@Gregorius

Die Erklärung des Paters ist absolut treffend.

Hier ein guter Link als Grundlage um über ein christliches Sterben nachzudenken. Vor diesem Hintergrund ist überigens auch verständlich, was der Vorteil des Namens "Letzte Ölung" ist. Da wird einem Tod, der eigentlich ja bei frommen Leben, der Heimgang zum lieben Gott ist: Er kommt sicher und für viele unerwartet.

Mehr solche Lehren würden auch innerhalb der Christenheit wieder ein besseres Verständnis für dieses Heilige Sakrament schaffen. Nur leider wird an Unis, Schulen etc. wohl eher mehr oder weniger flächendeckend das Gegenteil unterrichtet.

@Tradition und Kontinuität

Im Religionsuntericht leider nicht mehr! Ich versuche es in Predigten und Katechesen ...
Das Glaubenswissen der Katholiken ist leider auf einem Tiefpunkt! Wenn Priester zu einem Sterbenden gerufen werden ist es oft allerhöchste Eisenbahn. Der Sterbende kann nicht mehr sprechen usw., daher muss der Priester den Willen und den Glauben des Sterbenden zum Empfang der Sakramente voraussetzen. Was er aber auch guten Gewissens tun kann, sonst hätten die Angehörigen ihn nicht gerufen.
Gut wäre es, wenn der Katechismus von Trient wieder allgemeiner zugänglich wäre und von den Priestern studiert würde. Er lässt sich so schön und gut vermitteln!!! Das gleiche gilt vom Kompendium des Hl. Pius X. Jetzt Gott sei Dank bei Sarto wieder erhältlich. Sollte man als Katholik im Bücherschrank und im Herzen tragen!

Der vollkommene Ablass ist ein Bestanteil der Busspraxis der Kirche. Dessen Zentrum ist das Sakrament der Busse. Durch die Absolution des Priesters werden dem Pönitenten die ewigen Sündenstrafen nachgelassen, durch den vollkommenen Ablass in der Sterbestunde werden auch die zeitlichen Sündenstrafen nachgelassen. Der Ablass gehört also noch zu diesem Sakrament, darum ist er eine Sakramentalie!
Der Katechismus von Trient zur Letzten Ölung: "Der Seelsorger lehre also, dass die Gnade, die dieses Sakrament verleiht, Sünden tilgt, vorallem kleinere sog. lässliche Sünden ( die schweren Sünden werden durch das Bußsakrament weggenommen). Es ist nämlich die Letzte Ölung nicht in erster Linie zur Nachlassung der schweren Sünden eingesetzt, dies ist vielmeher ihrer Bestimmung nach nur die Taufe und die Buße." Darum sind in der Sterbestunde Beichte und Ablass wichtiger.
Seelsorglich kann es angebracht sein, wenn es die Zeit erlaubt, die Spendung der Sakramente auseinander zu ziehen. So, dass man die Beichte hört und den Ablass erteilt, wenn der Sterbende noch bei Kräften und Bewußtsein ist und noch einmal zu ihm kommt, wenn die Sterbephase begonnen hat. Dann aber, wenn Zeit ist, auch noch einmal die Absolution und den Sterbeablass erteilt, was nun aber nicht mehr unbedingt nötig wäre, da der Ablass erst im Augenbick des Sterbens wirksam wird und natürlich die Letzte Ölung spendet.

Wenn die Zeit drängt und der Sterbende nicht mehr sprechen kann reicht die Generalabsolution, der vollkommene Ablass und die Letzte Ölung. Auf die Letzte Ölung muss dann, wenn der Sterbende nach der Spendung der Absolution schon in die Ewigkeit eingegangen ist verzichtetet werden. Ansonsten ist erst der Ablass zu erteilen, dann die Letzte Ölung zu spenden.

Der Glaube ist natürlich auch unverzichtbar!