Felix Staratschek
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Verfassungsrecht/ Gesundheit: Ist die Covid-Impfpflicht geeignet, angemessen und erforderlich? (Verlinkung in Text von Felix Staratschek ergänzt, Anlagen zu diesem Schreiben befinden sich in der Datei …Mehr
Verfassungsrecht/ Gesundheit: Ist die Covid-Impfpflicht geeignet, angemessen und erforderlich?
(Verlinkung in Text von Felix Staratschek ergänzt, Anlagen zu diesem Schreiben befinden sich in der Datei. Das haben die Mitglieder des Bundestages bekommen und Sie könnnen auf Abgeordenetenwatch, per Anruf oder Brief die Politiker danach fragen. Gerne können Sie über Ihr Handeln im Kommentar berichten)
Verehrte Bundestagsabgeordnete, sehr geehrte Damen und Herren,
Sie werden bald über ein Gesetz zu einer Impfpflicht zu entscheiden haben. Durch eine Impfpflicht werden Grundrechte eingeschränkt, u.a. das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit mit der Gefahr einer Verletzung der Menschenwürde und der Selbstbestimmung. Wir, die 81 unterzeichnenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, übergeben Ihnen mit diesem Schreiben Argumente für eine verfassungskonforme Entscheidung in dieser Sache.
Eine verfassungsrechtliche Prüfung umfasst vier Fragen:
1.) Welches Ziel dieses Gesetzes ist …Mehr
Felix Staratschek
Anlage 5: Die erhöhte Sterblichkeit im Jahr 2021
1. Zusammenfassung

Aus statistischer Sicht stehen die COVID-Impfungen im begründeten Verdacht, Ursache für die starke Zunahme unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 bis in die jungen Altersgruppen hinein zu sein. Solange nicht überzeugend auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Untersuchungen ausgeschlossen werden kann, dass die beobachtete …Mehr
Anlage 5: Die erhöhte Sterblichkeit im Jahr 2021

1. Zusammenfassung


Aus statistischer Sicht stehen die COVID-Impfungen im begründeten Verdacht, Ursache für die starke Zunahme unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 bis in die jungen Altersgruppen hinein zu sein. Solange nicht überzeugend auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Untersuchungen ausgeschlossen werden kann, dass die beobachtete Zunahme unerwarteter Todesfälle im Zusammenhang mit den COVID-Impfungen steht, halten wir jede Form der Impfpflicht für unverantwortlich.

In den letzten beiden Jahren wurde die Anzahl der „COVID-19“-Todesfälle heftig diskutiert, sowohl was das Ausmaß der Pandemie betrifft als auch die Wirksamkeit von Maßnahmen wie den COVID-Impfungen. Ein Problem dabei ist, dass bei der Zählung von „COVID-19-Todes- fällen“ nicht zwischen „an oder mit“ einer SARS-CoV-2-Infektion Verstorbenen unterschieden wurde,1 was wissenschaftlich valide Aussagen erschwert.

Eine der plausibelsten Möglichkeiten zur Lösung dieses Problems besteht darin, die Anzahl der im Zeitraum der Corona-Pandemie über alle Todesursachen hinweg aufgetretenen Todesfälle mit der Anzahl an Todesfällen zu vergleichen, die ausgehend von den Sterbefallzahlen vor der Corona-Pandemie eigentlich zu erwarten war. Da die Verbreitung eines neuen gefährlichen Virus zu einer Erhöhung der Sterbefallzahlen über die erwarteten Sterbefallzahlen führen sollte, kann mit dieser Methode die von einem neuen Virus ausgehende Gefahr sowie die Eindämmung dieser Gefahr durch ergriffene Maßnahmen abgeschätzt werden: Je höher die Anzahl unerwarteter Todesfälle, umso mehr Schaden hat das neue Virus angerichtet; je stärker der im Zuge einer Maßnahme zu beobachtende Rückgang der Anzahl unerwarteter Todesfälle, umso wirksamer ist eine Maßnahme.
In der folgenden Untersuchung wird diese Methode genutzt, um den Effekt der COVID- Impfungen festzustellen. Zu diesem Ziel werden die Pandemiejahre 2021 und 2020 verglichen. Da im Verlauf des Jahres 2021 ein Großteil der Bevölkerung geimpft wurde, wäre im Falle eines wirksamen und zugleich sicheren Impfstoffs zu erwarten, dass im Jahr 2021 weniger unerwartete Todesfälle zu beobachten sind als im Jahr 2020.

Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass überraschenderweise das Gegenteil der Fall ist: Während im Pandemiejahr 2020 (ohne Impfungen) nur eine vergleichsweise geringe Zahl unerwarteter Todesfälle zu verzeichnen war, die nicht über die üblichen Schwankungen der Vorjahre hinausgeht, zeigte sich im Pandemiejahr 2021 (mit Impfungen) eine ungewöhnlich hohe Zahl unerwarteter Todesfälle. Überraschend ist weiterhin, dass die hohe Zahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 nicht auf ein erhöhtes Versterben in den Altersgruppen über 80 Jahre zurückgeht. Stattdessen ist ein erhöhtes Versterben in allen Altersgruppen unter 80 Jahren bis hinein ins Jugendalter zu beobachten. Die Höchstwerte werden in der Altersgruppe 40-49 erreicht, wo ein Anstieg der Sterbefallzahlen zu beobachten ist, der um neun Prozent höher als die erwarteten Werte ausfällt.
Diese Altersverteilung lässt eine Reihe von möglichen Erklärungen für die hohe Zahl an unerwarteten Todesfällen im Jahr 2021 unplausibel erscheinen. Dieses Muster steht im Kontrast zum Risikoprofil bei COVID-19-Erkrankungen, so dass eine Erklärung durch COVID- bezogene Faktoren wenig wahrscheinlich erscheint. Unplausibel sind auch weitere mögliche Erklärungen wie verschobene Operationen oder Long-COVID-Effekte, weil solche Effekte auch und vor allem die älteren Altersgruppen betreffen müssten.

Hinweise auf eine mögliche Erklärung liefert eine Analyse der Sterbefallzahlen im Jahresverlauf. Es zeigt sich, dass eine erhöhte Anzahl an unerwarteten Todesfällen nicht kontinuierlich über das Jahr hinweg zu beobachten ist. Stattdessen ist eine massive Zunahme unerwarteter Todesfälle im April und erneut im Oktober zu beobachten, welche zeitlich mit der Zunahme der Erstimpfungen bzw. der Zunahme der Booster-Impfungen zusammenfallen. Angesichts der hohen Anzahl der beim Paul-Ehrlich-Institut gemeldeten Verdachts-Todesfälle und der Tatsache, dass die Existenz impfbedingter Todesfälle inzwischen in publizierten Fallstudien nachgewiesen ist, erscheint es demnach wahrscheinlich, dass die hohe Zahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 im Zusammenhang mit den COVID-Impfungen stehen könnte.

Im Folgenden sollen diese Ergebnisse und die zugrundeliegende mathematische Methode genauer vorgestellt werden.

2. Bestimmung des Anstiegs der unerwarteten Todesfälle: Methodenbeschreibung

In Deutschland steigt die jährliche Anzahl der Verstorbenen seit ca. 12 Jahren an. Dies liegt an der Veränderung der Altersverteilung (der Bevölkerungspyramide): Da die Anzahl der älteren Menschen von Jahr zu Jahr steigt und ältere Menschen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit versterben, steigt von Jahr zu Jahr auch die Gesamtanzahl an Verstorbenen. Diesem Effekt wirkt aber die sogenannte Sterblichkeitsverbesserung entgegen: Aufgrund der zunehmend besser werdenden medizinischen Versorgung und zunehmenden Lebensqualität in Deutschland steigt seit Jahren die Lebenserwartung bzw. sinken die Sterbewahrscheinlichkeiten. Um zu bestimmen, ob in einem Jahr mehr Menschen als eigentlich erwartet verstorben sind, muss man dementsprechend beide Effekte statistisch miteinrechnen.

Methodisch wird das dadurch gemacht, dass man die für ein bestimmtes Jahr erwartete Anzahl der Verstorbenen anhand der erwarteten Sterberaten bzw. Sterbewahrscheinlichkeiten berechnet, die für jedes Alter angeben, wieviel Prozent eines Jahrgangs innerhalb dieses Jahres versterben werden. In diese Wahrscheinlichkeiten ist die Sterblichkeitsverbesserung bereits eingerechnet. Multipliziert man diese Wahrscheinlichkeiten mit der in diesem Jahr vorhandenen Anzahl der Personen in der entsprechenden Altersgruppe, erhält man die erwartete Anzahl der Verstorbenen, unter Einrechnung der Veränderung der Anzahl der Personen in dieser Altersgruppe.

Im Folgenden wird für die Jahre 2020 (Pandemiejahr ohne Impfungen) und 2021 (Pandemiejahr mit Impfungen) berechnet, ob – aufgeschlüsselt nach verschiedenen Altersgruppen – mehr Menschen als erwartet verstorben sind. Als Datenbasis werden die Daten des statistischen Bundesamtes (Sterbetafel 2017/192, Sterbefälle3, Bevölkerungsstand4, jeweils per 21.2.2022) sowie die Sterblichkeitsverbesserung nach Schätzungen der DAV (Zieltrend DAV2004R5) verwendet. Methodisch sind die Berechnungen aktuarieller Standard und folgen damit u.a. auch im Wesentlichen den Methoden der CODAG-Gruppe der LMU München.6

In Deutschland sind insgesamt 985.572 Personen im Jahr 2020 verstorben und 1.020.702 (nach vorläufigen Berechnungen) im Jahr 2021. Die beobachtete Anzahl der Verstorbenen wird im Folgenden – aufgeschlüsselt nach verschiedenen Altersgruppen – mit der statistisch erwarteten Anzahl an Verstorbenen in jeder Altersgruppe verglichen. Diese wird, wie beschrieben, anhand der erwarteten Sterbewahrscheinlichkeiten pro Altersgruppe (aktuelle Sterbetafel des statistischen Bundesamtes 2017/19 im letzten Jahr vor der Corona-Pandemie) und anhand der Bevölkerungsgröße pro Altersgruppe (vom statistischen Bundesamt veröffentlichte Zahlen zur Bevölkerungsgröße zu Beginn eines Jahres) bestimmt.

