Lektionar. Rechte: staeko.net

Hl. Gregor von Nyssa (um 335-395)

Mönch und Bischof
Predigten über das Hohelied, Nr. 15; PG 44,1116 (Sermons sur le Cantique des Cantiques, trad. cf bréviaire 7e dim. de Pâques; ins Dt. trad. © Evangelizo)

„Heiliger Vater, bewahre sie [meine Jünger], damit sie eins sind wie wir“ (vgl. Joh 17,11)
Im Hohelied sagt der Geliebte: „Einzig ist meine Taube, die Makellose, die Einzige ihrer Mutter […]“ (6,9). Aber der Sinn dieser Worte erschließt sich uns deutlicher aus den Worten des Herrn, von denen das Evangelium berichtet. Durch seinen Segen hat er seinen Jüngern alle Vollmacht verliehen; dann, zu seinem Vater betend, gewährt er denen, die dessen würdig sind, die anderen Güter. Und er fügt das wichtigste Gut hinzu: dass seine Jünger nicht gespalten sind […], sondern dass sie alle eins sind, durch ihre Vereinigung mit dem alleinigen und einzigen Gut. So werden sie in der „Einheit des Geistes durch den Frieden zusammengehalten“ und werden „e i n Leib und e i n Geist, wie ihnen durch ihre Berufung auch e i n e gemeinsame Hoffnung gegeben ist“ (vgl. Eph 4,3–4). […] „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir“ (Joh 17,21). Nun, das Band dieser Einheit ist die Herrlichkeit. Dass der Heilige Geist mit „Herrlichkeit“ gemeint ist, kann niemand bestreiten, der sorgfältig auf die Worte des Herrn achtet: „Ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast“ (Joh 17,22)! In der Tat hat er ihnen diese Herrlichkeit gegeben mit den Worten: „Empfangt den Heiligen Geist“ (Joh 20,22): Diese Herrlichkeit, die er schon vor aller Zeit besaß, noch „bevor die Welt war“ (Joh 17,5), wurde Christus trotzdem gegeben, als er unsere menschliche Natur annahm. Und als diese Natur durch den Geist verherrlicht war, empfingen alle, die an derselben Natur teilhaben, die Übermittlung der Herrlichkeit des Geistes, angefangen bei den Jüngern. Deshalb sagt Jesus: „Vater, ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind“.