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Psychikos (der erste Adam) und Pneumatikos (der letzte Adam/Eschatos)
Was bedeutet die Rede Pauli von der "lebendigen Seele" (der erste Adam, der "protos adam"/psychikos) im Gegensatz zum "lebendig machenden Geist" (der letzte Adam, der "eschatos adam"/pneumatikos) in 1Kor15,45ff?

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A. K. Emmerich: "Adam war kein Mensch wie wir. Es waren die Geschlechter in ihm nicht getrennt und auch nicht nebeneinander. Mann und Frau waren eins in ihm....Adam hatte das weibliche Wesen in sich. Eva ging klein aus seiner rechten Seite hervor und wuchs schnell neben ihm empor. Nun waren sie wie Palmbäume, deren Geschlecht auf verschiedenen Stämmen getrennt ist. Ohne den Sündenfall hätte Eva schmerzlos geboren und gerade da, wo Eva aus Adam stieg, und wo Longinus die Seite Jesu öffnete, hätte sich schmerzlos die Haut geöffnet und das Kind wäre dort hervorgekommen. Ich glaube, die Empfängnis wäre durch das Wort geschehen....Die verbotene Frucht aber, welche ich gesehen als einen Baum, der die Zweige in die Erde senkt und immer so wieder neue Pflanzen auftreibt, enthielt den Begriff eigenmächtiger Fortpflanzung und eines sinnlichen, von Gott trennenden Einpflanzens in sich - und aus dem Genuss dieser Frucht ging mit dem Ungehorsam das Trennen der Kreatur von Gott und das Pflanzen in sich, durch sich, und die selbstische Begierde in die menschliche Natur, Da Adam und Eva durch den verbotenen Genuss den Begriff dieser Frucht in sich aufnahmen, entstand die Folge desselben Begriffes, der physische Geschlechtsunterschied, die Umkehrung der Natur, die Erniedrigung der Erzeugung und Geburt und die Sünde und der Tod."
"Ich sah aber, dass, bevor Adam in die Sünde einwilligte, als greife der Herr hinter ihm her und nehme einen Segen (den Segen der reinen Fortpflanzung) hinweg, und als werde das Heil der Welt daraus kommen".
Sie schildert dann, wie Abraham durch den Engel den Segen empfing, der dann auf Isaak und von diesem an Jakob in einer sakramentalischen Handlung übergeben wurde. Jakob wurde der Segen von dem mit ihm ringenden Engel genommen und ging auf Joseph in Ägypten über und kam danach in die Bundeslade. Zuletzt kam er auf Joachim, den Vater Mariens, wodurch dann Maria so rein empfangen werden konnte, wie die Empfängnis im Paradies geschehen wäre.
Jakob Böhme: "Das ursprüngllich reine Bild des Menschen ist das Jungfrau-Jüngling Bild. Das Androgyne ist das Bild und Gleichnis Gottes im Menschen, welcher die züchtige Jungfrau der Weisheit Gottes in sich hatte, die der Mensch beim Sündenfall verlor, Das androgyne, sophianische Bild Adams ist die himmlische Präexistenz des Menschen. Nur deswegen erbt er auch die Ewigkeit."
Böhme war einer der wenigen, der die metaphysische Tiefe des Geschlechts verstand. Seine Lehre über den Sündenfall und das Heil sind mit der Tiefe des Geschlechts verbunden, mit dem Verlust der Jungfrau-Sophia und ihrer Wiedergewinnung, der Jungfrau Sofia, die in Maria auf die Erde kam. "Und als Christus am Kreuz unser jungfräuliches Bild wieder erlöste vom Manne und Weibe, und mit Seinem himmlischen Blute in göttliche Liebe eintauchte, da sprach Er:" Es ist vollbracht!"
Die geschlechtliche Existenz ist eine zerissene Existenz, welche die Ganzheit verloren hat. Die Jungfrau Maria ist der Schlüssel zur Wiedergeburt des himmlischen Menschen. So wie Adam durch Eva fiel, wird der Mensch durch Maria-Sofia wieder erhoben. Die ewige Sofia drängt den Menschen durch die Wiedergeburt zur Integrität des Paradieseszustandes zurückzukehren, zu dem sie ihn hingeleitet.
A.K.Emmerich:
Als die Jünger Jesus nach der Wiedervereinigung der Freunde und Gatten nach dem Tode fragten, sagte Er, es gäbe eine doppelte Ehe. Die Verbindung des Fleisches und Blutes scheide der Tod auseinander, und solche Eheleute fänden sich dort nicht wieder zusammen, aber die Ehen des Geistes würden dort vereinigt werden. Sie würden sich in einem Leibe finden. Oft kommen dort solche zusammen, welche sich diesseits nicht gekannt hätten.

Quelle: Psychikos (der erste Adam) und Pneumatikos (der letzte Adam/Eschatos)