Alte Messe am Katholikentag: Pater Deneke predigte über den Tagesheiligen

(gloria.tv/ pro-missa-tridentina.org) Bereits kurz nach 17 Uhr beginnen sich die Bänke der Kirche „Maria Hilf“ im Stadtteil Almenhof zu füllen. Von Monika Rheinschmitt.

Keiner weiß, wie voll es bis 18 Uhr werden wird, wenn die Messfeier in der außerordentlichen Form des römischen Ritus beginnt.

Im Altarraum findet noch eine letzte Liturgieprobe statt, Faltblätter mit Texten und Liedern werden ausgelegt. Die Anwesenden haben Zeit, den mit Standkreuz und sechs hohen Kerzen geschmückten Altar zu betrachten und sich darauf einzustimmen, zusammen mit dem Priester in dieselbe Richtung, zum Herrn hin, zu beten.

Für viele ist es das erste Mal, dass sie ein levitiertes Hochamt nach dem seit 1962 gültigen Messbuch mitfeiern. Das Interesse ist groß: Wo sonst haben sie die Gelegenheit, die liturgische Tradition, die 1500 Jahre in der Katholischen Kirche verbindlich war, kennenzulernen?

Pünktlich um 18 Uhr zeigt der Messner mit der Glocke an der Sakristeitür an, dass der feierliche Einzug am Hauptportal der Kirche begonnen hat. Voran gehen die Ministranten, gefolgt von den beiden Leviten (Subdiakon und Diakon) und dem Zelebranten, Pater Bernward Deneke FSSP.

Bevor der Priester die Stufen zum Altar hochsteigt, betet er mit seiner Assistenz das „Stufengebet“. Der Mannheimer Kirchenchor „St. Sebastian“ singt eine mehrstimmige Messe, d.h. das „Kyrie“, das „Gloria“, das „Sanctus“ und das „Agnus Dei“. Die Proprien, d.h. die täglich wechselnden Gebete (Introitus, Graduale-Alleluja, Offertorium und Communio) übernimmt die Choralschola aus Heidelberg.

Bis zur Lesung, die wie das Evangelium zuerst auf Latein gesungen und vor der Predigt auf Deutsch vorgelesen wird, haben sich fast 250 Gläubige (incl. Ministranten und Sängern) in Maria Hilf versammelt.

In seiner Predigt geht Pater Deneke auf den Tagesheiligen, den heiligen Venantius, ein, der bereits mit 15 Jahren als Märtyrer für seinen Glauben an Jesus Christus starb. Wie er sollen auch wir im Alltag Zeugnis geben – nicht nur durch Worte, sondern auch durch unser Leben.

Dies gelingt nur durch eine tiefe und feste Beziehung zu Jesus Christus, dem wahren Weinstock, dem die Glieder der Kirche wie Rebzweige verbunden sein sollen. Dazu ist eine Orientierung am Glauben und Beten der Kirche notwendig, wozu der Empfang der Sakramente und dabei v.a. die würdige und bewusste Mitfeier der heiligen Messe gehören.

Pater Deneke zitiert Papst Benedikt XVI., der in seinem Motu proprio „Summorum pontificum“ (2007) schreibt: Die Sorge der Päpste ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt, „zum Lob und Ruhm Seines Namens“ und „zum Segen für Seine ganze heilige Kirche“.

Pater Deneke verweist zudem eindringlich darauf, dass in Hochgebet und Wandlung das Kreuzesopfer des Karfreitags unblutig vergegenwärtigt wird. Die Mitfeiernden sollen sich innerlich mit dem Kreuzesopfer Jesu Christi verbinden und so aktiv am Geschehen auf dem Altar teilnehmen. Die Gläubigen sollen die heilige Kommunion in dem Bewusstsein empfangen, dass sie Jesus Christus begegnen, dem Sohn Gottes, „dem König der Könige, dem Herrn der Herrscher“, wie Thomas von Aquin es in einem Kommuniongebet formuliert.

Das ist mehr, viel mehr, als wenn Bundeskanzlerin Merkel oder Präsident Obama oder sogar der Heilige Vater im Altarraum anwesend wären. Wie in dieser Form des römischen Ritus üblich, empfingen die Gläubigen die heilige Kommunion kniend und in den Mund. Die Schola sang währenddessen die Communio („Der Gerechte freut sich im Herrn und hofft auf ihn; und alle Gutgesinnten frohlocken, alleluja, alleluja.“), ergänzt durch Psalmverse. Danach erklang das „Panis Angelicus“ („Engelsbrot“), die von César Franck vertonte letzte Strophe des durch Thomas von Aquin verfassten Hymnus „Sacris solemniis“.

Nach dem Schlusssegen und der gemeinsam gesungenen Marianischen Antiphon „Regina Caeli“ bildeten sich auf dem Kirchplatz noch viele Gruppen von Messbesuchern, die sich angeregt über das gerade Erlebte unterhielten.

Am nächsten Morgen, Samstag, den 19. Mai 2012, begannen um 8 Uhr die Vorbereitungen für ein weiteres Hochamt (um 9 Uhr) in der außerordentlichen Form des römischen Ritus. Diesmal „nur“ eine gesungene Messe, d.h. ohne Leviten und mehrstimmigen Chor – auf eine etwas andere feierliche Weise, darum aber nicht weniger ehrfürchtig. Diesmal zog Pfarrer Hendrik Jolie als Zelebrant hinter dem Rauchfassträger und dem Vortragekreuz in die Kirche ein.