Im Unterschied zu den Methoden der CODAG-Gruppe der LMU München7 erfolgt eine genauere Bestimmung der Sterbewahrscheinlichkeit für die Altersgruppe größer 90 Jahre anhand der in der Sterbetafel enthaltenen Sterbewahrscheinlichkeiten bis ins sehr hohe Alter, weiterhin wird für eine bessere Abbildung der Säuglingssterblichkeit der Zugang im Alter 0 modifiziert. Um die steigende Lebenserwartung über die Jahre hinweg einzurechnen, wurde zusätzlich die von der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) vorgeschlagene Sterblichkeitsverbesserung bei der Schätzung der für ein Jahr erwarteten Anzahl an Todesfällen berücksichtigt.8

3. Die Anzahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2020 und 2021 in verschiedenen Altersgruppen

Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse. Für die verschiedenen Altersgruppen wird für die Jahre 2020 und 2021 jeweils die erwartete Anzahl an Todesfällen, die beobachtete Anzahl an Todesfällen sowie der Prozentsatz, mit dem die beobachtete Anzahl der Verstorbenen von der erwarteten Anzahl abweicht, angegeben.

Tabelle 1: Die für die verschiedenen Altersgruppen laut den Vorjahren für die Jahre 2020 und 2021 erwartete Anzahl an Todesfällen, die beobachtete Anzahl an Todesfällen sowie der Prozentsatz, mit dem die beobachtete von der erwarteten Anzahl abweicht.

(Tabelle, Zahlen)


Nach diesen Berechnungen wurden im Jahr 2020 (Pandemiejahr ohne Impfungen) 4.183 Todesfälle mehr beobachtet als erwartet. Die Anzahl der beobachteten Todesfälle lag demnach relativ nahe an der Anzahl der statistisch erwarteten Anzahl an Todesfällen, was die Ergebnisse anderer Studien bestätigt.9,10 Zur Einordnung der Abweichung sollte man berücksichtigen, dass in den letzten 12 Jahren die durchschnittliche Abweichung vom erwarteten Wert bei ca. 13.000 Todesfällen lag und die maximale Abweichung bei ca. 25.000 Verstorbenen.
Im Jahr 2021 (Pandemiejahr mit Impfungen) war die Gesamtsterblichkeit dagegen stärker erhöht, insgesamt waren 26.910 Todesfälle mehr zu beobachten als eigentlich erwartet. Eine genauere Betrachtung der Anzahl unerwarteter Todesfälle in den verschiedenen Altersgruppen offenbart, dass die im Jahr 2021 beobachtete hohe Anzahl unerwarteter Todesfälle fast vollständig auf eine überdurchschnittliche Zunahme der Todesfälle in den Altersgruppen zwischen 15 und 79 Jahre zurückgeht, in denen teilweise auffällig hohe Abweichungen der beobachteten Sterbefallzahlen vom erwarteten Wert beobachtet werden.

Dieser Befund wird in der folgenden Abbildung 1 noch einmal veranschaulicht.
Die Höchstwerte werden in der Altersgruppe 40-49 erreicht, wo ein Anstieg der Sterbefallzahlen zu beobachten ist, der um neun Prozent höher als die erwarteten Werte ausfällt.

Abb. 1: Prozentuale Abweichung der im Jahr 2020 (Pandemiejahr ohne Impfungen) und 2021 (Pandemiejahr mit Impfungen) beobachteten Anzahl der Todesfälle von der laut den Vorjahren eigentlich erwarteten Anzahl der Todesfälle in den verschiedenen Altersgruppen.

4. Mögliche Erklärungen des Anstiegs der unerwarteten Todesfälle im Jahr 2021


Die Beobachtung, dass die hohe Anzahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 nicht auf eine Zunahme der Sterblichkeit in den höheren Altersgruppen über 80 zurückgeht, sondern auf ein erhöhtes Versterben in den darunter liegenden Altersgruppen bis ins Jugendalter hinein, steht im Kontrast zum bekannten Risikoprofil von COVID-19, demnach das Risiko einer schweren Erkrankung stetig mit dem Alter ansteigt.11 Es ist demnach unplausibel, dass die Zunahme der unerwarteten Todesfälle im Jahr 2021 auf COVID-19 zurückgehen könnte.

Auch weitere häufig genannte mögliche Erklärungen der hohen Anzahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 erscheinen laut den vorliegenden Befunden unplausibel. Vom statistischen Bundesamt wurden als mögliche Erklärungen die zeitliche Verschiebung von Sterbefällen aufgrund der ausgefallenen Grippewelle oder die möglichen Folgen verschobener Operationen und Vorsorgeuntersuchungen genannt.12 Vom Mortalitätsforscher Dmitri Jdanov vom Max-Planck-Institut für Demografische Forschung wurde die Vermutung geäußert, dass womöglich Long-COVID-Effekte die Zunahme der unerwarteten Todesfälle erklären könnten, indem Menschen, die an COVID-19 erkrankt, aber nicht verstorben sind, nun an den Lang- zeitfolgen der Erkrankung versterben würden.13 Allerdings sollten solche Effekte auch ins- besondere die höheren Altersgruppen betreffen und nicht schwerpunktmäßig die mittleren Altersgruppen, was solche Erklärungen nicht plausibel erscheinen lässt.

5. Die COVID-Impfungen als mögliche Erklärung

Einen Hinweis auf eine mögliche Erklärung der ungewöhnlich hohen Zahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 liefert eine Analyse der Anzahl unerwarteter Todesfälle im Jahresverlauf. Die nachfolgende Abbildung 2 zeigt oben für die Altersgruppe 15-79 Jahre, für welche eine Zunahme unerwarteter Todesfälle zu beobachten war, die relative monatliche Abweider tatsächlichen Anzahl der Verstorbenen von der erwarteten Anzahl. Die Daten sind bereits um unterjährige Trends14, die Sterblichkeitsverbesserung, als auch um die Bevölkerungsentwicklung bereinigt. Darunter wird die Anzahl der Erstimpfungen, Zweitimpfungen und Booster-Impfungen pro Monat gezeigt (alle Altersgruppen15).

bb. 2: Die obere Graphik zeigt die Zunahme unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 in der Altersgruppe 15-79 im Verlauf des Jahres (prozentuale Abweichung der beobachteten von der eigentlich erwarteten Anzahl der Todesfälle pro Monat). Die untere Graphik zeigt den Verlauf der Anzahl der Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen (Anzahl der Impfungen pro Monat in Millionen).

Wie die obere Graphik in der Abbildung 2 zur Zunahme unerwarteter Todesfälle im Jahresverlauf zeigt, folgen der hohen Zahl an unerwarteten Todesfällen im Januar zwei Monate, in denen weniger Personen als erwartet verstorben sind, so dass von Januar bis März in etwa die statistisch erwartete Zahl an Personen verstorben ist. Ein solches Muster spricht dafür, dass vulnerable Personen im Januar vorzeitig verstorben sind, was zu einem Absinken der Sterbefallzahlen in den Folgemonaten geführt hat (sogenannter Vorzieh-Effekt).


Im April nimmt die Anzahl unerwarteter Todesfälle plötzlich sprunghaft zu. Nach einem kurzen Plateau sinkt die Anzahl unerwarteter Todesfälle dann wieder etwas ab. Anders als zu Beginn des Jahres bleiben die Sterbefallzahlen aber auch in den Folgemonaten höher als erwartet, ein Vorzieh-Effekt ist nicht zu erkennen. Ab Oktober nimmt die Anzahl unerwarteter Todesfälle dann erneut massiv zu, im Dezember liegen die Sterbefallzahlen um über 20 Prozent höher als erwartet.
Die Tatsache, dass der Trend hin zu einer ungewöhnlich hohen Zahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 nicht kontinuierlich verläuft, ist ein weiterer Befund, der gegen die oben genannten Erklärungsmöglichkeiten spricht, weil es keinen ersichtlichen Grund gibt, warum die Effekte von verschobenen Operationen und Vorsorgeuntersuchungen oder Long-COVID- Effekte zu sprunghaft verlaufenden Sterbefallzahlen führen sollten.

