Tina 13
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Hochfest - Christi Himmelfahrt

Die Himmelfahrt Christi

Hochfest

Christi Himmelfahrt


Innerhalb der liturgischen Osterzeit, die bis Pfingsten andauert, markiert das Hochfest Christi Himmelfahrt einen wichtigen Wendepunkt: mit ihm endet die Zeit des irdischen Lebens Christi und es beginnt die Zeit der Kirche.
Ausdruck dafür ist der zweifache Bericht des Evangelisten Lukas: am Ende seines Evangeliums stellt er die Himmelfahrt Jesu noch am Ostersonntag selbst als die Vollendung seiner irdischen Sendung dar (Lk 24,50-53); am Anfang der Apostelgeschichte schildert er Jesu Aufstieg in den Himmel vierzig Tage nach Ostern als ein Gründungsereignis für die Kirche und als Voraussetzung für Pfingsten (Apg 1,4-12). Er berichtet, dass Jesus nach seiner Auferstehung noch vierzig Tage darauf verwendete, seine Jünger auf ihre neuen Aufgaben und ihre neue Existenzweise vorzubereiten; sie sollten dann nicht mehr auf sichtbare, sondern auf geheimnisvolle, geistige und sakramentale Weise mit ihm Gemeinschaft haben.
Der auferstandene Christus kehrt zum Vater heim und wird so für unsere Augen unsichtbar. Es bleibt die sichtbare Gemeinschaft der Jünger, die von nun an seine Gegenwart vermitteln und sein Werk fortsetzen soll. Dazu brauchen sie den Beistand, den Geist Jesu Christi (Apg 1,8; Lk 24,49). Um sich auf die Ausgießung des Geistes vorzubereiten, versammeln sich die Jünger nach der Himmelfahrt zum Gebet im Obergemach (coenaculum), wahrscheinlich dort, wo das Abendmahl stattgefunden hatte (Apg 1,23). Die zehn Tage des „Zönakels“ sind somit die liturgische Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten, in der die Kirche im Gebet den Heiligen Geist erwartet.
Auch wenn es den Jüngern schien, Jesus würde „emporgehoben“ und „von einer Wolke aufgenommen“ (Apg 1,9), kann dieser Aufstieg in den Himmel nicht im räumlichen Sinn verstanden werden. So mahnt der Engel in Apg 1,10, nicht zum Himmel aufzuschauen, sondern von nun an auf Erden die Wiederkunft Christi vorzubereiten. Jesus gehört nun ganz, auch leiblich, der unsichtbaren Sphäre Gottes an. Die Himmelfahrt offenbart seine wahre gottmenschliche Identität: Er ist der Herr, der Kyrios der Menschen und der Schöpfung, der seinen Platz zur Rechten Gottes hat. Da er sich erniedrigte bis zum Tod am Kreuz, hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen (Ph 2,8-9).
Das sichtbare Kommen Jesu in unserer Menschennatur hatte zum Ziel, uns sündige Menschen wieder mit dem göttlichen Geist zu beseelen und zur Gemeinschaft zu versammeln: „Gott wurde Mensch, damit der Mensch vergöttlicht würde“, sagen die Väter. Dieses Ziel wird erst am Ende der Zeiten ganz erreicht sein; in der Zwischenzeit, zwischen Christi Himmelfahrt und seiner Wiederkunft, bewirkt das göttliche Leben in uns eine wachsende Ähnlichkeit mit Christus: Er will jetzt nicht sichtbar und triumphal auf Erden herrschen (vgl. Apg 1,6), sondern verborgen in den Seinen wirken, die ihm auf dem Weg des Kreuzes nachfolgen:
„Von der Kraft des auferstandenen Herrn aber wird die Kirche gestärkt, um ihre Trübsale und Mühen, innere gleichermaßen wie äußere, durch Geduld und Liebe zu besiegen und sein Mysterium, wenn auch schattenhaft, so doch getreu in der Welt zu enthüllen, bis es am Ende im vollen Lichte offenbar werden wird“ (LG 8).
Tina 13
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