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Corona: Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Omikron-Variante


Experten warnen vor fünfter Welle
An diesen Symptomen lässt sich Omikron erkennen


03.01.2022Lesedauer: 4 Min.
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Corona-Test (Symbolbild): Der Anteil der Omikron-Infektionen in Deutschland steigt.Vergrößern des Bildes
Corona-Test (Symbolbild): Der Anteil der Omikron-Infektionen in Deutschland steigt. (Quelle: Wassilis Aswestopoulos/imago-images-bilder)

Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis Omikron die in Deutschland dominierende Delta-Variante ablöst. Wir klären, wie ansteckend die neue Mutante ist und wie sich eine Infektion bemerkbar macht.

Seit nunmehr fast sechs Wochen verbreitet sich die neue Corona-Variante Omikron auf der ganzen Welt. In den ersten Ländern hat die Mutante bereits für einen sprunghaften Anstieg der Fallzahlen gesorgt, auch in Deutschland könnte sie schon bald die vorherrschende Variante sein. Doch was bedeutet das? Ist Omikron wirklich ansteckender als bisherige Varianten? Und auch gefährlicher? Oder könnte mit Omikron bereits das Ende der Pandemie eingeläutet werden? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wie stark ist Omikron schon verbreitet?

Die neue Corona-Variante mit der Bezeichnung Omikron war am 25. November erstmals aus Südafrika gemeldet worden und verbreitet sich seitdem weltweit. In mehr als 80 Ländern, darunter auch in Deutschland, wurden schon Omikron-Fälle festgestellt. In einigen wie etwa Großbritannien, Frankreich oder Dänemark ist die Variante bereits dominant.

Hierzulande erwarten Experten spätestens Ende Januar einen sprunghaften Anstieg der Fälle. Schon jetzt zeigt sich aber: Omikron breitet sich rasant aus. Laut aktuellem RKI-Wochenbericht aus der Kalenderwoche 51 (bis 26. Dezember 2021) gingen bis dahin 17,5 Prozent der auf Varianten untersuchten Corona-Nachweise auf Omikron zurück. Eine Woche zuvor wurde der Wert noch mit 3,1 Prozent angegeben.

Wie ansteckend ist die Variante?

"Omikron zeichnet sich durch eine stark gesteigerte Übertragbarkeit und ein Unterlaufen eines bestehenden Immunschutzes aus", heißt es in einer Stellungnahme des Corona-Expertenrats der Bundesregierung von Mitte Dezember 2021. Daher seien auch Geimpfte und Genesene stark in das Infektionsgeschehen involviert. In Deutschland sei damit zu rechnen, dass sich die Infektionen mit der Omikron-Variante etwa alle zwei bis vier Tage verdoppeln werden. Es könne zu einer "explosionsartigen Verbreitung" kommen.

Auch das Robert Koch-Institut (RKI) hat seine Risikobewertung Ende Dezember 2021 verschärft. Die Gefahr einer Ansteckung sei auch für zweifach Geimpfte und Genesene hoch, teilte das RKI mit. Für Ungeimpfte sei das Risiko sehr hoch. Als moderat stufte die Behörde das Infektionsrisiko für dreifach Geimpfte ein.

Dass die Omikron-Variante wesentlich ansteckender ist als Delta, gilt also als gesichert. Der Modellierer Thorsten Lehr erklärte im t-online-Interview, der Reproduktionswert, also die Anzahl von Menschen, die ein Infizierter ansteckt, sei bei Omikron deutlich höher. Er geht von einem Faktor zwischen sechs und zwölf aus. Der R-Wert bei Delta hingegen liegt zwischen fünf und sechs.

Welche Symptome treten bei Omikron auf?

Erste Studien aus Südafrika und Großbritannien lassen vermuten, dass Omikron einige andere Symptome auslöst als die bisher bekannten Mutanten des Coronavirus. Demnach sollen die Infizierten vor allem über extreme Müdigkeit sowie Kopf- und Gliederschmerzen geklagt haben. Hinzu kommen häufig eine laufende Nase, Niesen und Halsschmerzen.

Auffällig ist: Husten, ein Symptom, das zu Beginn der Corona-Pandemie weitverbreitet war, zählt nicht zu den fünf häufigsten Anzeichen bei Omikron. Auch Fieber oder ein verschwundener Geruchs- oder Geschmackssinn – wie bei anderen Varianten oftmals aufgetreten – sollen wenige der Infizierten gehabt haben.

