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Genitalverstümmelung in Deutschland: Mehr als 13.000 Mädchen von Beschneidung bedroht
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Genitalverstümmelung - 8 000 Mädchen täglich neu betroffen
Foto: ©Krümel/Pixelio Die Praxis der Genitalverstümmelung ist zwar fast überall verboten, doch in mindestens 26 Ländern Afrikas und im Jemen nach wie vor verbreitet.

Beschnittene Frauen leiden meist ihr ganzes Leben lang unter den Spätfolgen der grausamen Praxis. Frauenrechtler schlagen nun Alarm, dass auch in Deutschland immer mehr Mädchen bedroht sind, Opfer von Genitalverstümmelung zu werden.

Die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes schätzt, dass in Deutschland aktuell mehr als 13.000 Mädchen von Genitalverstümmelung bedroht sind. Das sind rund 4000 mehr als noch vor einem Jahr. "Bedingt durch den Zuzug aus Ländern wie Eritrea, Somalia und dem Irak verzeichnen wir einen enormen Anstieg bei der Zahl der betroffenen Frauen und gefährdeten Mädchen", berichtete Terre-des-Femmes-Mitarbeiterin Charlotte Weil.

Die Autorin einer Dunkelzifferstudie zu dem Thema geht davon aus, dass in Deutschland inzwischen rund 58.000 Frauen leben, die Opfer der sogenannten Mädchenbeschneidung sind.

Heimaturlaube mit "großen Festen" sind verdächtig

Die Verstümmelung der weiblichen Sexualorgane wird in vielen afrikanischen und einigen asiatischen Ländern praktiziert. Sie steht in Deutschland unter Strafe. "Uns sind keine Fälle bekannt, wo Mädchen in Deutschland verstümmelt wurden. Das passiert entweder während eines Heimaturlaubes, oder man sucht Beschneiderinnen aus dem Herkunftsland auf, die in anderen europäischen Städten leben, etwa in Paris oder Amsterdam", sagte Weil.

Auch die Zahl der Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen und Ärztinnen, die sich bei Terre des Femmes meldeten, um gefährdeten Mädchen zu helfen, sei stark gestiegen. Seltener riefen auch Mütter an. Zuwanderer aus dem Senegal und aus Gambia zeigten sich oft offen für Aufklärungsangebote. Migranten aus Guinea und Somalia seien meist nicht bereit, über diese Tradition zu sprechen. Lehrkräfte sollten hellhörig werden, wenn Schülerinnen von einem anstehenden Heimaturlaub und einem geplanten "großen Fest" berichteten.

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kjo/dpa
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