Elista
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Hightech, die unter die Haut geht

Hightech, die unter die Haut geht
von Oliver Strunk

Annkathrin Gebel aus Salzgitter schaut noch etwas skeptisch. Sie steht hinter ihrem Freund Christian Maercker, der auf der CeBIT in Hannover von der "Happy Hour" der Firma Digiwell profitieren will. In der Halle 8 gibt es jedoch kein Freibier, sondern ein kostenloses Chip-Implantat. Maercker ist offen für neues und technikbegeistert. Er hatte von dieser kostenlosen Möglichkeit auf der Messe gehört und ist deshalb gezielt zum Stand gekommen. Auch seine Freundin ist offen dafür, aber wartet lieber erst einmal ab, wie der Freund die Prozedur übersteht.

Passwörter und Autoschlüssel braucht man künftig vielleicht nicht mehr. Ein Chip unter der Haut eröffnet neue Möglichkeiten. Auf der Computermesse CeBIT kann man ihn testen.

"Bin ich jetzt ein Cyborg?"
Der Chip liegt geschützt in einer Kapsel, ist etwa 1,5 Zentimeter lang und wird in die Stelle zwischen Daumen und Zeigefinger "gespritzt". Auch wenn die Haut etwas mit einer Salbe betäubt wird, spürt man das. "Aber Blut abnehmen ist schlimmer", so Maercker. "Also bin ich jetzt ein Cyborg", fragt er Aamal Graafstra, der ihm den Chip grade gesetzt hat. "Ja, willkommen", antwortet der Implanteur, der selbst seit elf Jahren einen Chip in der Hand hat. Der Unternehmer aus Seattle liefert für die deutsche Firma Digiwell die Technologie, die sich immer weiter entwickelt. Graafstra öffnet mit seinem Chip nicht nur Türen in seinem Zuhause, er startet sein Motorrad, schaltet das Licht ein, identifiziert sich am Computer.
Schlüssel für das digitale "SmartHome"
Auf der CeBIT stellen die beiden Unternehmen eine neue Chip-Generation vor, flexibel und kleiner als die bisherigen Implantate. Graafstra hat sich auch wenige Tage zuvor einen neuen Chip implantieren lassen. Einen Prototypen. Einen recht großen Prototypen, sein linker Unterarm ist geschwollen, der Bluterguss vom Eingriff leuchtet noch grün-gelblich. Dass er die Technologie an sich selbst ausprobiert, ist verständlich, aber warum sollte man das als normaler Konsument tun?
Christian Maercker will die Technik ausprobieren, informiert sich über Schlösser, die er in seiner Wohnung einbauen kann und sich mithilfe seines neuen "Schlüssels" öffnen lassen. Währenddessen wartet schon der nächste Kunde. Dirk Lehmann aus Münster hat bereits zwei Magnete im Körper, mit denen er zum Beispiel elektrische Felder spüren kann. In dieser Woche hätte er sich auch einen NFC-Chip setzen lassen. Nun kann er das umsonst auf der CeBIT tun. Im Gegensatz zu Maercker muss er seine Wohnung anschließend nicht aufrüsten. Er wohnt bereits in einem "schlauen Haus", in dem viele Geräte vernetzt sind. Nun erkennt ihn sein Haus bereits am Chip in der Hand und nicht erst über sein Smartphone.
CeBIT-Happy-Hour: Frei-Chips für alle!
Diese NFC (Near Field Communication)-Chips gehen unter die Haut. Besucher können sich den rechten Chip mit einer Art Spritze implantieren lassen. Noch ganz neu sind die dünnen, flexiblen Chips.

Der "Biohacking"-Stand von Digiwell in Halle 8 erinnert einen etwas an eine Arztpraxis. Vor dem Eingriff wird die Eintrittsstelle desinfiziert, die Haut mit einer Salbe betäubt.

Biohacker Amal Graafstra setzt einem Mitarbeiter einen Chip ein, da zu Anfang der kostenlosen "Happy Hour" die Kunden offenbar noch zögern.

Christian Maercker und seine Freundin Annkathrin Gebel aus Salzgitter sind interessiert und schauen sich die Prozedur an.

Bei Patrick Kramer von der Firma Digiwell unterschreibt Maercker den "Cyborg-Antrag" ...

... und lässt sich einen Chip in die Hand einpflanzen - dokumentiert von seiner Freundin.

"Blutabnehmen ist schlimmer", findet Maercker.

Kurz darauf hat er einen Chip unter der Haut, der auch von außen sichtbar ist.

Und er ist nicht der einzige: Auch Dirk Lehmann aus Münster (NRW) will sich chippen lassen. Er trägt bereits zwei Magnete im Körper.
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Keine Sicherheitsbedenken?
Haben die frischgeborenen Cyborgs gar keine Ängste, Sicherheitsbedenken? "Nö, eigentlich nicht", sagt Christian Maerker. Sein Chip lasse sich ja nur auslesen, wenn das Lesegerät fast die Haut berühre, da könne also keiner in der Straßenbahn von der Ferne seine Daten abgreifen. Und seine Freundin? Annkathrin Gebel hat sich dann doch umentschieden, sie hat zuviel Respekt - nicht vor der Technologie, aber vor den Schmerzen beim Eingriff.
www.ndr.de/…/Hightech-die-un…
Elista
Album RFID enthält mehr Informationen zu diesem Thema
speedy207
wir haben kein geld für so einen quatsch
Elista
Nun wird auch schon im Fernseh dafür geworben
www.t-online.de/…/bereits-50-000-…
Elista
Auf der CeBIT in Hannover in der Halle 8 gibt es ein kostenloses Chip-Implantat.
Das sagt doch schon alles! Die Leute werden angelockt, gekapert mit der kostenlosen Aktion! Wahrscheinlich lassen sich noch zu wenig Menschen freiwillig chippen, deshalb wird es ihnen auf diese Weise schmackhaft gemacht!
speedy207
die sind verrückt, 😡
Carlus teilt das
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Der reinste Wahnsinn.