Predigt von Pfarrer Maximilian Pühringer zum heutigen Sonntag, 6.11. 2022
Predigt 32. So. im Jkr., 6.11.2022
Perikopen: 2 Thess 2,16-3,5 Lk 20,27-38
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Auch, wenn man es bei uns am Land noch weniger merkt, aber die Begräbnis und Bestattungskultur ist stark im Umbruch. Wir haben zwar unsere gut gepflegten Friedhöfe, aber nicht weit weg davon, kann man sich auch im Wald bestatten lassen. Die Urne wird in den Wurzelboden eines Baumes versenkt, kein Kreuz, oft auch kein Name. Oft verbindet sich damit die Vorstellung, dass der Mensch in den Schoß der Natur heimkehrt. Die Natur als Antwort auf die Fragen, die der Tod aufwirft. Ich muss gestehen, dass mir persönlich eine solche Sichtweise aufstößt. Die Natur fragt nicht mehr nach den Verstorbenen. Es wird keine Erinnerung an die Menschen laut. Die Natur lässt die Menschen gedankenlos und ohne Namen verschwinden bis alles zersetzt ist. Die Natur mit ihren Mutationen und Selektionen löscht letztlich den Menschen aus. Die Natur beantwortet die uralten Menschheitsfragen „Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist Sinn und Ziel des Lebens?“ nicht. Die Natur gibt uns freilich viele hilfreiche Antworten, aber den Sinn des Lebens kann sie uns nicht beantworten. Diese Antwort, die wirklich zählt, gibt nur Gott. Und da steht heute im Evangelium der Spitzensatz: „Gott ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn für ihn Leben alle.“ Darauf kommt es an. Darüber wollen wir nachdenken! Erstens: Keine falschen Vorstellungen haben. Jesus räumt mit falschen Vorstellungen auf. Er sagt den Sadduzäern, die nicht an die Auferstehung glauben und mit diesem blöden Beispiel von der Frau mit den sieben Männern daherkommen, dass sie völlig falsch von der Ewigkeit denken: „Ihr denkt, dass alles so weitergeht, wie bisher, arbeiten, leben und heiraten.“ Das ist der Irrtum. Auferstehung ist nicht Fortsetzung oder Steigerung dieses Lebens. Auferstehung ist keine Fortschreibung des jetzigen Lebens, so als ob man im Himmel mit dem Hund spazieren geht und sich zum Kaffeekränzchen trifft. Es wird alles anders, ganz anders. Das muss in unser Hirn und Herz, denn ich glaube, dass viele Menschen diese falschen Ewigkeitsvorstellungen haben, dass einfach nur die Welt gewechselt wird, aber es relativ ähnlich weitergeht. Zweitens: Gott mehr zutrauen als dem Tod. Wir glauben an den Gott des Lebens, nicht des Todes. Gott bleibt Gott über die Grenzen des Erdenlebens hinaus. Das ist uns allen gesagt, denen der Tod nicht erspart bleibt. Wir kündigen Gott die Treue, wenn wir dem Tod mehr zutrauen als ihm. Denn der Tod stirbt, aber nicht Gott. Der Tod ist nicht göttlich, sondern „Nur“ geschöpflich. Der Tod stirbt, wie wir sterben. „Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod,“ sagt uns der heilige Paulus. Jesu Auferweckung ist für den Tod der Todesstoß. Der Sieg gehört nicht dem Tod. Gott kann den Menschen, den er als sein Ebenbild erschaffen hat, nicht zerstören oder zerfallen lassen. Das verlangt freilich einen tiefen Glauben. Drittens: Gott zählt, er allein. Er muss an erster Stelle sein. Wir dürfen bei der Auferstehung der Toten nicht von unseren menschlichen Vorstellungen ausgehen. Da fehlen uns die Worte. Jesus sagt uns auch nie, wie der Himmel genau aussieht, sondern nur, dass es mit ewiger Zugehörigkeit zu Gott zu tun hat. Bischof Kamphaus wurde einmal gefragt, wie er sich die Auferstehung vorstelle. Er antwortet: „Gar nicht. Ich überlasse es Gott. Im Tod erwartet mich nichts außer Gott. Und Gott ist alles.“ Es geht um Gott, der mich erwartet. Freilich muss ich als Mensch mein Leben auf Gott ausrichten, in ihn hineinsterben und mein Leben vor ihm verantworten. Er ist Retter und Richter.
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir müssen weg von dieser Naturseligkeit. Wir glauben nicht an die Natur, sondern an den Gott des Lebens, des ewigen Lebens. Wir müssen viel nachdenken, damit wir wegkommen von diesen falschen Ewigkeitsvorstellungen, und Gott mehr zutrauen als dem Tod. Er alleine zählt im Leben und im Tod. Denken wir daran, wenn wir in wenigen Augenblicken im Credo beten, und wenn das ganze wirklich Bekenntnis und kein Geplapper sein soll: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Amen.