Eine Betrachtung des zeitlichen Zusammenhangs des Verlaufs der Zunahme unerwarteter Todesfälle (obere Graphik in Abbildung 2) und des Verlaufs der Anzahl der COVID-Impfungen (untere Graphik in Abbildung 2) legt eine weitere Erklärungsmöglichkeit nahe: Es zeigt sich, dass der sprunghafte Anstieg unerwarteter Todesfälle im April sowie der erneute Anstieg ab Oktober zeitlich mit dem Beginn der Impfkampagne bzw. mit dem Beginn der Booster- Impfungen zusammenfällt. Eine solche Beobachtung legt die Vermutung nahe, dass die ungewöhnlich hohe Zahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 mit den im Jahr 2021 zum ersten Mal eingesetzten und bevölkerungsweit verabreichten COVID-Impfungen in Zusam- menhang stehen könnte.
Dass die COVID-Impfungen zu Todesfällen führen können, ist inzwischen in zahlreichen Obduktions-Studien bestätigt.16 Dass die COVID-Impfungen bereits im Jugendalter bei Personen ohne Vorerkrankungen zu Todesfällen führen können, ist ebenfalls durch Fallstudien belegt. So zeigen die kürzlich in der peer-reviewten Fachzeitschrift Archives of Pathology & Laboratory Medicine veröffentlichten Obduktionsergebnisse von zwei kurz nach der Impfung an einer Herzmuskelentzündung verstorbenen Jugendlichen ohne Vorerkrankungen, dass es sich um untypische Katecholamin-induzierte Herzmuskelentzündungen handelte, was auf einen kausalen Effekt der Impfungen hinweist.17 Auch längerfristige negative Effekte sind inzwischen in Fallstudien bestätigt. So ist inzwischen in einer in der peer-reviewten Fachzeitschrift Frontiers in Medicine publizierten Fallstudie belegt, dass die COVID-Impfungen zumindest bei bestimmten Krebsarten zu einer Beschleunigung des Wachstums von Tumoren führen können.18

Dass die Größenordnung der durch COVID-Impfungen bedingten Todesfälle möglicherweise in der Tat entsprechend groß sein könnte, belegen die beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldeten Verdachts-Todesfälle. Laut aktuellem Sicherheitsbericht wurden 2.255 Verdachts- Todesfälle nach COVID-Impfungen bis Ende des Jahres 2021 gemeldet. Bei den Meldungen ist mit einer größeren Dunkelziffer an nicht gemeldeten Verdachts-Todesfällen zu rechnen. So legen die kürzlich von den BKK Krankenkassen veröffentlichten Zahlen zu den von Ärzten abgerechneten Arztbesuchen aufgrund von Impfnebenwirkungen nahe, dass weniger als ein Zehntel der Impfnebenwirkungen beim PEI gemeldet wurden.19 Studien zur Meldehäufigkeit von Nebenwirkungen bei Impfungen vor der Corona-Pandemie legen nahe, dass der Anteil gemeldeter Nebenwirkungen von Impfungen womöglich sogar nur bei einem Zwanzigstel liegen könnte.20 Sollte eine Meldequote von zehn Prozent auch auf die gemeldeten Verdachts-Todesfälle zutreffen, würde die wahre Anzahl an Verdachts-Todesfällen bei in etwa 23.000 Verdachts-Todesfällen liegen, bei einer Meldequote von nur fünf Prozent bei 46.000 Verdachtstodesfällen.

Allerdings ist anzumerken, dass bisher nicht valide abzuschätzen ist, bei wie vielen Verdachts-Todesfällen in der Tat ein kausaler Effekt der Impfungen vorliegt. In einem Bericht im Ärzteblatt wird basierend auf ersten Obduktionsergebnissen geschätzt, dass das in etwa bei 30-40 Prozent der Verdachts-Todesfälle der Fall ist.21 Legt man diese Abschätzung zugrunde, wäre mit 6.900 bis 18.400 impfbedingten Todesfällen zu rechnen, die einen nicht unerheblichen Teil der unerwarteten Todesfälle ausmachen würden. Anzumerken ist hier, dass ein solcher impfbedingter Anstieg unerwarteter Todesfälle vor dem Hintergrund zu bewerten ist, dass im Jahr 2020 (Pandemiejahr ohne Impfungen) nur eine vergleichsweise geringe Anzahl unerwarteter Todesfälle im Zuge der Corona-Pandemie zu beobachten war.

6. Schlussfolgerungen

Anders als im Jahr 2020 (Pandemiejahr ohne Impfungen) ist im Jahr 2021 (Pandemiejahr mit Impfungen) eine vergleichsweise hohe Zahl unerwarteter Todesfälle von knapp 27.000 Todesfällen über den erwarteten Sterbefällen zu beobachten. Die hohe Zahl unerwarteter Todesfälle geht fast ausschließlich auf ein erhöhtes Versterben in den Altersgruppen zwischen 15 und 80 Jahre zurück. Die Zunahme unerwarteter Todesfälle tritt nicht kontinuierlich im Jahresverlauf auf, sondern die Anzahl unerwarteter Todesfälle steigt sprunghaft im April und erneut ab Oktober jeweils im zeitlichen Zusammenhang mit dem Anstieg der COVID-Impfungen.

Ein solches Muster ist nur äußerst schwer durch COVID-bedingte Effekte zu erklären, weil diese insbesondere auch die Altersgruppen über 80 betreffen, wo aber praktisch keine Zunahme an unerwarteten Todesfällen zu beobachten ist. Ebenso erscheinen verschobene Operationen und Vorsorgeuntersuchungen oder Long-COVID-Effekte als Erklärung unplausibel, weil solche Effekte alle Altersgruppen gleichermaßen betreffen und kontinuierlich über das Jahr hinweg zu beobachten sein sollten, was nicht der Fall ist. Stattdessen steigt die Anzahl der unerwarteten Sterbefälle im zeitlichen Zusammenhang mit den COVID-Impfungen.
(Aus der AG Statistik)

1 www.thelancet.com/journals/lanepe/article/PIIS2666-7762(22)00023-0/fulltext

2 destatis.de/…mwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Pu blikationen/Downloads-Sterbefaelle/periodensterbetafel-erlaeuterung-5126203197004.html
destatis.de/…mwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/Ta

4 Statistisches Bundesamt Deutschland - GENESIS-Online: Die Datenbank des Statistischen Bundesamtescode=12411#abreadcrumb

5 Seiten - Aktuare online: Sterbetafel der Deutschen Aktuarvereinigung DAV 2004R; Der Zieltrend der Sterblichkeitsverbesserung wird zur Hälfte berücksichtigt, da in den letzten Jahren ein Abflachen der Sterblichkeitsverbesserung zu beobachten ist.

6 On assessing excess mortality in Germany during the COVID-19 pandemic - AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv

7 Die Frage, mit welcher Methode die erwartete Sterbewahrscheinlichkeit am besten abgeschätzt wird, kann nicht abschließend beantwortet werden. Die Schätzungen hängen vom zugrundeliegenden mathematischen Modell ab, weiterhin existieren verschiedenste Sterbetafeln, die alle jeweilige Vor- und Nachteile haben. Allerdings sind die im Folgenden vorgestellten Ergebnissen und die daraus abgeleiteten Fragen grundsätzlich unabhängig von der konkreten Schätzmethode. So entsprechen beispielsweise die im nächsten Abschnitt beschriebenen Sterblichkeitsveränderungen zwischen den Jahren 2020 und 2021 den Berechnungen der CODAG-Gruppe der LMU München (mit minimalen Abweichungen).

8 Die methodischen Details zur Berechnung sind unter folgendem Link verfügbar: Excess Mortality Germany

9 On assessing excess mortality in Germany during the COVID-19 pandemic - AStA Wirtschafts- und Sozialstatistisches Archiv

10 Excess mortality due to Covid-19? A comparison of total mortality in 2020 with total mortality in 2016 to 2019 in Germany, Sweden and Spain

11 rki.de/…/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html

12 Sterbefallzahlen im Dezember 2021: 22 % über dem mittleren Wert der Vorjahre

13 Was steckt hinter der Übersterblichkeit im September?

14 Todesfälle treten bekanntlich nicht über das Jahr gleichverteilt auf, der Unterjährigkeitstrend wurde aus Daten der Jahre 2016-2019 geschätzt.

15 Da vom RKI die Zahlen zu den Impfungen nur sehr grob nach Alter aufgelöst verfügbar gemacht werden (Altersgruppen: 5-11, 12-17, 18-59, >60), ist hier eine Darstellung für die Altersgruppe 15-80 nicht möglich.

16 Autopsy Findings and Causality Relationship between Death and COVID-19 Vaccination: A Systematic Review

17 Autopsy Histopathologic Cardiac Findings in Two Adolescents Following the Second COVID-19 Vaccine Dose logic-Cardiac-Findings-in-Two
Rapid Progression of Angioimmunoblastic T Cell Lymphoma Following BNT162b2 mRNA Vaccine Booster Shot: A Case Report; siehe auch Anlage 6 zu

18 molekularbiologischen Erklärungen einer möglichen kanzerogenen Wirkung der COVID-Impfstoffe.

19 Coronavirus: Impf-Nebenwirkungen deutlich mehr als bisher bekannt - WELT als-bisher-bekannt.html
Paul-Ehrlich-Institut - Startseite

20 2002-auswertung-impfkomplikationen-infektionsschutzgesetz.pdf

21 Heidelberger Pathologe pocht auf mehr Obduktionen von Geimpften Geimpften
Solange nicht überzeugend auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Untersuchungen ausgeschlossen werden kann, dass die hohe Anzahl unerwarteter Todesfälle im Jahr 2021 bis in die jungen Altersgruppen hinein im Zusammenhang mit den COVID-Impfungen steht, halten wir jede Form der Impfpflicht für unverantwortlich.
Felix Staratschek
Anlage 2:
Jenseits der Impfung: wirksame Interventionen gegen COVID-19
Anmerkung von Felix Staratschek:
Ich vermisse hier die Prävention, dass man sich vor einer Infektion so stärkt, dass die einen nicht niederringt.
Du hast nach corona gesucht - Akademie für menschliche Medizin - AMM
und
Corona COVID-19 ohne Panik - Vitamin D-Prophylaxe und kurativen Therapie mit hoT-NEM ohne Impfstoff!
Und es …
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Anlage 2:
Jenseits der Impfung: wirksame Interventionen gegen COVID-19

Anmerkung von Felix Staratschek:
Ich vermisse hier die Prävention, dass man sich vor einer Infektion so stärkt, dass die einen nicht niederringt.
Du hast nach corona gesucht - Akademie für menschliche Medizin - AMM
und
Corona COVID-19 ohne Panik - Vitamin D-Prophylaxe und kurativen Therapie mit hoT-NEM ohne Impfstoff!
Und es fehlt hier das Mittel Ivermectin.
oder
Thieme E-Journals - Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin / Abstract


Für die Behandlung von COVID-19 sind seit kurzem hoch wirksame, sichere, zugelassene Medikamente verfügbar. Es liegen belastbare Daten vor: Paxlovid reduziert Hospitalisierung und Sterblichkeit an COVID erheblich, hat kaum Nebenwirkungen und vermindert hochwahrscheinlich auch die Übertragung des Virus an Dritte. Paxlovid steht in dieser Hinsicht den verfügbaren Impfstoffen nicht nach, wie umfangreiche wissenschaftliche Daten belegen. Molnupiravir (La- gevrio) ist ähnlich wirksam. Eine durch subkutane Einmal-Verabreichung verfügbare Kombin tion monoklonaler Antikörper (Casirivimab und Imdevimab) ist therapeutisch wirksam, nebenwirkungsarm, vermindert Virustiter und Transmission, ist aber derzeit noch nicht zugelassen.

