Cum-Ex: Fahnder finden 200 000 Euro in Kahrs’ Schließfach

Johannes Kahrs (58)

Johannes Kahrs (58)

Foto: picture alliance/dpa
Von: Markus Arndt und Michaela Klauer

Hamburg/Köln - Seit Monaten ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen den ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (58).

Es geht um dessen mögliche Verstrickung in den Cum-Ex-Skandal rund um die Warburg-Bank.

Deshalb hatten die Strafverfolger am 28. September letzten Jahres eine Razzia bei Kahrs durchgeführt. Sie brachen seine Privatwohnung in Mitte auf, nahmen Papiere mit. Kahrs war zu der Zeit in Berlin.

Wie jetzt bekannt wird, schlugen die Fahnder auch bei der Hamburger Sparkasse zu. Dort hat Kahrs nach BILD-Informationen mindestens ein Konto – und ein Schließfach.

Das ließen die Beamten öffnen und entdeckten eine hohe Geldsumme. Die Rede ist von bis zu 200 000 Euro in unterschiedlich großen Scheinen.

Das wertet die Kölner Staatsanwaltschaft offenbar als Indiz, dass Kahrs sich möglicherweise für die Warburg-Bank eingesetzt hat, um die vor Steuer-Rückzahlungen in Millionenhöhe zu bewahren.

Der Vorwurf lautet: Anfangsverdacht der Begünstigung zur Steuerhinterziehung.

Kahrs war für BILD nicht zu erreichen.

Fakt ist: Es ist nicht verboten, Geld in ein Schließfach zu legen – schon gar nicht in Zeiten von Strafzinsen.

Dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) der Bürgerschaft wird Kahrs das alles nicht erklären müssen. Weil gegen ihn ermittelt wird, hat er von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch gemacht.

Der PUA tagt kommende Woche gleich zweimal, Dienstag und Donnerstag.

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