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Wach auf, Du deutsches Land! Ein deutsches patriotisches Lied!Mehr
Wach auf, Du deutsches Land!

Ein deutsches patriotisches Lied!
martin fischer
Wach auf, wach auf, du deutsches Land (eigentlich: Ein newes Christlichs Lied / Dadurch Deudschland zur Busse vermanet) ist ein lutherisches geistliches Lied, das das im Schlaf der Sünde liegende Deutschland aufrufen und wecken will. Den Text und die Melodie schuf Johann Walter im Jahr 1561. Das ursprünglich 26-strophige Lied ist in einer siebenstrophigen Version im Evangelischen Gesangbuch (…Mehr
Wach auf, wach auf, du deutsches Land (eigentlich: Ein newes Christlichs Lied / Dadurch Deudschland zur Busse vermanet) ist ein lutherisches geistliches Lied, das das im Schlaf der Sünde liegende Deutschland aufrufen und wecken will. Den Text und die Melodie schuf Johann Walter im Jahr 1561. Das ursprünglich 26-strophige Lied ist in einer siebenstrophigen Version im Evangelischen Gesangbuch (Nr. 145) enthalten. Im Mennonitischen Gesangbuch (Nr. 495) ist es unter dem Titel Wach auf, wach auf, du unser Land in einer sechsstrophigen Version enthalten. Der entschieden an Luthers Seite wirkende Walter, der auch maßgeblich an der Schaffung der Deutschen Messe beteiligt war, nahm die in seinem Torgauer Wirkungsort im Zuge des Leipziger Interims und des Trienter Konzils zutage tretenden Veränderungen in Religion und Politik als kompromisslerisch und rekatholisierend wahr. Damit sah er die Reformation in Gefahr, die Deutschland als eine unverdiente Auszeichnung „durch Luther den Propheten“ zuteilgeworden war (Strophen 2–7). Er wollte dem göttlichen Wort seinen Platz im alltäglichen Leben zurückgeben und zugleich gegen den um sich greifenden Werteverfall auftreten. Dieser manifestiere sich in einer korrupten Wirtschaft, dem Niedergang der Familienmoral, in Ausschweifung, in Zügellosigkeit der Jugend, in Kleiderluxus sowie in der Auflösung der Ständegesellschaft, kurzum einem oberflächlichen Christentum (Strophen 8–18). Als Konsequenz kündet Walter das Gericht an: die endzeitliche verdiente Strafe Gottes (durch „Zeichen“ in den Strophen 19–22). Gleich dem Propheten (Jes 51,17 Lut) erhebt er angesichts ihres Herannahens einen warnenden Bußruf (Strophe 23). Da dieser die Menschen überforderte, mündet das Lied in einem dreistrophigen Gebetsruf (Strophen 24–26).
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