Zur wirksamen und nebenwirkungsarmen Behandlung von COVID-19 können auch anderweitig bereits verwendete und zugelassene Medikamente erfolgreich herangezogen werde. Hierhin zählen Kortikosteroide, Heparin, Remdesivir, Fluvoxamine und Immunglobulin-Präparate.

Impfung eine ähnliche Reduktion der Hospitalisierung und Sterblichkeit herbeiführt, wie die gängigen Impfungen. Die Medikamente können auch im Falle einer erneuten pandemischen Welle einer Überlastung des Gesundheitssystems effektiv entgegenwirken. Medikamente komplementieren die bevölkerungsweite Strategie, indem sie sicheren und effektiven Schutz für die bieten, die nicht geimpft werden können oder wollen. Dabei reduzieren diese Medikamente die Viruslast, wodurch Dritte geschützt werden können.

Ferner weisen die Medikamente gegenüber den Impfungen Vorzüge auf:

- Erstens gibt es für die genannten Medikamente keine Hinweise auf einen Wir- kungsverlust bei neuen Virusvarianten, wie es dagegen für die Impfpräparate der Fall ist.

- Zweitens reduziert die Bedarfsfall-Verabreichung dieser Medikamente im Vergleich zur flächendeckenden Impfung das Risiko für Schädigungen durch Nebenwirkungen in erheblichem Maß.

- Drittens gibt es begründete Hinweise darauf, dass die Medikamente die Virusreplikation so hemmen, dass Infektionsketten unterbrochen werden könnten, während dagegen die Impfung die Viruslast nicht in dem Ausmaß reduziert, dass Infektionsketten unterbrochen werden könnten (vgl. Anlage 1.7.).

Es ist dringlich angezeigt, diese Vorzüge antiviraler Medikamente gegenüber den Impfstoffen in großen Studien durch Kopf-an-Kopf-Vergleich detailliert nachzuweisen.
Es gibt also nachhaltig wirksame Medikamente, deren Verwendung bei Infizierten ohne

1. Einleitung

Die Sterblichkeit an COVID-19 hat sich seit Beginn der Pandemie erheblich gewandelt. Ein besseres Verständnis der Erkrankung und der anzuwendenden allgemeinen Behandlungsmethoden haben hierzu ebenso beigetragen, wie der Erregerwandel.
Die SARS-CoV-2 B.1.1.529 Variante Omikron etwa ist nicht nur erheblich weniger vermehrungsfähig, sondern verursacht im Tiermodell auch dramatisch weniger Lungenschäden.1 Dies führt auch zu einer sichtbaren Reduktion der beobachteten Hospitalisierungsrate und Sterblichkeit seit Omikron zur dominanten Virus-Variante wurde.2 Die Beobachtung ist insofern eheblich, als die Infektion mit Omikron, ganz anders als bei Delta-Varianten, bei vielen Patienten überhaupt kein behandlungswürdiges Ereignis mehr ist. Wir behandeln also heute eine andere Erkrankung als zu Beginn der Pandemie. Und wir behandeln sie besser.
Eine COVID-19-Erkrankung ist also wegen der geringeren Virulenz der Erreger und der besseren Behandlungsergebnisse 2022 weniger gefährlich, als sie es noch 2021 war. Dies gilt ggf. unabhängig von Impferfolgen (siehe Anlage 1 zur „Wirksamkeit“ der Impfungen). Zu den medizinischen Fortschritten tragen vier Faktoren bei:

1.) die Verwendung neuer COVID-spezifischer Medikamente,

2.) die Verwendung von Medikamenten, die zuvor bereits für andere Erkrankungen zugelassen wurden und jetzt bei COVID-19 Wirkung zeigen,

3.) die Verbesserung der Beatmungsstrategien,

4.) die bessere Erkennung des Risikoprofils und der gezielte Einsatz risikobezogener Präventions- und Behandlungsstrategien.

2. Die Behandlungsformen: Neue COVID-spezifische Medikamente (ad 1.) und zuvor für andere Erkrankungen zugelassene Medikamente (ad 2.)

Es folgen kurze Ausführungen zu den in der internationalen medizinisch-wissenschaftlichen Literatur durch erstklassige Evidenz erwiesenen Behandlungsformen: vgl. ad 1.) und ad 2.).
Der Begriff randomisiert-kontrollierte Studie (RKS) identifiziert aussagekräftige klinische Versuche am Menschen, die den Goldstandard klinischer Evidenz darstellen. Große RKS mit klaren Ergebnissen werden als Evidenz-Stufe 1 bewertet, kleine RKS mit weniger klaren Ergebnissen sind Evidenz-Stufe 2. Wir haben hier durchgehend Studien der Evidenz-Stufe 1 aufgeführt; wo verfügbar, haben wir systematische Übersichten und Meta-Analysen von RKS angeführt, die in dieser Klasse der Datenauswertung eine Evidenz der Stufen 1 und 2 darstellen.

Ad 1.) Verwendung neuer COVID-spezifischer Medikamente

and Paxlovid belegt, dass diese Medikamente die Hospitalisierung wegen und die Sterblichkeit an COVID um zwei Drittel senken3, wobei in manchen Studien überhaupt keine Todesfälle mehr beobachtet werden. Damit sind die Medikamente etwa so wirksam für den Verlauf einer Omikron-Erkrankung wie eine Dreifach-Impfung. Bei Delta-Infektionen ist die Senkung der Sterblichkeit durch Medikamente deutlich besser als der Effekt der Impfung: Bei Personen mit Impfung lag die Sterblichkeit hospitalisierter Patienten bei 13.2% und damit sogar etwas höher als in der Gruppe der Personen ohne Impfung, wo sie 11.8% betrug (siehe Tabelle 2 in Lauring et al.4). Die Ergebnisse zur Reduktion der Sterblichkeit sind für die Medikamente zumindest vergleichbar mit diesbezüglichen Ergebnissen der Impfung in großen Feldstudien.5 COVID-spezifische Medikamente reduzieren die Viruslast schnell um einen Faktor 10 und beeinflussen so effektiv den für Ansteckung und damit Krankheitsverbreitung zentralen Parameter.

Eine Meta-Analyse der Effizienz und der Sicherheitsdaten von Molnupiravir, Fluvoxamine

Paxlovid

Nirmatrelvir/ritonavir (PaxlovidTM) ist ein effektives und sicheres antivirales orales Medikament, das die Hauptprotease (M(pro)), d.h. die 3CL protease, des SARS-CoV-2 Virus hemmt6. Paxlovid reduziert die Hospitalisierungsrate etwa um den Faktor 8,7 und reduziert die Mortalität erheblichst. Insbesondere führt Paxclovid in RKS zu einer raschen Reduktion der Viruslast um den Faktor 10 8, und beeinflusst so einen zentralen Parameter der Übertragung von COVID-19 und die Übertragung von COVID zwischen Personen 9.

Paxlovid leistet damit das, was von den Impfungen zu fordern ist, was diese aber nicht erfüllen: den Fremdschutz.

Paxlovid ist auch bei Hochrisikopatienten 89% effektiv.11 Nebenwirkungen sind meist mild,12 und es gibt nur wenige Kontraindikationen.13 In den USA wurde Paxlovid am 22. Dezember 2021 von der FDA zugelassen.14 In Deutschland und der EU ist Paxlovid seit dem 25. Februar 2022 bedingt zugelassen, und für Deutschland sind bereits 1 Mio Dosen bestellt. Auch in den USA ist Paxlovid, neben anderen Therapeutika, ein klar identifiziertes Element der Nationalen Anti-COVID-Strategie.15 Führende Stimmen im Feld sehen in Paxlovid eine substantielle Bereicherung des Repertoires im Kampf gegen COVID.16 Die Verwendung des Medikaments ist bei Eintritt der Erkrankung, nicht aber bei prophylaktischer Verwendung kosteneffizient.17 Paxlovid ist, im Unterschied zu den verfügbaren Impfstoffen, hochwirksam auch bei Omikron.18

Damit steht mit Paxlovid ein sicheres, effektives und zugelassenes Medikament zur Verfügung, das nicht nur den einzelnen Erkrankten vor einem schweren oder tödlichen Verlauf der Erkrankung schützt (Selbstschutz), sondern hochwahrscheinlich auch die Bevölkerung durch Minderung der Übertragung. Die Verwendung von Paxlovid im Falle der Erkrankung realisiert also für das Kollektiv der Menschen ohne Impfung ggf. das Ziel, welches durch die Impfpflicht erfüllt werden soll, aber durch die Impfung nicht erreicht wird: den Fremdschutz. Hierzu sind Studien dringlich.