Perikopen: 2 Thess 2,16-3,5 Lk 20,27-38
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Auch, wenn man es bei uns am Land noch weniger merkt, aber die Begräbnis und Bestattungskultur ist stark im Umbruch. Wir haben zwar unsere gut gepflegten Friedhöfe, aber nicht weit weg davon, kann man sich auch im Wald bestatten lassen. Die Urne wird in den Wurzelboden eines Baumes versenkt, kein Kreuz, oft auch kein Name. Oft verbindet sich damit die Vorstellung, dass der Mensch in den Schoß der Natur heimkehrt. Die Natur als Antwort auf die Fragen, die der Tod aufwirft. Ich muss gestehen, dass mir persönlich eine solche Sichtweise aufstößt. Die Natur fragt nicht mehr nach den Verstorbenen. Es wird keine Erinnerung an die Menschen laut. Die Natur lässt die Menschen gedankenlos und ohne Namen verschwinden bis alles zersetzt ist. Die Natur mit ihren Mutationen und Selektionen löscht letztlich den Menschen aus. Die Natur beantwortet die uralten Menschheitsfragen „Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist Sinn und Ziel des Lebens?“ nicht. Die Natur gibt uns freilich viele hilfreiche Antworten, aber den Sinn des Lebens kann sie uns nicht beantworten. Diese Antwort, die wirklich zählt, gibt nur Gott. Und da steht heute im Evangelium der Spitzensatz: „Gott ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden, denn für ihn Leben alle.“ Darauf kommt es an. Darüber wollen wir nachdenken! Erstens: Keine falschen Vorstellungen haben. Jesus räumt mit falschen Vorstellungen auf. Er sagt den Sadduzäern, die nicht an die Auferstehung glauben und mit diesem blöden Beispiel von der Frau mit den sieben Männern daherkommen, dass sie völlig falsch von der Ewigkeit denken: „Ihr denkt, dass alles so weitergeht, wie bisher, arbeiten, leben und heiraten.“ Das ist der Irrtum. Auferstehung ist nicht Fortsetzung oder Steigerung dieses Lebens. Auferstehung ist keine Fortschreibung des jetzigen Lebens, so als ob man im Himmel mit dem Hund spazieren geht und sich zum Kaffeekränzchen trifft. Es wird alles anders, ganz anders. Das muss in unser Hirn und Herz, denn ich glaube, dass viele Menschen diese falschen Ewigkeitsvorstellungen haben, dass einfach nur die Welt gewechselt wird, aber es relativ ähnlich weitergeht. Zweitens: Gott mehr zutrauen als dem Tod. Wir glauben an den Gott des Lebens, nicht des Todes. Gott bleibt Gott über die Grenzen des Erdenlebens hinaus. Das ist uns allen gesagt, denen der Tod nicht erspart bleibt. Wir kündigen Gott die Treue, wenn wir dem Tod mehr zutrauen als ihm. Denn der Tod stirbt, aber nicht Gott. Der Tod ist nicht göttlich, sondern „Nur“ geschöpflich. Der Tod stirbt, wie wir sterben. „Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod,“ sagt uns der heilige Paulus. Jesu Auferweckung ist für den Tod der Todesstoß. Der Sieg gehört nicht dem Tod. Gott kann den Menschen, den er als sein Ebenbild erschaffen hat, nicht zerstören oder zerfallen lassen. Das verlangt freilich einen tiefen Glauben. Drittens: Gott zählt, er allein. Er muss an erster Stelle sein. Wir dürfen bei der Auferstehung der Toten nicht von unseren menschlichen Vorstellungen ausgehen. Da fehlen uns die Worte. Jesus sagt uns auch nie, wie der Himmel genau aussieht, sondern nur, dass es mit ewiger Zugehörigkeit zu Gott zu tun hat. Bischof Kamphaus wurde einmal gefragt, wie er sich die Auferstehung vorstelle. Er antwortet: „Gar nicht. Ich überlasse es Gott. Im Tod erwartet mich nichts außer Gott. Und Gott ist alles.“ Es geht um Gott, der mich erwartet. Freilich muss ich als Mensch mein Leben auf Gott ausrichten, in ihn hineinsterben und mein Leben vor ihm verantworten. Er ist Retter und Richter.
Liebe Brüder und Schwestern!
Wir müssen weg von dieser Naturseligkeit. Wir glauben nicht an die Natur, sondern an den Gott des Lebens, des ewigen Lebens. Wir müssen viel nachdenken, damit wir wegkommen von diesen falschen Ewigkeitsvorstellungen, und Gott mehr zutrauen als dem Tod. Er alleine zählt im Leben und im Tod. Denken wir daran, wenn wir in wenigen Augenblicken im Credo beten, und wenn das ganze wirklich Bekenntnis und kein Geplapper sein soll: „Ich glaube an die Auferstehung der Toten und das ewige Leben.“ Amen.