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Sonnenwunder von Heroldsbach

Berichte von Augenzeugen über das Sonnenwunder von Heroldsbach, 8. Dezember 1949

NB! "Sonnenwunder" im folgenden ist hier, solange die kirchliche Anerkennung fehlt, nicht im theologischen, sondern im volkstümlichen Sinne zu verstehen.

Der Unterzeichnete begab sich frei und unaufgefordert am Feste der Unbefleckten Empfängnis Mariens, 8. Dezember 1949, mittags gegen 13.00 Uhr nach Heroldsbach, wo er bis gegen 20.30 Uhr weilte, und gibt im folgenden nach bestem Wissen und Gewissen Bericht über seine persönlichen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Erlebnisse, was er jederzeit bereit ist unter Eid zu nehmen.

Anlass zu meinem Besuche gerade am 8. Dezember gaben mir die auf Grund meines viermaligen Besuches (Di. 18., So. 23. und 30. und Mo. 31. Oktober) gemachten Erfahrungen und meine persönliche Meinung, dass, wenn diese "Gottesmuttererscheinungen" den Tatsachen entsprechen, noch weitere Privatoffenbarungen folgen würden. Diese Meinung wurde bestärkt durch eine Antwort der Erscheinung am 31.10. auf meine durch Rosine Bradl von Heng (Opf.) gestellte Frage: "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?", welche lautete: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." Bemerken möchte ich, dass ich an solche Himmelserscheinungen, wie sie am 8.12. eintraten, aber nicht im geringsten dachte. So kam ich am 8.12. gegen 13.00 Uhr mittags nach Heroldsbach. Gegen 14.00 Uhr begab ich mich mit Herrn Pfarrer Gailer von Heroldsbach, Herrn Pfarrer Bauer von Burk bei Forchheim und dem Herrn Expositus von Heng sowie der kleinen Rosine Bradl und ihren Eltern auf den Erscheinungshügel, wo schon eine ziemlich große Menschenmenge (mehrere Tausende) versammelt war. Gegen 14.30 Uhr kam der Bulldogg an mit einem Anhänger, auf dem die Kinder mit den fünf Priestern (die vier Genannten und der Herr Kaplan von Heroldsbach, der bereits auf dem Hügel war) Platz nahmen. Der Plan für diesen Nachmittag war folgender: Zuerst soll der freudenreiche Rosenkranz gebetet werden, dann Prozession zum nahen Birkenwäldchen, wo außen gegen den Rand ein Marienaltärchen errichtet war, vor dem bereits eine betende Menschenmenge sich eingefunden hatte. Während der Prozession war das Beten des schmerzhaften Rosenkranzes vorgesehen, und am Schlusse sollte der Zug sich wieder auf den Hügel begeben, um oben noch den glorreichen Rosenkranz zu beten.

Beim Beten des ersten Rosenkranzes sahen die Kinder wieder sogleich (seit dem 31.10. hatten sie die Erscheinung nicht mehr gesehen, obwohl sie täglich auf dem Berge um die gewohnte Zeit den Rosenkranz beteten mit ungefähr 100 Gläubigen) die Gottesmutter in der gewohnten Erscheinungsweise, im wesentlichen in ihren Berichten übereinstimmend: mit weißem Kleid, goldener Krone ("die Krone hat a Kreuzle oben", Rosine Bradl) auf dem Haupte, schwarzem Rosenkranz an der rechten Seite, usw. Die meisten Kinder sahen auch das Jesuskind auf der rechten Seite der Gottesmutter, mit weißem Kleid und gelbem Bogen um das Haupt. Ich ließ nun durch Rosine Bradl (Oberpfälzer Kind!) die Frage an die Erscheinung richten: "Liebe Gottesmutter, dürfen wir Dich als Gottesmutter von Heroldsbach-Thurn verehren?" worauf die Antwort deutlich lautete: (Ein lautes) "Ja." Nach dem Beten des ersten Rosenkranzes verließen die Kinder mit den Priestern den Wagen, um an der nun beginnenden Prozession zum Birkenwäldchenaltar teilzunehmen. Ich selbst war noch auf dem Wagen geblieben, da ich die Rosine Bradl noch mit Fragen über die Erscheinung beschäftigt hatte.

