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Die Freiheit des Heiligen Geistes annehmen und in ihr vorangehen

12. Juni 2013 in Aktuelles, 3 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: die zwei Versuchungen des gegenwärtigen Moments in der Geschichte der Kirche: die falsche rückwärtsgewandte Sicherheit und der ‚pubertierende Progressismus’. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Wir dürfen keine Angst vor der Freiheit haben, die uns der Heilige Geist schenkt. Besonders in diesem Moment muss sich die Kirche vor zwei Versuchungen hüten: vor der Versuchung, rückwärts zu gehen, sowie vor der Versuchung eines „unreifen Fortschrittsdenkens“. Dies betonte Papst Franziskus in seiner Predigt bei der heiligen Messe am Mittwoch der zehnten Woche im Jahreskreis (CI).

Am Gottesdienst in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“ nahm eine Gruppe von Priestern, Ordensleuten und Mitarbeitern der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens teil. Es konzelebrierten unter anderen der Präfekt des Dikasteriums, João Kardinal Braz de Aviz, sowie Bernard Kardinal Agré.

„Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben!“ Der Papst ging bei seiner Predigt von diesen Worten Jesu aus, die er im heutigen Evangelium (Mt 5,17-19) an seine Jünger richtet. Sofort merkte Franziskus an, dass dieser Abschnitt dem der Seligpreisungen folge, die „Ausdruck des neuen Gesetzes“ seien, „das anspruchsvoller ist als jenes des Mose“.

Dieses Gesetz „ist Frucht des neuen Bundes“, ohne den es nicht verstanden werden könne. „Dieser Bund, dieses Gesetz ist heilig“, so der Papst, „weil es das Volk zu Gott bringt“. Der Papst verglich die Reife dieses Gesetzes mit einer Knospe, die aufbricht und zu einer Blume wird. Jesus „ist der Ausdruck der Reife des Gesetzes“. Paulus spreche dabei von zwei Zeiten, ohne jedoch die Kontinuität zwischen dem Gesetz der Geschichte und dem Gesetz des Geistes zu brechen.


„Die Stunde der Erfüllung des Gesetzes“, so Franziskus, „die Stunde, in der das Gesetz zu seiner Reife gelangt: das ist das Gesetz des Geistes. Das Vorwärtsgehen auf dieser Straße ist ein wenig gefährlich, doch sie ist die einzige Straße der Reife, um aus den Zeiten herauszugehen, in denen wir nicht reif sind. Auf dieser Straße zur Reife des Gesetzes, die aus der Verkündigung Jesu entsteht, ist immer Furcht gegeben, Furcht vor der Freiheit, die der Geist schenkt. Das Gesetz des Geistes macht uns frei! Diese Freiheit macht uns ein wenig Angst, weil wir Angst haben, die Freiheit des Geistes mit einer anderen, menschlichen Freiheit zu verwechseln“.

Das Gesetz des Geistes „bringt uns auf eine Straße der beständigen Unterscheidung, um den Willen Gottes zu tun, und das macht uns Angst“. Eine Angst, aus der sich zwei Versuchungen ergäben: die Versuchung, rückwärts zu gehen, zu sagen, „bis hier hin und nicht weiter“, so dass man am Ende „hier“ bleibe. Diese Versuchung „ist ein wenig die Versuchung der Angst vor der Freiheit, der Angst vor dem Heiligen Geist“. Eine Angst, aufgrund derer „es besser ist, auf Nummer sicher zu gehen“.

Der Papst erzählte von einem Generaloberen, der in den 30ger Jahren „alle gegen das Charisma gerichtete Vorschriften“ für seine Ordensleute gesammelt habe, „eine Arbeit von Jahren“. Dann sei er nach Rom gegangen, um einen Benediktinerabt zu besuchen. Als dieser gehört habe, was er getan hatte, habe er ihm gesagt, dass er auf diese Weise das Charisma der Kongregation getötet habe: „Er hatte die Freiheit getötet, da dieses Charisma die Frucht in der Freiheit schenkt, und er hatte das Charisma gestoppt“.