Molnupiravir Lagevrio(®)

Molnupiravir ist ein Basenanalogon, das durch Einbau eines Fehlers die Vermehrung der viralen RNA hemmt.19 Schon die Dosisfindungsstudien zeigten gute Verträglichkeit.20 Molnupiravir reduziert die Rate von Hospitalisierung oder Tod durch COVID um 50%.21 Auch Molnupiravir reduziert die Übertragung von COVID-19 erheblich, und zwar auch für die neuen Varianten.22 Eine große Phase III RKS zeigte eine Reduktion der Hospitalisierungsrate um etwa ein Drittel und die Reduktion der Sterblichkeit um den Faktor 9.23 Nebenwirkungen sind rar.24

Molnupiravir ist seit dem 4. November 2021 im Vereinigten Königreich von Großbritannien und Nordirland zugelassen25 und kann in Deutschland seit dem 3. Januar 2022 verschrieben werden. Damit stellt Molnupiravir ein weiteres Mittel dar, das Personen ohne Impfung ähnlich effektiv wie die Impfung schützen kann. Die Kombination mit anderen bereits etablierten antiviralen Medikamenten wie Remdesivir verspricht weiteren Erfolg.26 Kombinatorische Verwendung antiviraler Mittel hat auch im Falle anderer RNA-Viren, wie etwa bei HIV, langfristig deren Wirksamkeit erhalten.

Casirivimab und Imdevimab (C&I)

C&I sind monoklonale Antikörper, die das SARS-CoV-2 Spike-Protein neutralisieren und so den Eintritt des Virus verhindern. Sie werden im frühen Infektionsverlauf, nämlich nach Exposition zu einem erheblichen Infektionsrisiko, unter die Haut gespritzt und vermindern in RKS das Risiko des Eintrittes einer COVID-Erkrankung sowie deren Dauer ganz erheblich. Dabei reduzieren sie vor allem auch die Zeitdauer eines hohen Virustiters in den Nasenschleimhäuten um fast die Hälfte27 und vermindern so die Transmission, d.h. bieten ebenfalls Fremdschutz. Dabei treten kaum Nebenwirkungen auf.28 Selbst die Gabe nach Hospitalisierung reduziert in RKS (RECOVERY) die Sterblichkeit um etwa 20%.29 Das Medikament hat noch keine Zulassung, aber großes Potential.

Ad 2.) Für andere Erkrankungen zugelassene Medikamente Remdesivir Veklury

Remdesivir wurde für die Behandlung von Hepatitis C und Ebola entwickelt. Während es anfangs zu den kontroversen Medikamenten gehörte,30 zählt es heute zu den Medikamenten mit erwiesener Wirksamkeit bei COVID-19,31 ausdrücklich auch bei neueren Virusvarianten und bei Omikron.32

Die Wirksamkeit von Remdesivir wurde insbesondere durch eine große RKS bestätigt, die zeigte, dass die Einnahme für COVID-infizierte mit einem hohen Risiko einer schweren Erkran- kung das Risiko der Hospitalisierung und des Todes um 87% verringerte.33 In der Studie verstarb kein Patient.34 Eine Kohortenstudie kam zu ähnlichen Ergebnissen.35 Das Medikament zeigt wenig Nebenwirkungen.

Eine populationsweite Studie in Kanada, die an die WHO-Studien Solidarity und CATCO an- schließt, zeigte unter Remdesivir eine Halbierung der Beatmungsrate und eine deutlich niedrigere Sterblichkeit.36 Remdesivir hat eine bedingte Zulassung für die Behandlung von COVID- 19 bei Jugendlichen und Erwachsenen durch die EMA37 und ist seit dem 22. Okt. 2020 durch die FDA für die Behandlung von COVID-19 zugelassen.

Steroide

COVID-19 ist eine durch entzündliche Mechanismen vermittelte Erkrankung. Die Hemmung der Entzündung kann deshalb ganz unabhängig vor der verursachenden Infektion eine deutli- che Besserung herbeiführen. Corticosteroide sind die „klinischen Lasttiere“ der Entzündungshemmung. Sie sind bewährt, billig, weitum verfügbar und fast universell wirksam. So auch bei COVID.

Dexamethason verbessert die Behandlungsergebnisse bei schwerkranken Patienten signifikant.38 Dasselbe gilt für inhalierte Steroide, die in vielen Studien RKS geprüft wurden.39

Heparin

COVID-19 führt u.a. zu einer Störung der Blutgerinnung und erhöht auch so das Sterblichkeitsrisiko. Die Gabe des weltweit verwendeten und gut bekannten Blutverdünners Heparin führt zu einem signifikanten Nutzen im Sinne der Minderung der Sterblichkeit auf dem Niveau von RKS und systematischem Review.40 Studien mit inhaliertem Heparin sind im Gange.41

Tocilizumab und Anakinra

Tocilizumab ist ein Zytokin-Antagonist, der das entzündungstreibende Zytokin interleukin 6 IL- 6 hemmt. IL-6 spielt bei COVID-19 eine zentrale Rolle. Tocilizumab wird in der Dauerbehandlung chronischer rheumatischer Erkrankungen weltweit verwendet und hat kaum Nebenwirkungen. Meta-Analysen und deren Re-Analysen zeigen einen erheblichen Nutzen der Verwendung von Tocilizumab bei hospitalisierten COVID-19 Patienten, wo es die Sterblichkeit erheblich senkt.42

Ähnliche Ergebnisse werden in RKS zu dem IL-1 Antagonisten Anakinra berichtet, doch sind diese noch nicht bestätigt43 und in Meta-Analysen nicht beständig44. Interferon-β ist vor allem bei Kombination mit anderen Mitteln wirksam.45

Fluvoxamine

Fluvoxamine ist ein lang etabliertes und weltweit zugelassenes orales Medikament mit weiter Verwendung in der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen.46 Fluvoxamine wirkt über eine Reihe von Mechanismen,47 von denen sein Einfluss auf die Reifung von Proteinen möglicherweise für COVID-19 den Hauptmechanismus darstellt.48

Eine kleinere Beobachtungsstudie zeigte 2021 einen Nutzen bei intensiv-medizinisch betreuten Patienten mit COVID-19,49 der jedoch noch nicht sicher bestätigt ist.50 Eine große RKS zeigte sodann, dass die Behandlung mit Fluvoxamin (100 mg 2x täglich oral für 10 Tage) die Hospitalisierungsrate bei COVID-19 Erkrankung erheblich senkte,51 wobei die Resultate als solide angesehen werden.52 Die Daten reichen noch nicht zur Empfehlung einer weiten Verwendung,53 doch sind Studien hierzu im Gange.

Wegen seiner geringen Kosten und sicheren Verwendbarkeit ist Fluvoxamin gerade auch als Kombinationspräparat von großem Interesse.

Konvaleszenten-Plasma (KP) und Intravenöse Immunglobuline (IVIG)

KP wird gewonnen, indem zuvor Erkrankten Blut (Plasma) entnommen wird, um so die gegen COVID-19 gebildeten Antikörper zu gewinnen, die Infizierten injiziert werden. Es handelt sich um eine der ältesten Formen der passiven Immunisierung. Eine große Zahl von RKS und deren Meta-Analysen belegen, dass KP wirksam die Sterblichkeit an COVID-19 senkt,54 wobei allerdings noch Unsicherheiten bezüglich des Ausmaßes bestehen.55

Die Gabe von Antikörpern, die LIGHT neutralisieren (CERC-002), führt in RKS zu einer erheblichen Senkung, nämlich der Halbierung, der Mortalität.56 Die Verwendung polyklonaler Immunoglobuline dagegen ist erfolglos.57
(Aus der AG Molekularbiologie und Medizin)

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19 10©Hung et al
10 © 2022 by the authors. Licensee MDPI, Basel, Switzerland. This article is an open access article distributed under the terms and conditions of the Creative Commons Attribution (CC BY) license (https:// creativecom- mons.org domain name is for sale. Inquire now. 4.0/). Hung Y.P., et al., Oral Nirmatrelvir/Ritonavir Therapy for COVID-19: The Dawn in the Dark? Antibiotics (Basel) 2022 Vol. 11 Issue 2 Accession Number: 35203821 PMCID: PMC8868411 DOI: 10.3390/antibiotics11020220
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28 Ibidem.
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Felix Staratschek
Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen
(Abbildungen sind vorerst nicht enthalten)
Eine Empfehlung pro oder kontra für eine Impfung gegen eine Erkrankung hängt vom Verhältnis dreier Faktoren ab: der Gefährlichkeit der Erkrankung, der Wirksamkeit der Impfung und der Gefährlichkeit der Impfung (Impfnebenwirkungen). Für die Impfung würde sprechen, wenn - symbolisch gesprochen - das Produkt der ersten zwei …Mehr
Wirksamkeit der COVID-19-Impfungen
(Abbildungen sind vorerst nicht enthalten)

Eine Empfehlung pro oder kontra für eine Impfung gegen eine Erkrankung hängt vom Verhältnis dreier Faktoren ab: der Gefährlichkeit der Erkrankung, der Wirksamkeit der Impfung und der Gefährlichkeit der Impfung (Impfnebenwirkungen). Für die Impfung würde sprechen, wenn - symbolisch gesprochen - das Produkt der ersten zwei Faktoren größer ist als der dritte Faktor:
Impfempfehlung
(Gefährlichkeit der Erkrankung) x (Wirksamkeit der Impfung) – (Nebenwirkungen der Impfung).

