Tina 13
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Hl. Ephräm (um 306-373), Diakon in Syrien, Kirchenlehrer. „Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will?“ Diese Menschen waren bereit zu arbeiten, aber „niemand hatte sie angeworben“; …More
Hl. Ephräm (um 306-373), Diakon in Syrien, Kirchenlehrer.
„Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will?“
Diese Menschen waren bereit zu arbeiten, aber „niemand hatte sie angeworben“; sie waren arbeitsam, doch untätig aus Mangel an Arbeit und in Ermangelung eines Arbeitgebers. Dann hat eine Stimme sie angeworben, ein Wort hat sie in Bewegung gesetzt, und voller Eifer haben sie vergessen, vorher den Preis ihrer Arbeit auszumachen, wie es die anderen getan hatten. Der Verwalter nun hat ihre Arbeiten mit Weisheit abgewogen und ihnen genauso viel bezahlt, wie den anderen. Unser Herr hat dieses Gleichnis erzählt, damit niemand sagt: „Da ich nicht in meiner Jugend gerufen wurde, kann ich nicht Einlass finden.“ Er hat gezeigt, dass, unabhängig vom Augenblick der Bekehrung, jeder Mensch aufgenommen wird... „Er verließ sein Haus um die dritte, sechste, neunte und elfte Stunde“: Man kann dies verstehen als Beginn seiner Predigt, gefolgt von seinem Wanderleben bis zum Kreuz, weil „zur …More
Tina 13
Hl. Ephräm (um 306-373), Diakon in Syrien, Kirchenlehrer
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„Der Menschensohn ist gekommen [...] um sein Leben hinzugeben“
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„[...] wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“ (Mt 26,39). Warum hast du Simon-Petrus getadelt, als er sagte: „[...] Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!“ (Mt 16,22), und warum sagst du jetzt: „Wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“? Er …More
Hl. Ephräm (um 306-373), Diakon in Syrien, Kirchenlehrer
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„Der Menschensohn ist gekommen [...] um sein Leben hinzugeben“
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„[...] wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“ (Mt 26,39). Warum hast du Simon-Petrus getadelt, als er sagte: „[...] Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!“ (Mt 16,22), und warum sagst du jetzt: „Wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“? Er wusste sehr wohl, was er zu seinem Vater sagte, und dass es möglich war, dass dieser Kelch an ihm vorüber ging; aber er war ja gekommen, ihn für alle zu trinken, um mit diesem Kelch die Schuld zu begleichen, die der Tod der Propheten und der Märtyrer nicht tilgen konnte [...] Er, der seine Hinrichtung in den Schriften der Propheten beschrieben und das Mysterium seines Todes in den Gerechten vorabgebildet hatte, entzog sich diesem Tod nicht, als die Zeit dafür gekommen war. Wenn er sich dem Kelch hätte entziehen wollen, ihn nicht hätte trinken wollen, hätte er seinen Leib nicht mit dem Tempel verglichen: „Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten“ (Joh 2,19); dann hätte er nicht zu den Söhnen des Zebedäus gesagt: „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde?“ (Mt 20,22) und „Ich muss mit einer Taufe getauft werden, und ich bin sehr bedrückt, solange sie noch nicht vollzogen ist“ (Lk 12,50) [...]
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„Wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber.“ Er sagte das wegen der Schwäche, mit der er sich nicht zum Schein, sondern wirklich bekleidet hatte. Da er sich klein gemacht und wirklich unsere Schwäche angezogen hatte, musste er sich davor fürchten, in seiner Schwäche wankelmütig zu werden. Er hatte Fleisch angenommen, sich mit Schwäche bekleidet, er aß, wenn er Hunger hatte, wurde müde von der Arbeit, vom Schlaf überwältigt: alles, was an das Fleisch gebunden war, musste vollbracht sein, wenn die Zeit seines Todes kam.
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Um den Jüngern wegen seiner Passion Trost zu spenden, fühlte Jesus, was sie fühlen. Er nahm ihre Angst an, um ihnen zu zeigen, dass er eine Seele hatte wie sie und dass man sich des Todes nicht rühmen darf, bevor man ihn erleidet. Wenn nun er, der nichts fürchtet, Angst hatte und darum bat, aus ihr befreit zu werden, wo er doch wusste, dass dies unmöglich war: um wieviel mehr müssen dann die Anderen im Gebet verharren schon vor der Versuchung, damit sie daraus befreit sind, wenn sie naht [...] Um denen Mut zu machen, die Angst hatten vor dem Tod, versteckte er seine eigene Angst nicht; sie sollten wissen, dass diese Angst sie nicht in die Sünde führt, wenn sie nicht in der Angst verharren. „Nein, Vater“, sagte Jesus, „aber dein Wille geschehe“: ich sterbe, um vielen das Leben zu geben.
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Kommentar zum Diatessaron, 20, 2-7