In der heutigen Welt herrscht ja eher die Fremdbestimmung, die man dafür geerntet hat, dass man den sanften Lehrer der Herzen auf die Seite gestellt hat. Dass das ganze Leben aber eine Selbsterziehung sein muss, das wussten bereits die Apostel. Alle, die meinen, sie seien aufgeklärt, weil sie die heilsame Lehre Christi relativiert haben, sind genau diejenigen, die uns die globale Fremdbestimmung eingebrockt haben. Übrigens war es von Anfang an klar, dass es damit nicht funktionieren würde: „Tu, was du willst“ oder „sei dein eigener Lehrer“ oder „dein eigenes Denken sei dein neues Gesetz“ oder ähnliches.
Jesus hat nach Auserwählung der Apostel und deren freiwilli- ger Folgsamkeit - denn sie wurden zur Nachfolge nicht ge- zwungen - etwas Geschichtsveränderndes getan: Er hat sie die Weisheit des Lebens gelehrt, die sie einmal selber allen Völkern lehren sollten. Und dieses Lehren, zusammen mit dem Anschau- ungsunterricht seines Vorbilds, hat den Aposteln einen fruchtbaren Zweig aufgepfropft, alles andere jedoch, wie z.B. die Wurzel, konnte noch die Hinfälligkeit und Fehlerhaftigkeit des alten Lebens an sich haben. D.h. die Wurzel sollte vom neuen Trieb her durch Selbsterziehung durchwirkt werden, sodass am Ende alles in Vollkommenheit eingetaucht sein würde.
Machen wir uns das bewusst: die Lehre Jesu pfropft uns nur die heilsame Lehre auf, aber wir selbst müssen uns dann davon durchwirken lassen, indem wir sie in allen Details anwenden. Dazu ist Selbsterziehung notwendig genauso wie der Rebenschnitt. Verdorrtes wird abge- schnitten, Grünendes und Fruchtbares wächst wieder nach, aber nur bei eigenem Willen zu Zucht und Ordnung. Nehmen wir den täglichen Kampf auf, denn es wird sich lohnen!