1. Gefährlichkeit einer Infektion mit tödlichem Ausgang

Nach bekannten WHO-Daten lag die Sterblichkeitsrate unter den SARS-Cov-2-Infizierten (infection fatality rate, IFR) 2020 im Weltdurchschnitt bei ca. 0,2%.(1) Diese Zahl variiert allerdings zwischen Ländern und Regionen, und für Europa können höhere Zahlen (0,25-0,4%) angenommen werden. Diese Zahlen basieren auf Seroprävalenzstudien und differenzieren nicht zwischen den Sterbefällen „an“ und „mit“ Corona. Viele Übersichtsarbeiten zu diesem Thema verzerren die Datenlage dadurch, dass Studien mit wenigen Sterbefällen als „unzuverlässig“ ausgeschlossen werden.(2) Damit kann die IFR stark überschätzt werden.
Altersunterschiede in der Sterblichkeit sind sehr groß. Die gleichen Seroprävalenzstudien zeigen bei Übersiebzigjährigen eine IFR von bis zu 5,5%, die allerdings entgegen den Medien- berichten in Altersheimen im Allgemeinen niedriger ist (ca. 2,4%). Für 60-69 Jahre wurde die IFR von 0,6% errechnet, für 50-59 Jahre 0,27%, für 40-49 Jahre 0,082%, für 30-39 Jahre 0,031%, für 20-29 Jahre 0,014% und für 0-19 Jahre unter 0,003% (drei Todesfälle pro 100 000 Infizierte) (3). Dabei muss berücksichtigt werden, dass der Großteil der Verstorbenen mindestens eine ernsthafte Vorerkrankung hatte.
Mit 1,5-2 Milliarden Infizierten (bis einschließlich Februar 2021) ergeben sich Zahlen von 2,5 bis 3 Millionen Opfern, d.h. 0,032%-0,039% der Weltbevölkerung. Da die ab Mitte 2021
Daraus folgt, ist die Wirksamkeit gleich Null, wird die Impfempfehlung immer negativ, d.h. von einer Impfung wird abgeraten unabhängig von den anderen Faktoren. Wir zeigen im Folgenden, dass die Wirksamkeit der verfügbaren COVID-19-Impfstoffe nicht in hinreichendem Maß gegeben ist. verbreitete Delta-Variante im Vergleich mit dem Wuhan-Stamm eine deutlich niedrigere Sterberate (1/5) hatte,4 und die Omikron-Variante wiederum etwa 10 mal weniger gefährlich (in Bezug auf die Sterblichkeit) ist als Delta5, kann man für das zweite Pandemiejahr eine Gesamtsterblichkeit von ca. 0,005%-0,007% der Weltbevölkerung erwarten. Eine durchschnittliche saisonale Grippe fordert jährlich ca. 300.000-600.000 Opfer (0,0036%-0,0077% der Weltbevölkerung). Davon zu unterscheiden sind schwere Grippeepidemien, bei denen bis zu 0,1% (Hongkong-Grippe 1968) oder sogar bis zu 0,14% der Weltbevölkerung (asiatische Grippe 1957) zu Tode kamen.(6)

2. Anfängliche Wirkung der Impfstoffe

Alle verfügbaren Impfstoffe wurden gegen das SARS-CoV-2-Virus aus Wuhan entwickelt. Zu ihrer Wirkung gleich zu Beginn der Impfkampagne (d.h. gegen denselben Wuhan-Stamm) bestehen unterschiedliche Angaben. Die Zulassungsstudie zum Impfstoff Biontech/Pfizer(7) berichtet zwar eine hohe (70 bis 95%) relative Wirksamkeit. In den absoluten Zahlen gesehen erweisen sich jedoch dieselben Daten als bescheiden: Es müssen 119 Personen geimpft werden, um einen leichten COVID-Fall (einfache Erkältungssymptome) zu verhindern. Dieselben Symptome sind allerdings auch nach der Impfung üblich; in anderen Worten bekommt man 1-2 Tage Fieber und Frösteln nach der Impfung, um 1-2 Tage Fieber und Frösteln nach SARS- Cov-2-Ansteckung zu vermeiden. Zum Vermeiden einer schweren COVID-Erkrankung müssen laut den Daten aus derselben Studie (Supplement Tabelle S5) schon 1356 Menschen geimpft werden. Die entsprechenden Daten aus den Zulassungsstudien für andere in Deutschland bedingt zugelassene Impfstoffe ergeben für Moderna und Johnson & Johnson jeweils 84 Personen, für AstraZeneca 77 Personen, deren Impfung einen Fall einer leichten Erkrankung verhindert.
Ähnliches gilt für die wahrscheinlich größte publizierte Studie von Dagan et al.8 mit mehr als einer Million untersuchten Personen (ca. 40 Mal mehr als bei Polack et al.). Die Studie wird oft als Nachweis der hohen anfänglichen Wirksamkeit von Impfstoffen zitiert. Doch die absoluten Zahlen, soweit man sie aus den supplementären Tabellen extrahieren kann, ergeb immer noch unterhalb der schweren Influenza-Pandemien der Nachkriegszeit (1957-58 und 1968-69). Die geschätzte Anzahl der Gestorbenen im zweiten Epidemiejahr entspricht ungefähr einer jährlichen saisonalen Grippeepidemie. Die Todeslast im ersten Epidemiejahr („an“ und „mit“ Corona) lag relativ hoch, aber im auch hier wieder ein moderates Bild: Erst 490 erfolgreiche Impfungen verhindern einen Fall einer erkältungsartigen COVID-Erkrankung, und etwa 5000 Impfungen sind notwendig, um eine einzige schwere Erkrankung zu verhindern. Zur Verhinderung eines Todesfalls müssen schon über 25 000 Menschen geimpft werden (Abb. 1).

Abb. 1: Wirksamkeitsdaten aus der größten Studie von Dagan et al. (Ref.8). Links: Number Needed to Treat (NNT), d.h. die Anzahl von Personen, die geimpft werden müssen, um einen einzigen Fall mit einem bestimmten Outcome zu verhindern. Die Outcomes sind symptomfreie Ansteckung (blau), leichte Erkrankung (braun), Hospitalisierung (grau), schwerer Verlauf (gelb) und Tod (rot). Rechts: Dieselben Daten in Form der relativen Risikoreduktion (RRR), wie im Artikel angegeben. Als Fazit muss man feststellen, dass die relative Risikoreduktion (RRR) in der Darstellung die realen Unterschiede verzerrt und eine höhere Wirksamkeit suggeriert, als tatsächlich statistisch gegeben ist.

3. Zeiteffekt


Diese anfängliche Wirksamkeit nimmt im Laufe der Zeit ab, unter anderem wegen des Aufkommens immer neuer Varianten. Die Impfkampagnen gegen den Wuhan-Stamm starteten in den meisten Ländern im Dezember 2020, und gleichzeitig (Ende Dezember) begann schon die Verbreitung einer sog. Beta-Mutante, die allmählich den ursprünglichen Stamm verdrängte. In der 2. Hälfte 2021 wuchs die Zahl der „Durchbrüche“ (COVID-Erkrankungen unter den Zweifachgeimpften) in Deutschland schneller als die Impfquote.9 Eine weitere Studie wies

Bereits die anfängliche Wirksamkeit kann nur als relativ gering betrachtet werden: Da die Wahrscheinlichkeit für den Einzelnen, durch die Impfung geschützt zu werden, sehr gering ist, muss sie unbedingt gegen die Risiken der Impfung abgewogen werden; eine einfache Aussage „die Impfung ist wirksam“ stimmt in dieser Form schon für die anfängliche Wirksamkeit nicht.

4 Monaten nach der Impfung ein 2,26fach höheres Risiko einer COVID-Erkrankung im Vergleich mit dem ersten Monat auf.10 Diesen statistischen Daten entsprechen auch immunologische Befunde, die darauf hinweisen, dass das Niveau der Immunoglobulinantikörper schon in den ersten 3 Monaten nach der Impfung steil abfällt und in den darauffolgenden 3 Monaten weiter langsam abnimmt.11

Keehner et al.12 fanden eine Abnahme der relativen Wirksamkeit in Kalifornien von 90% im März 2021 auf 65% im Juli (wegen fehlender Daten im Bericht kann die absolute Wirksamkeit nicht ausgerechnet werden). Verglichen mit der anfänglichen relativen Wirksamkeit gegen leichte Erkrankungen nahm diese nach 5-6 Monaten in verschiedenen Studien um ca. 10%13, ca. 45%14 oder sogar um ca. 80%15 ab. Die größte Studie dieser Art wurde mit fast 1 700 000 Teilnehmern in Schweden ausgeführt.16 In den ersten 2 Wochen nach der vollständigen Immunisierung müssten 195 Personen geimpft werden, um eine leichte Erkrankung zu verhindern sowie 7395 Personen, um eine schwere Erkrankung zu verhindern, was ungefähr den Daten der Zulassungsstudien und anderen Berichten entspricht. Nach zwei Wochen nahmen aber diese Zahlen stark zu und ab 120 Tagen nach der vollständigen Impfung brauchte man schon 1510 Impfungen zum Verhindern einer leichten sowie 13 820 zum Verhindern einer schweren Infektion. Spätestens nach 180 Tagen konnte keine Schutzwirkung mehr nachgewiesen werden.

Abb.2: Die Veränderung der relativen Risikoreduktion gegen leichte Erkrankungen (links Abbildung 2 aus Ref.16) und schwere Verläufe (rechts Abbildung S1 aus Ref. 16). Die Dynamik wurde modelliert (in der Originalstudie) mit kubischen Splines. Graue Fläche: Konfidenzintervall.