Hinzu kommt jedoch ein weiterer möglicher Indikator für eine Omikron-Infektion: starker Nachtschweiß. Wie britische Ärzte berichteten, sollen Betroffene über Schweißausbrüche in der Nacht geklagt haben. Diese seien so heftig, dass man sich danach umziehen müsse. In den kommenden Wochen werde man die Corona-Symptome weiter untersuchen.

Wie hoch ist das Risiko, schwer zu erkranken?

Bisher scheint es so zu sein, dass die Omikron-Variante zu leichteren Verläufen führt als bisherige Corona-Varianten. Zunächst zeigte sich das bei den ersten Fällen in Südafrika – allerdings sind die Infizierten dort häufig auch deutlich jünger und nicht vorerkrankt, was eine mögliche Erklärung sein könnte. Aber auch der Berliner Virologe Christian Drosten erklärte, er halte mildere Krankheitsverläufe bei der neuen Corona-Variante für "sehr wahrscheinlich", dazu gebe es immer mehr Daten. Je 1.000 Infektionen mussten weniger Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Das bestätigten schließlich erste Studien bereits vor Weihnachten.

Eine andere Erklärung lieferten Ende Dezember verschiedene Forscher mit ähnlich aufgebauten Tierstudien und Untersuchungen an menschlichem Gewebe. Demnach könnte ein Protein in den Lungenzellen dafür sorgen, dass Omikron die Lunge nicht so stark oder auch gar nicht angreife. Viele der schweren Verläufe der bisherigen Varianten entwickeln sich aus Lungenentzündungen.

Welcher Impfstoff wirkt am besten gegen Omikron?

Verschiedene Studien haben mittlerweile gezeigt, dass Omikron zwar Wege findet, die Impfstoffe zu umgehen – bestimmte Vakzine und deren Kombination aber trotzdem eine gute Wirksamkeit zeigen. Wichtig ist demnach vor allem eine Booster-Impfung, da aus einigen Studien ersichtlich ist, dass Omikron gegen die bisherige vollständige Impfung mit nur zwei Impfdosen resistent sein könnte. Ähnlich sieht es bei Antikörpern aus, die nach einer Infektion gebildet wurden. Booster-Impfungen hingegen bieten einen gewissen Schutz.


So zeigte der Impfreport aus Großbritannien kürzlich, wie gut die Booster-Impfungen gegen Omikron schützen. Wer zunächst mit dem Vakzin von Astrazeneca geimpft wurde und dann einen Booster mit Biontech oder Moderna erhalten hat, war demnach zwei bis vier Wochen nach der Impfung zu rund 60 Prozent geschützt. Zehn Wochen nach der Booster-Impfung sank der Schutz beim Biontech-Booster auf nur noch 35 Prozent, beim Moderna-Booster auf 45 Prozent.

Bei den Grundimmunisierten mit dem Biontech-Impfstoff zeigten sich bessere Werte: Sie waren nach der Booster-Impfung mit Biontech zu 70 Prozent geschützt und nach zehn Wochen noch zu 45 Prozent. Bei einem Booster mit dem Moderna-Vakzin blieb der Schutz auch neun Wochen nach der Auffrischung noch bei 70 bis 75 Prozent. Das bedeutet, der Moderna-Booster erwies sich nach zwei Dosen Biontech als am wirksamsten gegen Omikron.

Eine neue Studie von Ende Dezember zeigte zudem, dass auch der Impfstoff von Johnson und Johnson gut vor Omikron schützt. Der Vektorimpfstoff, bei dem für eine Immunisierung anders als bei den Vakzinen von Biontech/Pfizer, Moderna oder Astrazeneca nur eine Dosis nötig ist, biete bei zweimaliger Verabreichung einen 85-prozentigen Schutz gegen eine Krankenhauseinweisung wegen einer Omikron-Infektion, teilte der Südafrikanische Medizinische Forschungsrat am Donnerstag mit.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Robert Koch-Institut (RKI)
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
  • New York Times: "Studies Suggest Why Omicron Is Less Severe: It Spares the Lungs", 31. Dezember 2021.
  • UK Health Security Agency: "Covid-19 vaccine surveillance report, week 51"
  • RND: "Studie: Omikron wohl resistent gegen aktuelle Antikörper", 28. Dezember 2021
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