Als ich nun (noch oben auf dem Wagen, kurz nach 15.00 Uhr) hinunterblickte in die sich bereits bewegende Prozession, da sah ich plötzlich in der Prozession der Menschenmenge ein großes Durcheinander, sah die Menschen auseinanderstieben und mehrere wild durcheinander laufen. Ich hörte auch erregte Rufe, die ich aber wegen der zu großen Entfernung, von mir nicht verstehen konnte. Ich dachte, dass wohl jemand ohnmächtig geworden sei, und dass man Sanitätspersonal um Hilfe gerufen habe. Als bei erneutem Hinsehen die Aufregung aber immer größer wurde, glaubte ich, dass es sich um einen besonders schweren Erkrankungsfall handeln müsse und dass man wohl auch den Herrn Pfarrer zum Versehen gerufen habe. (Wie ich später erfuhr, handelte es sich hier bereits um das kurz nach 15.00 Uhr einsetzende Sonnenwunder!) Ich meinte nun, der mir nicht näher erkennbare Fall unten werde schon in Ordnung gebracht werden, kümmerte mich nicht mehr darum und begab mich dann mit der Rosine Bradl und ihrer Mutter vom Wagen den Hügel abwärts ziemlich eilig durch die dicht gedrängte Menge quer über die Äcker zum Altar am Birkenwäldchen, wo bereits die übrigen schauenden Kinder waren und ich auch zu meinem Erstaunen Herrn Pfarrer vorbeten sah. (Ich glaubte vorher, er hätte einen Versehgang.)

Einige Meter hinter ihn stellte ich mich hin, zum Altar gewendet, wo eine kleine Immakulatastatue vor dem Kreuze aufgestellt war. Da plötzlich, während Herr Pfarrer nach meiner Erinnerung das Gebet: "Gedenke, o gütigste Jungfrau..." betete, bemerkte ich wieder eine einsetzende panikartige Unruhe unter der betenden Menschenmenge, die Prozession löste sich jetzt gänzlich auf, alles lief durcheinander, ich hörte Rufe von Menschen: "Feuer! Feuer! Das Sonnenwunder! Das Sonnenwunder! Wie in Fatima!" Auf einmal sah ich rechts von mir – ich befand mich noch an der Stelle ein paar Meter hinter dem Altar am Rand des Birkenwäldchens – durch die Birken die Sonne auf uns zustrahlen in einer ganz außergewöhnlichen Stärke und Lichtfülle, es wurde immer heller und heller, immer greller, die Sonne schien mir immer größer zu werden und näher an den Altar und an uns heran zu kommen, ich war wie geblendet, glaubte bestimmt eine ganz außergewöhnliche Helligkeit und Stärke der Sonne zu verspüren, ich hatte den überwältigenden Eindruck eines außergewöhnlichen Ereignisses und glaubte, es kommt jetzt schlagartig etwas Außergewöhnliches, Furchtbares, ich erschrak, da hörte der Herr Pfarrer (Gailer) am Altar auf zu beten, da die Unruhe unter der Menschenmenge immer größer wurde und das Rufen immer lauter und häufiger, kam zu mir her und sagte: "Wir wollen hinaus ins Freie gehen, damit wir die Sonne besser sehen, was eigentlich los ist."

Wir gingen ungefähr 20 bis 25 Meter hinaus ins Freie (Richtung gegen den Hügel), wo wir die Sonne ganz frei, ohne Überdeckung durch den Birkenwald sehen konnten. Nun blickten wir hin zur Sonne, da plötzlich fing die Sonne sich zu drehen an, ganz schnell im Kreise herum, und die Drehungen so deutlich erkennbar, so schnell, dass ich die Vorstellung hatte, wie wenn ein Motor die Sonnenscheibe rhythmisch (in gleichmäßiger Geschwindigkeit) sehr rasch drehen würde. Dabei erschien die Sonnenscheibe in den herrlichsten Farben, ein wunderschönes Weiß, dann orange, dann rosa mit blau und grünlich wechselnd, in schönster Farbenpracht, die so auffallend wohltuend und mild und lieblich auf uns einwirkte, dass wir während der ganzen Rotationsdauer von fast einer Viertelstunde trotz der außerordentlichen Helligkeit ruhig hineinsehen konnten, ohne geblendet zu werden, wie man auch überall reden hörte. In der Sonne sah ich mehrere Figuren sich ebenfalls ziemlich rasch bewegen, bald oben, bald unten, bald rechts oder links, die ich nicht näher erkennen konnte. Die Kinder gaben an, schon während dieser Himmelserscheinung, wie auch nachher im Pfarrhof beim Einzelverhör, sie hätten die Gottesmutter in der sich drehenden Sonne gesehen, auch noch in der untergehenden Sonne, die wir nicht mehr rotieren sahen. (Siehe Bericht der einzelnen Kinder.) Ich war von der Rotation der Sonne so erschüttert, dass ich glaubte, es würde noch ein großes Naturereignis nachfolgen, dass entweder ein großer Erdriss entstehen würde oder ein sonstiges außergewöhnliches Naturereignis, da kam der ruhig wandelnde Stern. Siehe den Bericht weiter unten.