Auch die Auffrischungen lösen das Problem offensichtlich nicht. Die absolute Risikoreduktion für einen schweren COVID-Verlauf durch den Booster betrug in einer Studie aus Israel 0,18% für über 60jährige Patienten bei einem Beobachtungszeitraum von nur einem Monat.17 Später berichtete diese Gruppe für das gleiche Alter eine hohe relative Wirksamkeit der 4. Dosis gegen einen schweren Verlauf, aber die Personen wurden in einer sehr kurzen Beobachtungsspanne von nur 7 Tagen nach dem mutmaßlichen Erreichen der optimalen Schutzwirkung erfasst.18

Eine CDC-geführte Studie, die ausschließlich Patienten untersuchte, welche in US-amerikanischen Notfallstationen erschienen, zeigte eine schnellere Wirksamkeitsabnahme nach der 3. Impfung während der Omikron-Welle im Vergleich mit der COVID-Welle, die v.a. vom Delta- Stamm ausgelöst wurde.19
Eine israelische Studie mit einer Stichprobe gemischten Alters fand keinen signifikanten Schutzeffekt der 4. Dosis.20 Zugleich steigt mit der Mehrfachimpfung das Risiko einer Immun- schwächung sowie von schwerwiegenden Nebenwirkungen (vgl. Anlage 6). Prof. Yaakov Jerris, Leiter der Coronavirus-Abteilung des Ichilov-Krankenhauses im Tel Aviv Sourasky Medical Center, erklärte in einem Interview mit dem israelischen Sender Channel 13, dass 80 Prozent der schweren COVID-Fälle auf seiner Abteilung bei vollständig geimpften Patienten aufträten. Da-

Daraus ziehe er den Schluss, dass der Corona-Impfstoff "keine Bedeutung für schwere Erkrankungen" habe21. Die vollständig geimpften, aber schwer an COVID erkrankten Patienten wiesen die gleichen Eigenschaften auf (v.a. hohes Alter, hoher Blutdruck, Diabetes, Nierenerkrankungen usw.) wie auch andere (ungeimpfte) COVID-Schwerkranke.22

4. Omikron

Die Omikron-Variante unterscheidet sich virusgenetisch viel stärker von dem ursprünglichen Wuhan-Stamm als die Beta- und Delta-Varianten. Somit ist nicht verwunderlich, dass nach mehreren Berichten23,24,25 die relative Wirksamkeit gegen Ansteckung bei der heute vorherrschenden Omikron-Variante direkt nach der Impfung nur noch 50-60 % der ursprünglichen Wirksamkeit beträgt und sich innerhalb weniger Wochen in das Gegenteil verkehrt, so dass geimpfte Menschen sich dann häufiger anstecken als Personen ohne Impfung. Im Gegensatz dazu fanden Collie et al.26 bei Omikron zwar einen im Vergleich mit Delta abgeschwächten, aber immer noch vorhandenen Schutz gegen schwere Verläufe (Hospitalisierungen) in Südafrika. Dieser Befund ist aber von eingeschränkter Bedeutung, da, bezogen auf das Risiko zu sterben, Omikron nur ein Zehntel so gefährlich ist wie das vorherige Delta27, das wiederum weniger als ein Fünftel so gefährlich war als das ursprüngliche Wuhan-Virus.28

Die von Anfang an nur relative Schutzwirkung nimmt im Laufe von wenigen Monaten stark ab, was sowohl mit der Schwächung des Impfeffekts als auch mit der Entstehung neuer Virusvarianten zusammenhängt. Zuverlässige Effekte der Auffrischung wurden nicht nachgewiesen.

5. Regionenvergleich

Eine hohe Schutzwirkung der Impfung sollte sich in einer negativen Korrelation zwischen der Impfquote einerseits und den epidemiologischen Variablen (Inzidenz, Sterblichkeit) andererseits ausdrücken. Der Aufruf zur unbedingten Erhöhung der Impfquote hat natürlich nur dann einen Sinn, wenn mit einer höheren Impfquote auch eine niedrigere Ansteckungsrate und / oder niedrigere Sterblichkeit einhergeht. Genau das aber tritt im Fall der COVID19-Impfstoffe nicht ein.

Subramanian und Kumar verglichen 2947 Landkreise (counties) in den USA und fanden keinen Zusammenhang zwischen der Impfquote und der Dynamik des Infektionsgeschehens. Beim Vergleich zwischen 68 Ländern fand sich eine schwache (0,25), aber statt einer negativen, die Schutzwirkung anzeigenden Relation, vielmehr eine statistisch nominal signifikant positive Korrelation: Je höher die Impfquote im Land, umso höher war der Anstieg der Infektionen innerhalb einer Woche im September 2021. Beispielweise hatten Länder mit sehr hohen Impfquoten wie Israel, Island und Portugal wesentlich mehr Neuinfektionen als Vietnam und Südafrika mit < 10% Impfquote.29

Beattie30 analysierte das Infektionsgeschehen in 145 Ländern der Welt im Laufe des Jahres 2021 mit Hilfe einer Bayesian Causal Impact Analyse. In seinem Artikel präsentiert er alle Rohdaten sowie die exakte Beschreibung der Kalkulationsmethoden einschließlich des Skripts im Statprogramm R. Die Inzidenzrate (Anzahl der COVID-Fälle pro Million) nahm nach dem Beginn der Impfkampagne in 105 Ländern (72%) signifikant zu, in 16 Ländern (11%) signifikant ab und blieb unverändert in 24 Ländern (17%). Die COVID-Sterblichkeit nahm nach dem Beginn der Impfkampagne in 115 Ländern (79%) signifikant zu, in 13 Ländern (9%) signifikant ab und blieb unverändert in 17 Ländern (12%), siehe Abb.3. Das größte unter den wenigen Ländern, in denen sowohl die COVID-Inzidenz als auch die COVID-Sterblichkeit mit Impfungen signifikant abnahmen, ist China, das keine genbasierten Impfstoffe verwendet. Wie auch bei Subramanian und Kumar wurde in dieser Arbeit eine positive Korrelation (0,36) zwischen der Impfquote (Anzahl der verwendeten Impfdosen pro Bevölkerungseinheit) und der Inzidenzrate festgestellt.

Abb.3: Zusammenfassung der Ergebnisse aus Ref.30: Der Anteil der 145 Länder, in denen die COVID-Inzidenz (Anzahl der gemeldeten Fälle pro Million, links) und die COVID-Sterblichkeit (Anzahl der COVID-Toten pro Million, rechts) mit dem Beginn der Impfkampagne signifikant zunahmen (rot), signifikant abnahmen (grün) oder sich nicht signifikant veränderten (violett).

Neil et al.31 stellten in der UK-Statistik Sterblichkeitswellen unter Ungeimpften und Einmalge- impften jeweils nach den Erst- und Zweitimpfungen fest. Paradox erschien dabei, dass diese Wellen der erhöhten Non-COVID-Sterblichkeit genau die Altersgruppe betrafen, die in diesem Zeitintervall geimpft wurde. Die Autoren wiesen nach, dass dies ein künstliches Phänomen war, das durch falsche Zuordnung von Personen in die Kategorien von Geimpften und Ungeimpften bzw. Einmal- versus Doppelgeimpften entstand. Nach der entsprechenden Korrektur fand sich in den Daten kein Unterschied mehr in der allgemeinen Sterblichkeit zwischen G impften und Ungeimpften.

6. Natürliche Immunität nach einer Infektion

Im Vergleich mit den Impfungen war die absolute Risikoreduktion (ARR) durch eine vorange- gangene Infizierung für den ursprünglichen (Alpha) Virusstamm etwa 10 mal höher bezüglich der Ansteckung und mindestens 50 mal höher bezüglich einer symptomatischen Infektion.32 Die entsprechende Schutzwirkung hielt mindestens 8 Monate. Wichtig ist zu unterstreichen, dass „vorangegangene Infizierung“ als Befund eines positiven PCR-Tests definiert wird. Man muss nicht wirklich krank, sondern nur einmal (auch asymptomatisch) angesteckt werden, um einen mindestens 8-monatigen Immunitätsschutz zu genießen.
Es wäre zu erwarten, dass Mutationen diesen Schutz brechen könnten. Dennoch wurde bei der Ansteckung mit dem Delta-Stamm nach einer Vorinfizierung mit Alpha die gleiche absolute

Die Aussage „je höher die Impfquote, umso geringer die Verbreitung des und die Rate der Sterblichkeit an dem Virus“ ist hochwahrscheinlich falsch. Das Gegenteil ist aufgrund der vorhandenen Daten eher plausibel.

Risikoreduktion (sowohl für eine Infektion als auch für eine Erkrankung) gefunden wie bei der Ansteckung mit Alpha nach Alpha.33 In einer Analyse ab 90 Tagen nach dem Ereignis wurde unter den 11 186 einst angesteckten Personen ein positiver PCR-Test in 81 Fällen (0,7%) festgestellt, unter den 141 000 nicht angesteckten Personen in 7167 Fällen (5,1%). Die Dauer der Immunität war mindestens 13 Monate. Eine israelische Studie zeigte, dass kurz nach der Impfung(oder Infektion mit Delta-Virus) die Geimpften ein sechsfach höheres Risiko einer COVID- Erkrankung haben im Vergleich mit den vorinfizierten Ungeimpften; nach einigen Monaten betrug das Verhältnis zwischen den Risikoraten für Vorinfizierte und Geimpfte schon 1:13.34
Wegen starker genetischer Unterschiede zwischen der Omikron-Variante und den voran- gegangenen Virusstämmen könnte man erwarten, dass bei Omikron sowohl die Impfung als auch die Vorinfektion noch schwächere Effekte haben. Die ARR durch Impfung gegen eine schwere Omikron-Erkrankung liegt unter 1%, oft unter 0,5%. Eine neuere Studie zeigte aber keine Unterschiede zwischen verschiedenen Virusvarianten in der Wirkung der Vorinfektion. Für ungeimpfte Vorinfizierte lag eine absolute Risikoreduktion (ARR) gegen Reinfektion mit der Alpha-Variante bei 17%, mit der Beta-Variante bei 14,4%, mit Delta bei 17,9% und mit Omikron bei 18,3%. Interessant ist, dass diese Zahlen offensichtlich nicht vom Impfstatus abhingen, weil sie in der gemischten Gruppe (Geimpfte + Ungeimpfte) fast gleich waren: 15,7% für Alpha, 14,6% für Beta, 18,9% für Delta und 16,6% für Omikron. Die Daten über die ARR gegen schwere Erkrankung wurden in der Studie nur für die Gruppe mit gemischtem Impfstatus angegeben, und zwar 11,9% für Alpha, 15,9% für Beta, 20,4% für Delta und 24,7% für O- mikron.35 „For a Person who has already had a primary infection, the risk of having a severe reinfection is only approximately 1% of the risk of a previously uninfected person.”36
Immunität nach einer früheren SARS-Cov-2-Infizierung ist im Vergleich mit der Immunität nach einer Impfung (a) um Größenordnungen effektiver, (b) dauert wesentlich länger an und (c) ist übertragbar auf Virusvarianten.

