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Panorama Mordprozess in Cottbus

64-Jährige liebte den Friseur, der sie niederstach

Im Cottbuser Landgericht wird der Fall von Mohammed H. verhandelt, der seine Chefin erstechen wollte Im Cottbuser Landgericht wird der Fall von Mohammed H. verhandelt, der seine Chefin erstechen wollte
Im Cottbuser Landgericht wird der Fall von Mohammed H. verhandelt, der seine Chefin erstechen wollte
Quelle: dpa
Ein syrischer Friseur soll versucht haben, seine Chefin mit dem Messer zu töten. Vor Gericht haben Zeugen ausgesagt. Demnach soll der Angeklagte einen Satz auf Arabisch mehrmals wiederholt haben.

Die Tat ereignete sich im Juni vergangenen Jahres in Herzberg (Brandenburg). Jetzt steht Mohammed H., ein 39 Jahre alter Friseur aus Syrien, in Cottbus vor Gericht.

Er hat, so sagten es nun auch Zeugen aus, seine damalige Chefin Ilona F. am 25. Juni mit einem Rasiermesser attackiert und sie an Hals, Brust und Rücken verletzt.

Die 64-jährige Saloninhaberin überlebte dank einer Not-OP, und das wohl auch, weil ein syrischer Bekannter, der sich im Haus aufhielt, rasch einschritt und noch schlimmere Verletzungen verhinderte.

Am Donnerstag und Freitag nun sagten erstmals Zeugen aus. Darunter war auch eine Polizeibeamtin, die laut Gerichtsreporter der „Lausitzer Rundschau“ zu Protokoll gab, dass der Angeklagte später mehrfach in Richtung des Retters gerufen habe: „Warum hast du mich davon abgehalten!?“

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Der Satz sei wiederholt und auf Arabisch geäußert worden, zu dem Zeitpunkt, als der 39-Jährige bereits gefesselt am Boden lag. Die Beamtin hatte sich den Wortlaut noch am Tatort von einem der anwesenden Syrer übersetzen lassen. Ein weiterer Polizeibeamter gab dann zu Protokoll, was ihm das Opfer, Ilona F., gesagt hatte.

„Er hat versucht, mich umzubringen“, so die 64-Jährige damals wörtlich. Vorausgegangen war der Tat offenbar eine intime Situation: F. habe sich im Obergeschoss des Hauses, in dem sich auch ihr Friseursalon befand, von H. massieren lassen wollen. Dann habe sie ein Messer am Hals und die ersten Schnitte gespürt. Sie stieß den Angreifer daraufhin zurück und habe gefragt, was los sei.

„Ich verliebte mich in ihn“, soll sie gesagt haben

Mohammad H. habe daraufhin geantwortet, er wolle gemeinsam mit ihr sterben und zu Allah gehen, so schreibt es die „Lausitzer Rundschau“. Am Donnerstag hatte Ilona F. auch bereits selber ausgesagt, wie die „Bild“-Zeitung berichtet.

Sie zitiert aus der Verhandlung, bei der die Öffentlichkeit ausgeschlossen war, folgende angebliche Aussagen: Demnach habe F. eingeräumt, dass sie und der Friseur, ein syrischer Flüchtling, der seit 2016 in ihrem Salon in Herzberg arbeitete, eine intime Beziehung hatten.

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H. sei ein ausgezeichneter Friseur gewesen, der sich zu Beginn des Arbeitsverhältnisses auch sehr fleißig gezeigt hätte. Sie habe ihn deshalb auch besser bezahlt als ihre anderen Mitarbeiter, so Ilona F. weiter. „Ich verliebte mich in ihn“, zitiert sie das Blatt dann weiter aus dem Prozess.

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Der „Bild“ soll Ilona F. nach ihrer Zeugenaussage gesagt haben: „Warum er mich attackiert hat, verstehe ich bis heute noch nicht.“ Ilona F., aber auch Mohammed H. waren und sind mit anderen Partnern verheiratet.

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Die Familie von Mohammed H., seine Frau und zwei Kinder, lebt noch in Damaskus (Syrien). H. selbst kann sich nach Angaben seines Anwalts nicht an die Tat erinnern. Ihm droht im Falle eines Schuldspruchs eine lebenslange Haftstrafe.

krott

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