„Diese Versuchung rückwärts zu gehen“, so Franziskus weiter, „weil wir ‚sicherer’ sind, nach rückwärts... Doch die volle Sicherheit liegt im Heiligen Geist, der dich vorwärts bringt, der dir dieses Vertrauen schenkt – wie der heilige Paulus sagt –, dieses Vertrauen schenkt der Geist, der anspruchsvoller ist, weil Jesus sagt: ‚Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist’. Das ist anspruchsvoller! Doch dies gibt uns nicht jene menschliche Sicherheit. Wir können den Heiligen Geist nicht kontrollieren: das ist das Problem! Das ist eine Versuchung“.

Die zweite Versuchung besteht für den Papst in einem unreifen Fortschrittsdenken oder „pubertierenden Progressismus“, der von der Straße abkommen lasse. Er bestehe darin, eine Kultur zu sehen und von dieser keinen Abstand zu halten:

„Wir nehmen ein bisschen von hier, ein wenig von da, die Werte dieser Kultur... Wollen sie dieses Gesetz machen? Vorwärts mit dem Gesetz. Wollen sie damit weitergehen? Machen wir die Straßen ein wenig breiter. Am Ende, so sage ich, ist das kein wahres Fortschrittsdenken. Das ist ein pubertierender Progressismus: wie die Pubertierenden, die voll Begeisterung alles haben wollen, und am Schluss? Rutscht man aus... Es ist, als sei die Straße vereist und das Auto rutscht ab und kommt von der Straße ab... Da ist eine weitere Versuchung in diesem Moment! In diesem Moment der Geschichte der Kirche dürfen wir weder rückwärts gehen noch von der Straße abkommen!“

Die Straße „ist jene der Freiheit des Heiligen Geistes, der uns frei macht, in der beständigen Unterscheidung des Willens Gottes, um auf dieser Straße voranzuschreiten, ohne rückwärts zu gehen oder von der Straße abzukommen. Bitten wir um die Gnade, dass er uns den Heiligen Geist schenke, um vorwärts zu gehen“.

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Lesermeinungen

 mariaelvira 13. Juni 2013 
 

Die Freiheit des Heiligen Geistes annehmen.

Ja, das glaube ich auch, dass der Heilige Geist die Kirche führt und wir brauchen nur zu folgen. Er führt uns auf die gute Weide.


0
 
 Peregrin T. 12. Juni 2013 
 

Vorwärts und rückwärts

Was heißt vorwärts und rückwärts im Willen Gottes? Bedeutet das "vor dem Konzil und nach dem Konzil"? Sind das die Maßstäbe Gottes? Wenn man in eine Sackgasse gerät, so wird es höchste Zeit, wieder zurück zu gehen. Ganz offensichtlich steckt die Kirche heute in einer Sackgasse, Manfred Lütz sagt: "Ein blockierter Riese".


7
 
 Karlmaria 12. Juni 2013 

alle gegen das Charisma gerichtete Vorschriften

Mit allem ablehnen ist man keineswegs auf der sicheren Seite. Es besteht dann die Gefahr den Heiligen Geist und Christus Selbst abzulehnen. Es führt also kein Weg daran vorbei, jeder muss lernen die Geister zu unterscheiden, vor allem in unserer Zeit. Jesus Christus spricht: Meine Schafe hören Meine Stimme und sie folgen Mir nach. Die Stimme des Fremden kennen sie nicht, und sie fliehen vor ihm.

Also das was ein jedes Schaf kann wird doch wohl auch ein Christ hinbekommen. Das einzige was einen Christen davon abhält in Wahrheit die Geister zu unterscheiden sind die verborgenen Pläne, die verborgenen Handlungen, womöglich sogar verborgene schändliche Handlungen die nicht ans Licht kommen dürfen und die ungeordnete Eigenliebe. Das muss zuerst hinaus geschafft werden, dann ist es ganz einfach: Jedes Schaf kennt die Stimme seines Herrn.


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