7. Viruslast und Ansteckbarkeit

Aktuelle Studien zeigen, dass sich weder die Viruslast noch die Anzahl der Personen, an welche die Infektion weitergegeben wird, zwischen Geimpften und Ungeimpften unterscheiden (z.B.37). Geimpfte sind demnach genauso ansteckend wie Ungeimpfte und können gleichermaßen zur Verbreitung der Erkrankung beitragen38 39 40. Kuhlmann et al. beschreiben sieben jüngere (25-40 Jahre) Deutsche, die nach vollständiger Impfung und Boosterung Südafrika be-haben; alle sind dort an COVID erkrankt, zwar in einer für dieses Alter typischen leichten Form, aber mit einer hohen Virenlast.41
Diese Ergebnisse wurden durch eine große Bevölkerungsstudie von Public Health England bestätigt: Sowohl bei Infektionen mit der Alpha- als auch mit der Delta-Variante finden sich bei Geimpften und Ungeimpften die gleichen PCR-Ct-Werte.42 Auch Riemersma und Mitarbeiter, die 310 vollgeimpfte mit 389 ungeimpften Personen mit einem positiven PCR-Befund vergleich, fanden keinen Unterschied in der Viruslast zwischen den zwei Gruppen.43 Die Autoren schlussfolgern, dass Geimpfte und Ungeimpfte, falls PCR positiv, etwa die gleichen Chancen haben, andere Personen zu infizieren. Der Befund der ähnlich hohen Viruslast zwischen infi- zierten Geimpften und Ungeimpften wurde in einer größeren Studie repliziert.44 Diese Arbeit zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit, mit der COVID-Infizierte andere Menschen anstecken, die mit ihnen im gleichen Haushalt leben, weder vom Impfstatus der Ansteckenden („primäre In- fizierte“) noch von dem der Angesteckten („sekundäre Infizierte“) abhängt. Die Häufigkeit, mit der mindestens Zweifachgeimpfte andere Menschen anstecken, nimmt mit der Zeit seit der Vollimpfung zu. Anders als in dieser Studie zeigte eine dänische Arbeit, die ebenfalls primäre und sekundäre Infektionen im gleichen Haushalt verglich, einen zunächst signifikanten Unterschied zugunsten der Geimpften (und noch mehr zugunsten der Geboosterten) in der Über- tragung des Delta-Virusstammes. Allerdings war dieser Effekt für Omikron nicht mehr signifi- kant, „demonstrating strong evidence of immune evasiveness of the Omicron VOC”.45

8. Allgemeine Zusammenfassung

Wenn man Indizien möglicher Datenfälschung46 ignoriert, findet man in der Literatur Hinweise auf einen gewissen, sehr moderaten Impfschutz gegen das ursprüngliche Wuhan-Virus. Diese Schutzwirkung nimmt im Laufe der Zeit schnell ab, was sowohl mit der Dauer als solcher als auch mit der Entstehung neuer Virusstämme (Beta-, Delta-) zusammenhängt. Bei der Omik- ron-Variante ist diese Schutzwirkung praktisch nicht mehr erkennbar. Das gilt nicht nur für den individuellen Schutz der Geimpften, sondern auch für die Übertragbarkeit des Virus auf andere Menschen, was das sogenannte Solidaritätsargument widerlegt. Die Immunabwehr nach einer Infektion (auch in einer asymptomatischen Form) ist um Größenordnungen stärker und zeitlich stabiler als nach einer Impfung.

Wie in der Wissenschaft völlig normal, ist die Datenlage nicht homogen. In diesem Fall sind aber zwei Momente auffällig. Erstens werden die meisten Berichte mit besseren Ergebnissen in einer und derselben Zeitschrift (New Eng J Med) veröffentlicht, was Zweifel an der Repli- zierbarkeit dieser Befunde aufkommen lässt. Zweitens vergleichen alle größeren Studien Ge- impfte mit Ungeimpften retrospektiv, was insgesamt eine niedrige Evidenz darstellt. Das sieht man u.a. an der Tatsache, dass die Kategorie der „Ungeimpften“ aus völlig verschiedenen Gruppen besteht wie (a) prinzipielle Impfgegner; (b) zufällig Ungeimpfte („habe keine Zeit ge- funden“); (c) Menschen, die wegen bestimmter Krankheiten nicht geimpft werden dürfen; (d) Ausländer, die nicht geimpft werden, weil ihre Heimatländer keine entsprechenden Verträge mit Impfstoffherstellern haben; (e) Geimpfte nach der 1.Dosis; (f) Geimpfte in den ersten zwei Wochen nach der 2.Dosis; u.v.a. Allein diese Zusammenlegung senkt erheblich den wissen- schaftlichen Wert aller Wirksamkeitsstudien.

Zuverlässige Daten könnten aus den streng kontrollierten prospektiven Kohortenstudien oder – noch besser – aus randomisierten kontrollierten Studien gewonnen werden, aber diese gibt es nicht. Die Impfung büßt innerhalb weniger Monate ihre Schutzwirkung nicht nur für den Impf- ling selbst, sondern auch für seine Mitmenschen ein.

Angesichts des niedrigen Evidenzniveaus der unterstützenden Studien ist zu resümieren, dass es im Augenblick keine strenge wissenschaftliche Evidenz für die Schutzwirkung der bedingt zugelassenen Stoffe gibt, und zwar sowohl den Fremd- als auch den Selbstschutz betreffend. Die Beweislast für eine Wirksamkeit dieser Impfstoffe liegt bei dem Gesetz- geber, der eine Impfpflicht mit diesen Impfstoffen erlassen will.

www.7argumente.de
(Aus der AG Statistik)

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4 Public Health England. SARS-CoV-2 variants of concern and variants under investigation in England. Technical briefing 21. 20 August 2021, Tabelle 3 auf Seite 15. publishing.service.gov.uk/government/uplo ads/system/uploads/attachment_data/file/1012644/Technical_Briefing_21.pdf
5 Lewnard JA, Hong VX, Patel MM, Kahn R, Lipsitch M, Tartof SY. Clinical outcomes among patients infected with Omicron (B.1.1.529) SARS-CoV-2 variant in southern California. doi.org/10.1101/2022.01.11.22269045
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9 Kampf G. The epidemiological relevance of the COVID-19-vaccinated population is increasing. Lancet Regional Health – Eur, 2021, 11, doi.org/10.1016/j.lanepe.2021.100272; die Originaldaten sind vom Robert-Koch- Institut, rki.de/DE/Home/homepage_node.html Wochenbericht_2021-07-22.pdf?__blob=publicationFile

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11 Levin EG, Lustig Y, Cohen C, Fluss R, et al. Waning Immune Humoral Response to BNT162b2 COVID-19 Vaccine over 6 Months. New Eng J Med 2021, 385:e84.
12 Keehner J, Horton LE, Binkin NJ, Laurent LC, Pride D, Longhurst CA, et al. Resurgence of SARS-CoV-2 Infection in a Highly Vaccinated Health System Workforce. N Engl J Med 2021;385:1330–1332
13 Thomas SJ, Moreira ED, Kitchin N, et al. Safety and Efficacy of the BNT162b2 mRNA COVID-19 Vaccine through 6 Months. New England Journal of Medicine 2021, doi.org/10.1056/NEJMoa2110345
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19 Ferdinands JM, Rao S, Dixon BE, et al. Waning 2-Dose and 3-Dose Effectiveness of mRNA Vaccines Against COVID-19–Associated Emergency Department and Urgent Care Encounters and Hospitalizations Among Adults During Periods of Delta and Omicron Variant Predominance — VISION Network, 10 States, August 2021–January 2022. MMWR, 2022, 77(7), 255-263. Viele Autoren dieser Studie haben Interessenverflechtungen mit großen Pharma-Unternehmen angegeben.
20 Regev-Yoshai G, Gohen T, Gilboa M, Mandelboim M, Indenbaum V, et al. 4th Dose COVID mRNA Vaccines' Immunogenicity & Efficacy Against Omicron VOC. doi.org/10.1101/2022.02.15.22270948
21 '80% of serious COVID cases are fully vaccinated' says Ichilov hospital director
22 Brosh-Nissimov T, Orenbuch-Harroch E, Chowers M, et al. BNT162b2 vaccine breakthrough: clinical characteristics of 152 fully vaccinated hospitalized COVID-19 patients in Israel. Clin Microbiol Inf 2021, doi.org/10.1016/j.cmi.2021.06.036.
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24 RKI Wochenberichte, 14. Dezember 2021 und 6. Januar 2022.
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27 Lewnard JA, Hong VX, Patel MM, Kahn R, Lipsitch M, Tartof SY. Clinical outcomes among patients infected with Omicron (B.1.1.529) SARS-CoV-2 variant in southern California. Doi: 10.1101/2022.01.11.22269045
28 Public Health England. SARS-CoV-2 variants of concern and variants under investigation in England. Technical briefing 21. 20 August 2021, Tabelle 3 auf Seite 15. publishing.service.gov.uk/government/uplo ads/system/uploads/attachment_data/file/1012644/Technical_Briefing_21.pdf

29 Subramanian SV, Kumar A. Increases in COVID‐19 are unrelated to levels of vaccination across 68 countries and 2947 counties in the United States. Europ J Epidemiol 2021, doi.org/10.1007/s10654-021-00808-7
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