St Georgsband
85.7K
01:11
Margarita Seidler "Die Orthodoxe Kriegerin" Russischer Journalist beschreibt die Deutsche Heldin Margarita SeidlerMore
Margarita Seidler "Die Orthodoxe Kriegerin"
Russischer Journalist beschreibt die Deutsche Heldin Margarita Seidler
eiss
Geehrter Cyprian,
Frauen, die was hermachen und kämpfen, das macht uns Männern Angst, ob wir diesen Frauen geistig auch gewachsen sind. Die griechisch-hellenistische Sicht der Frau ist darum etwas leichter, denn da gehört eine Frau ins Haus. Nun gut, es gibt auch die anderen Frauen, die Tänzerinnen, Dirnen und Dichterinnen. Aber eigentlich gehört die Frau ins Haus und hat dem wahren Krieger zu …More
Geehrter Cyprian,

Frauen, die was hermachen und kämpfen, das macht uns Männern Angst, ob wir diesen Frauen geistig auch gewachsen sind. Die griechisch-hellenistische Sicht der Frau ist darum etwas leichter, denn da gehört eine Frau ins Haus. Nun gut, es gibt auch die anderen Frauen, die Tänzerinnen, Dirnen und Dichterinnen. Aber eigentlich gehört die Frau ins Haus und hat dem wahren Krieger zu dienen, beizeiten auch bei der Beschaffung von Lustknaben zu helfen.

Es ist nicht wirklich überraschend, dass die Amazonen nicht auf Seiten der Griechen kämpfen, sondern mit den Trojanern, dem frommen Aeneas, gegen die Truppen des listenreichen Odysseus stehen. Die griechische Lügenpresse hat deshalb tief in ihre PR-Trickkiste greifen müssen und die Geschichte verbreitet, dass die Amazonen sich die Brüste abschnitten, um besser mit dem Bogen schießen zu können. So viel zur Lebensdauer von politischen Lügen. Die Frau des Odysseus hat übrigens 20 Jahre treu auf ihren Mann gewartet, der wiederum keineswegs treu war, und nach Hause zurückgekommen, die Dienstmägde erhängte und die jungen Männer der Nachbarschaft umbrachte, was ihn aus griechischer Sicht zu einem Heros machte.

Die Römer haben sich immer in der Tradition des Aeneas gesehen. Und große Römer wie Gaius Julius hatten weder Angst vor den Galliern, noch vor den Patriziern und auch nicht vor Kleopatra, die ja wohl die ägyptische Göttin mit dem Kind auf dem Arm verkörperte. Als Katholiken stehen wir ja in der Tradition der Römer und haben deshalb weder Angst vor Frauen mit einem Kind auf dem Arm noch vor kämpfenden Frauen. Zudem sind wir ja nur Römer deutscher Nation und haben als selbige Germanen kämpfende Frauen nur zu gut in Erinnerung. Wir mögen sie sogar, achten sie und kämpfen sogar mit ihnen. Unsere Kriemhild haut dem bösen Hagen von Tronje den Kopf ab, worauf Dietrich von Bern (Theoderich) diese Frau tötet, damit daraus kein Präzedenzfall erwachsen kann. Und auch jetzt wieder steht an der Spitze Germaniens eine Frau, allerdings ohne Kind auf dem Arm, dafür aber kämpfend.

Die alten Namen erzählen noch immer die Geschichten. Mechthild, mächtig im Kampfe, und selbst eine Gerhild hat nicht gefehlt. Ob die wohl den Ger geschwungen hat? Es fehlen Brunhild, Gunthild, Mathilde: Alle Frauen tragen den Helden im Namen. Gunthild dazu noch den Kampf, Mecht- und Mathilde die Macht und Stärke, Brunhild den Brustpanzer, Gerhild den Speer. Krimhild trägt eine Maske (=grim). Noch mehr: Gerburg, Walburga, Hildegard (Kampf und Schutz), Waltraud ist die starke Herrscherin oder die waltende Göttliche. Erdmuthe mag etwas in Vergessenheit geraten sein, sie ist die sprachliche Schwester des Hartmut: Die Silbe Erd verweist auf Härte, die Silbe Mut auf Eifer/Mut. Kurz: wir und unsere Frauen waren nicht immer Memmen.

Die Angst vor starken Frauen ist griechisch, als Römer nehmen wir es sogar mit einer Kleopatra auf. Und bitte lesen Sie auf keinen Fall das Alte Testament, damit ihnen bei Ester und Judith nicht vollends schwindelig wird. Und Elisabeth und Maria, die eine Maria wie die andere, nur nicht genau hinsehen, sonst könnte noch der Eindruck entstehen, das auch da dominante Frauen am Wirken waren. Apostula apostulorum.

Herzliche Grüße und Gottes Segen.