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Vatikanreport. CG: Papst Benedikt kehrt diese Woche nach fast drei Monaten in seiner Villa außerhalb Roms in den Vatikan zurück und sein Herbststundenplan ist voll. Wir werden uns ein paar große …Mehr
Vatikanreport.

CG: Papst Benedikt kehrt diese Woche nach fast drei Monaten in seiner Villa außerhalb Roms in den Vatikan zurück und sein Herbststundenplan ist voll. Wir werden uns ein paar große Ereignisse im Vatikanreport dieser Woche anschauen. Ich bin Carol Glatz, Korrespondentin des katholischen Nachrichtendienstes in Rom.
JT: Und ich bin John Thavis, Direktor des katholischen Nachrichtendienstes in Rom. Jede Saison gibt es Neuigkeiten aus dem Vatikan. Juli und August verlaufen sehr ruhig und für viele Vatikanamtsträger ist der September die Zeit, aufzuholen. Im Oktober beginnt dann wieder die geschäftige Zeit und auch dieses Jahr geht wieder die Post ab. Zuerst einmal findet das Treffen der katholischen Medienschaffenden statt, gefördert vom Päpstlichen Rat für soziale Kommunikationsmittel. Dies führt mehr als 200 Experten zusammen, die über die Rolle der katholischen Presse und über die Herausforderungen in der Zeit der elektronischen Kommunikation beratschlagen werden.
CG: Das Nächste ist eine zweiwöchige Synode der Bischöfe über den Mittleren Osten. Diese wird die schrumpfende christliche Bevölkerung in den Ländern von Ägypten bis zum Iran im Zentrum haben. Synoden sind normalerweise sehr in die Länge gezogen, mit viel Vor- und Nachbereitungszeit, aber über dieser liegt ein Gefühl der Dringlichkeit. Der Papst berief sie auf besondere Nachfrage der irakischen Bischöfe ein, die mit anschauen mussten, wie seit dem Krieg 2003 die Hälfte der christlichen Bevölkerung aus ihrem Land floh.
JT: Die Organisatoren der Synode haben viele Ziele, aber das zentralste ist, das Schicksal der Christen im Mittleren Osten im Zentrum der universalen Kirche positionieren und so auch endlich ins Sichtfeld ganz normaler Katholiken zu rücken. Wenn der Papst nicht gerade ins Heilige Land reist, kommt hier in Rom manchmal das Gefühl auf, der Großteil der Welt habe den täglichen Kampf der dortigen örtlichen christlichen Gemeinden vergessen, die mit Krieg, Reiseeinschränkungen, Arbeitslosigkeit und interreligiösen Spannungen zu kämpfen haben. Offensichtlich werden christlich-muslimische Beziehung ein großes Thema sein und der Vatikan lud muslimische und jüdische Beobachter dazu ein, auf diese Synode zu achten.
CG: In der Mitte der Synode wird Papst Benedikt sechs neue Heilige kanonisieren, darunter auch Schwester Mary MacKillop, die erste Heilige Australiens. Ihre Geschichte ist faszinierend. Sie gründete einen religiösen Orden, der mit armen Arbeitern in den abgelegenen Teilen des Landes arbeitet. Sie hatte auch eine Meinungsverschiedenheit mit den lokalen Kirchenautoritäten und wurde für kurze Zeit von einem Bischof brieflich exkommuniziert, bis eine Kirchenkommission sie entlastete. Der Papst wird auch Bruder Andre Bessette heiligsprechen, einen kanadischen Ordensmann, der für seine höchste Frömmigkeit und wunderbaren Heilungen berühmt war.
JT: Es ist noch einiges mehr in Vorbereitung diesen Herbst: ein päpstliches Dokument über die Erneuerung des Gebrauchs der Bibel in der Kirche, die Eröffnung einer brandneuen Vatikaneinrichtung, die sich mit der „Neuevangelisierung“ der alten christlichen Ländern beschäftigt und die Papstreise nach Spanien im frühen November. Die Wetten stehen noch, dass der Papst in den nächsten Wochen mehr als 20 Kardinäle ernennen wird, was einen sehr “ roten“ Oktober zur Folge hätte. Ich bin John Thavis.
CG: Und ich bin Carol Glatz, katholischer Nachrichtendienst.