Tina 13
19365
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer. Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater * um 135 in Kleinasien † um 202 Irenäus ist wichtig als Theologe und …More
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer.
Hl. Irenäus, Bischof von Lyon, Märtyrer, Kirchenvater
* um 135 in Kleinasien
† um 202
Irenäus ist wichtig als Theologe und als Zeuge der ältesten kirchlichen Überlieferung. In Smyrna war er Schüler des Bischofs Polykarp (vgl. 23. Februar), der noch den Apostel Johannes gekannt hatte. Später kam Irenäus nach Gallien und wurde um 177 Nachfolger des Märtyrerbischofs Pothinus. 25 Jahre hindurch leitete er nun die Mission in Gallien. In dieser Zeit schrieb er auch sein großes Werk „ Gegen die Irrlehren“, nämlich gegen die Gnostiker, die den christlichen Glauben in „Erkenntnis“ (Gnosis), d. h. in geistreiche Spekulation, auflösen wollten. Ihnen gegenüber betont Irenäus den katholischen Grundsatz von der „Überlieferung“ (Tradition): Zu glauben ist das, was in allen katholischen Gemeinden unvermindert und unverändert seit der Zeit der Apostel als christliche Lehre von einer Generation an die andere weitergegeben wird.…More
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Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer
„Alles wurde mir von meinem Vater übergeben“
Keiner kann den Vater erkennen ohne das Wort Gottes, das heißt: ohne, dass der Sohn ihn offenbart, noch den Sohn erkennen, ohne dass der Vater es will. Diesen Willen des Vaters erfüllt der Sohn, denn der Vater sendet aus, während der Sohn gesendet ist und kommt. Sein eigenes …More
Hl. Irenäus von Lyon (um 130 - um 208), Bischof, Kirchenlehrer und Märtyrer

„Alles wurde mir von meinem Vater übergeben“

Keiner kann den Vater erkennen ohne das Wort Gottes, das heißt: ohne, dass der Sohn ihn offenbart, noch den Sohn erkennen, ohne dass der Vater es will. Diesen Willen des Vaters erfüllt der Sohn, denn der Vater sendet aus, während der Sohn gesendet ist und kommt. Sein eigenes Wort erkennt den Vater, der gänzlich unsichtbar und unbegrenzt im Verhältnis zu uns ist; er wird durch ihn ausgedrückt, so unbeschreiblich er auch ist. In gleicher Weise wird das Wort nur vom Vater allein erkannt ...

Schon durch die Schöpfung offenbart das Wort den Schöpfergott. Durch die Welt offenbart es den Herrn, der die Welt geordnet hat, durch das geschaffene Werk offenbart es den Künstler, der es geschaffen hat, und durch den Sohn den Vater, der ihn gezeugt hat: viele stimmen dem zu, doch nicht alle indes glauben. In gleicher Weise hat das Wort sich selbst durch das Gesetz und die Propheten angekündigt und hat den Vater verkündet: das ganze Volk hat gehört, doch nicht alle haben geglaubt. Schließlich hat sich der Vater gezeigt durch die Mittlerschaft des Sohnes, der sichtbar und ertastbar wurde (vgl. 1Joh 1,1), und der Vater war keineswegs weniger sichtbar im Sohn (Joh 14,19), nur weil nicht alle an ihn geglaubt haben...

Indem der Sohn dem Vater dient, führt er also alles zur seiner Vervollkommnung vom Beginn bis zum Ende, und ohne ihn kann keiner Gott erkenne ... Seit Anbeginn offenbart der Sohn, der dem Geschöpf beisteht, den Vater allen, denen es der Vater gewährt, wann er es ihnen gewährt und wie er es ihnen gewährt. Überall und immer ist nur ein Gott und Vater, ein einziges Wort, ein einziger Geist und ein Heil für alle, die an ihn glauben.

Gegen die Häresien, IV, 6,3-7