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Deutschland Auswertung

BKA zählt fast 100 christenfeindliche Straftaten in Deutschland

Fast 100 gezielte Angriffe auf Christen in einem Jahr

In Deutschland gab 2017 laut BKA fast 100 christenfeindliche Straftaten – darunter Körperverletzungen, eine Brandstiftung und einen mutmaßlichen Mord. In rund einem Viertel der Fälle seien Kirchen oder christliche Symbole angegriffen worden.

Quelle: WELT/ Thomas Laeber

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Christen sind im vergangenen Jahr fast 100 Mal Opfer von Attacken geworden. 14 Fälle seien Straftaten zwischen Asylbewerbern und Flüchtlingen gewesen. Bayerns Innenminister Herrmann spricht eine „zwingende Forderung“ aus.

Die Taten reichen von Körperverletzung über Brandstiftung bis hin zu Mord. Fast 100 Übergriffe auf Christen hat das BKA im vergangenen Jahr in Deutschland gezählt, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit Verweis auf eine BKA-Auswertung berichten.

In rund einem Viertel der Fälle wurden demnach Kirchen und christliche Symbole angegriffen. Zu den Taten zählten unter anderem auch ein Mord, neun Körperverletzungen und ein Fall von Brandstiftung. In mindestens 14 Fällen seien „christenfeindliche Straftaten“ zwischen Asylbewerbern und Flüchtlingen begangen worden.

Der Mordfall habe sich im April 2017 in Prien am Chiemsee ereignet und werde momentan vor Gericht verhandelt. Nach Meldungen über solche Übergriffe hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) darauf gedrängt, sie 2017 erstmals vom BKA gesondert zu erfassen.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte den Zeitungen, Integration in Deutschland bedeute, „ohne Wenn und Aber“ die christlich-abendländische Wertekultur zu tolerieren. „Wer hier leben will, muss sich zwingend von einer christenfeindlichen Gesinnung verabschieden“, sagte Herrman. „Sonst ist er in unserem Land schlicht nicht willkommen.“ Das sei kein bloßer Wunsch an die Flüchtlinge, „sondern eine zwingende Forderung“.

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Der Innenpolitiker und Justiziar der Unionsfraktion im Bundestag, Ansgar Heveling (CDU), begrüßte, dass jetzt „Klarheit über das Ausmaß“ der Übergriffe bestehe. Er sagte den Blättern, die Zahl von fast 100 festgestellten christenfeindlichen Straftaten sei „alarmierend“.

Es sei nun wichtig, alles zum Schutz von Christen und christlichen Einrichtungen zu unternehmen. „Hier sehe ich eine besondere Verantwortung unseres Staates. Strafrechtlich müssen diese Angriffe hart und konsequent geahndet werden“, so Heveling. Wenn es Strafbarkeitslücken geben sollte, „müssten sie jetzt genauso geschlossen werden, wie es derzeit bei antisemitischen Angriffen zu Recht angepackt wird“.

In diesen Ländern müssen Christen um ihr Leben fürchten

Christen werden in vielen Ländern zunehmend verfolgt. Laut dem Weltverfolgungsindex von Open Doors ist die Situation in Nordkorea am gefährlichsten. Es folgen Afghanistan, Somalia, der Sudan und Pakistan.

Quelle: WELT/Lukas Axiopoulos

dpa/KNA/epd/sen

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