Die Menschen waren alle bestürzt und tief ergriffen, mehrere weinten, auch Kinder, welche die Erscheinung hatten, wie Saam und Heilmann. Man hörte oft aus der Menge die Rufe: "Jetzt ist alles wahr! Die Gottesmutter hat das Zeichen dafür gegeben! Jetzt glauben wir an die Erscheinung." Wir beobachteten diese Erscheinung der rotierenden Sonne, die, so lange wir sie sahen, ungefähr eine Viertelstunde dauerte, 15.30 bis 15.45 Uhr, während das erste Sonnenwunder nach Angabe der Leute kurz nach 15.00 Uhr begann und um 15.15 Uhr endete. (Ein Fräulein im Pfarrhof sagte aus, sie hätte genau das "Sonnenwunder" beobachtet und die Zeit aufgeschrieben, was mit unserm Bericht übereinstimmt.) Bei diesem "zweiten Sonnenwunder" war ich mit Herrn Pfarrer Gailer, Herrn Pfarrer Bauer und Herrn Expositus von Heng außen im Freien, die alle nach Aussage das Gleiche sahen. Alle Leute, die wir hier antrafen bis zum Hügel hinauf, sahen die rotierende Sonne und starrten gebannt hin. Nach Aufhören der Rotation der Sonne gegen 15.45 Uhr begab ich mich mit Herrn Pfarrer Gailer, den übrigen Priestern und den Kindern wieder hinauf zum Wagen, alle tief ergriffen über die noch nie beobachteten Ereignisse! Jeder von uns sprach die persönliche Überzeugung aus, dass dies eine Bestätigung der Gottesmuttererscheinungen sei.

Als wir oben auf dem Wagen angekommen waren, da hörte ich sofort aus der wiederum ganz erregten Menge die Rufe: "Drüben über dem Birkenwäldchen ist ein Stern, ein Stern!" Ich sah hinüber und ganz bestimmt (auch wenn man mir mein Leben nehmen würde, könnte ich nicht anders sagen) sah ich den Stern ganz deutlich, als mehrere Leute mir mit der Hand hindeuteten, die Richtung angebend und sagten: "Dort ist der Stern, dort ist der Stern." "Der Stern bewegt sich, der Stern bewegt sich!" rief alles freudigst erregt und beobachtete wie gebannt den hellen (ohne Flackern), ganz auffallenden! und so ruhig in einer geraden Linie waagrecht oberhalb des Birkenwäldchens nun nach rechts (gegen Westen) sich bewegenden Stern. (Die Schnelligkeit der Bewegung habe ich mit der Bewegung des Fingers in gerader Linie ausgemessen unter Anwesenheit eines Beobachters in einem Zimmer, die Schnelligkeit der Bewegung festgestellt, jedes Mal genau übereinstimmend in 6 Sekunden 4 Meter.)

Der Stern war als Stern ganz deutlich und einwandfrei zu erkennen, so dass eine Verwechslung mit einem Flugzeug mir absolut ausgeschlossen erscheint, außerdem ist bei solcher riesenhaften Entfernung ein Licht an einem Flugzeug um die Tageshelle nicht zu erkennen. Ich selbst wollte nicht an einen wunderbaren Stern glauben und ihn für einen Abendstern halten, da sah ich die ganz unerhörte und auffallende Bewegung des Sternes nach rechts in einer wunderschönen geraden Linie ohne jegliche Krümmung, vorwärts, immer gleichmäßig vorwärts hinziehend, unbeirrt. Nun hielt ich mir vor, ob es keine Täuschung, ob nicht vielleicht die ab und zu erscheinenden Wölkchen sich bewegen, anstatt des Sternes. Da merkte ich zu meinem Erstaunen, dass die Entfernung des Sternes vom Birkenwald immer größer wurde, also muss sich der Stern bewegen. Nun wurde es auch ganz wolkenklar am Himmel, wo der Stern sich befand, ein schöner, blauer Himmel und der herrliche Stern drinnen wandelt weiter und ruhig seine Bahn (nach Westen) immer in der gleichen geraden Linie, allen sichtbar, die ihn beobachteten. Das war die zweite, oder besser gesagt die dritte Überraschung (zwei Sonnenwunder!) der betenden Menschenmassen, unmittelbar aufeinander folgend, so dass die bisher gewonnene Überzevgung der Leute von der Gottesmuttererscheinung noch fester wurde, wie man ganz deutlich aus den häufigen Rufen der tief ergriffenen Menge folgern musste. Der Stern wandelte ruhig und in der geraden Linie weiter, auch hinter Wölkchen, wenn solche dazwischen kamen, in ganz deutlich erkennbar voranschreitender und ganz ruhiger Bewegung, bis er nach ca. 15 Minuten gegen 16.00 Uhr ganz drüben im Westen in eine dichte Wolkendecke sich verbarg und nimmer sichtbar wurde.

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