tradiwaberl
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immer. Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus missa cantata - Amt Pfarrkirche Penzing St. Jakob Sonntag, 18 Uhr 30 Einwanggasse 30a 1140 Wien missa lecta - stille Messe …More
immer.
Heilige Messe in der außerordentlichen Form des Römischen Ritus
missa cantata - Amt
Pfarrkirche Penzing St. Jakob
Sonntag, 18 Uhr 30
Einwanggasse 30a
1140 Wien
missa lecta - stille Messe Rochuskapelle Pfarre Penzing St. Jakob Dienstag und Donnerstag, 18 Uhr 30 Penzinger Straße 70 1140 Wien www.tradiwaberl.com
sestertiarius
Care Cypriane, Sie haben ebenfalls den Nagel auf den Kopf getroffen. In einer scheinbar katholischen Stadt wie München gewinnt man ohne große Mühen und ohne lange Wege einen repräsentativen Überblick über Mißbräuche in den Gottesdiensten - vom Hohen Dom angefangen bis hin zu "Pionierpfarreien" in Randlagen -, und gerade in letzteren sind sie bewußt provozierende Regel, keine Einzelfälle. Viele …More
Care Cypriane, Sie haben ebenfalls den Nagel auf den Kopf getroffen. In einer scheinbar katholischen Stadt wie München gewinnt man ohne große Mühen und ohne lange Wege einen repräsentativen Überblick über Mißbräuche in den Gottesdiensten - vom Hohen Dom angefangen bis hin zu "Pionierpfarreien" in Randlagen -, und gerade in letzteren sind sie bewußt provozierende Regel, keine Einzelfälle. Viele Fälle kenne ich gottlob nicht aus eigener Anschauung, aber zum Beispiel aus Erzählungen junger Kapläne, die einen zu konservativen Eindruck machen und deshalb in solchen Pfarreien Dienst tun müssen, auf daß ihre gesunde Einstellung zerbreche (üblicherweise scheitern solche "Disziplinierungsmaßnahmen" natürlich). Wenn beispielsweise die Gläubigen (um ein freundliches Wort zu gebrauchen) aufgefordert werden, zum Altar zu kommen und einen Haufen Erde anzufassen - "Spürt Ihr die tiefe Bedeutung?" -, und sie leisten der Aufforderung mit tiefem Ernst Folge, frage ich mich schon: Wo bleibt hier der gesunde Verstand, wo bleibt hier der mündige Laie, der den Mummenschanz vom Mahltische fegt und, mit Verlaub, dem Vorsteher der "Liturgie" eine scheuert?

Mit SCHÖNHEIT hat das jedenfalls nichts zu tun, das würden auch nicht einmal die gehorsamen Schafe aus genanntem Beispiel behaupten. SCHÖN sind die Gotteshäuser, die seit den Zeiten, da das Christentum die Katakomben verlassen durfte, errichtet wurden, um die Liturgie zu feiern, die Tradiwaberl als die "lateinische" bezeichnet und deren Schönheit und Erhabenheit sogar unter Atheisten anerkannt werden. Selbst die in den dreißiger Jahren erbauten Betonkirchen sind vielleicht nicht schön im strengen Wortsinn, strahlen aber auch eine sakrale Würde aus. Was seit den Siebzigern an Sakralbauten entstand (von den Zerstörungen "im Geiste des Konzils" zu schweigen), ist eine Beleidigung Gottes UND der Menschen. Von diesen Mehrzweckhallen könnte der Massentourismus nicht leben ... interessant, oder? (Wiewohl natürlich kein Argument.)

Wenn wir schon über Geld reden, eine Bemerkung zu "Matthäi am Letzten": Die Wendung, lieber Herr Cyprianus, ist nicht bloß im Lande des Sankt Kilian bekannt und gebräuchlich. Sie bedeutet nicht nur "aus dem letzten Loch pfeifen", sondern auch, wenn nicht eher: "finanziell am Ende sein". (Woher diese Bedeutung kommt, ist m.W. nicht ganz geklärt; möglicherweise besteht ein Bezug zum Beruf des Matthäus, der "publicanus", Steuereintreiber, war.) Die größte Sorge, die unsere Amtskirche umtreibt, sind schwindende Steuereinnahmen (durch Kirchenaustritte und - mene, mene tekel - durch Senkungen der Einkommensteuer). Und darin liegt, glaube und hoffe ich, eine echte Chance für einen Neubeginn durch Rückkehr zum Altbewährten: Das ganze Ding muß ökonomisch austrocknen. Vielleicht wird es auch einmal die legale Möglichkeit geben, aus dem Kirchensteuerverband auszutreten, ohne damit automatisch aus der Kirche selbst ausgeschlossen zu sein. Ich würde zweifellos zu den ersten gehören, die den entsprechenden Antrag stellen.

"Bis ans Ende der Welt" - auf diese Verheißung Christi ist Verlaß; wie viele allerdings sich dann noch um Seine Fahne scharen werden, ist ungewiß (es gibt freilich so einige Schriftstellen, die darauf schließen lassen, daß es leider nicht viele, schon gar nicht alle sein werden). Wozu, frage ich, brauchen wir noch die hohlen Worte von Fahnenflüchtigen, die da heißen mögen Lehmann, Zollitsch ...?