Obwohl diese Messfeier nicht im Katholikentagsprogramm angekündigt war, hatten mehr als 100 Gläubige den Weg nach Maria Hilf gefunden. Da der Tagesheilige Papst Coelestin war, wurde die Papstmesse, „Si diligis me“ („Wenn du mich liebst“), gefeiert. Schola und Volk sangen im Wechsel die VIII. Messe, „Missa de Angelis“.

Pfarrer Jolie verglich in seiner Predigt Papst Benedikt XVI mit dem Tagesheiligen und arbeitete heraus, dass der Heilige Vater zwar die Last seines Amtes spüre, aber trotzdem konsequent die für die heutige Kirche notwendigen Maßnahmen ergreife und Reformprojekte durchführe – so z.B. die Rehabilitierung der außerordentlichen Form des römischen Ritus. V.a. auch junge Menschen werden von dieser Liturgie angezogen – es gehe also um einen „Aufbruch“ im wahrsten Sinne des Wortes, so Pfarrer Jolie.

Die gesamte Predigt ist online verfügbar unter:
www.pro-missa-tridentina.org/…/kathtag_ma-2012…
SP-FR
Die gesamte Predigt von P. Bernward Deneke in Mannheim ist nun ebenfalls hier auf gloria.tv verfügbar
zur Predigt: Katholikentag Mannheim: Predigt von Pater Bernward DenekeMehr
Die gesamte Predigt von P. Bernward Deneke in Mannheim ist nun ebenfalls hier auf gloria.tv verfügbar

zur Predigt: Katholikentag Mannheim: Predigt von Pater Bernward Deneke
Paul M.
@Heine:
Erlauben Sie bitte, dass ich auch für diese Predigt dieses wunderbaren Geistlichen, Pater B. Deneke, Werbung mache?
Eine wichtige Predigt über die christliche Familie und die Angriffe des Bösen, dessen sie häufig ausgesetzt ist.
"Familiendämon!"
Familiendämon!Mehr
@Heine:

Erlauben Sie bitte, dass ich auch für diese Predigt dieses wunderbaren Geistlichen, Pater B. Deneke, Werbung mache?

Eine wichtige Predigt über die christliche Familie und die Angriffe des Bösen, dessen sie häufig ausgesetzt ist.

"Familiendämon!"
Familiendämon!
philosopher
Super! Ich liebe wirklich die Hohe Messe lateinisch Ich wünsche der gewöhnlichen Form erlaubt ein wenig Latein, und den Priester, Gott zu begegnen.
Heine
Pater Deneke Predigten im MP3 Format :
Sonntag nach Himmelfahrt:

Sein Antlitz suchen (2008)
Authentische Zeugen (2007)
Die Zeugenschaft (2009)
Pfingstsonntag:

Nicht ohne Pfingsten (2008)
Überwindung Babels (2009)
Pfingstmontag:

Heiliger Geist und Gebet (2009)
Quatembersamstag in der Pfingstoktav:
Veni Sancte Spiritus - Zum Ausklang der Pfingstoktav (2007)

Maria, Bildnis des Heiligen Geistes (2009) …Mehr
Pater Deneke Predigten im MP3 Format :
Sonntag nach Himmelfahrt:

Sein Antlitz suchen (2008)
Authentische Zeugen (2007)
Die Zeugenschaft (2009)

Pfingstsonntag:

Nicht ohne Pfingsten (2008)
Überwindung Babels (2009)

Pfingstmontag:

Heiliger Geist und Gebet (2009)

Quatembersamstag in der Pfingstoktav:
Veni Sancte Spiritus - Zum Ausklang der Pfingstoktav (2007)

Maria, Bildnis des Heiligen Geistes (2009)

Dreifaltigkeitssonntag:
Bilder Gottes - der dreifaltige Gott (2007)

Die Dreifaltigkeit im Kreuzzeichen (2009)

Fronleichnam:

Das Allerheiligste und zwei Strahlen (2007)
Galahad
Sehr gut 👍 👍 👍
Tina 13
"Pater Deneke verweist zudem eindringlich darauf, dass in Hochgebet und Wandlung das Kreuzesopfer des Karfreitags unblutig vergegenwärtigt wird. Die Mitfeiernden sollen sich innerlich mit dem Kreuzesopfer Jesu Christi verbinden und so aktiv am Geschehen auf dem Altar teilnehmen. Die Gläubigen sollen die heilige Kommunion in dem Bewusstsein empfangen, dass sie Jesus Christus begegnen, dem Sohn Gottes …Mehr
"Pater Deneke verweist zudem eindringlich darauf, dass in Hochgebet und Wandlung das Kreuzesopfer des Karfreitags unblutig vergegenwärtigt wird. Die Mitfeiernden sollen sich innerlich mit dem Kreuzesopfer Jesu Christi verbinden und so aktiv am Geschehen auf dem Altar teilnehmen. Die Gläubigen sollen die heilige Kommunion in dem Bewusstsein empfangen, dass sie Jesus Christus begegnen, dem Sohn Gottes, „dem König der Könige, dem Herrn der Herrscher“, wie Thomas von Aquin es in einem Kommuniongebet formuliert.

Das ist mehr, viel mehr, als wenn Bundeskanzlerin Merkel oder Präsident Obama oder sogar der Heilige Vater im Altarraum anwesend wären. Wie in dieser Form des römischen Ritus üblich, empfingen die Gläubigen die heilige Kommunion kniend und in den Mund."

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