An Jacobus, Tridentinum et al.:

1.
Ist der sog. "Kleine Exorzismus" verboten? Ja oder Nein?

2.
Wenn er verboten ist, warum hält sich der Priester dann nicht an dieses Verbot, sondern setzt sich über den Hl. Vater hinweg?

Ich kann nun wirklich keine Besessenheit darin erkennen, wenn ich ein gültiges Dekret des Heiligen Stuhls zitiere.

Und was für Hilfe bieten Sie eigentlich an. Für den Fall, daß Sie Priester sind, würde Ihnen kaum ein Bischof die Erlaubnis zur Ausübung des Exorzismus erteilen. Dazu gehört nämlich auch eine gewisse geistliche Reife, die ich hier nicht erkennen kann.

Weil hier immer soviel von Mißständen die Rede ist, erst gestern wurden ja wieder in aller Breite darüber disktuiert, will ich darauf aufmerksam machen, das der "Kleine Exorzismus nach Papst Leo XIII." seit 1985 verboten ist.

Die Kongregation für die Glaubenslehre, der damals der jetzige Heilige Vater vorstand,
hatte damals vor allem auf Probleme aufmerksam gemacht, die sich aus exorzistischen Praktiken im Zusammenhang mit der charimatischen Erneuerung ergeben haben und die nach einer kritischen Hinterfragung (im Sinne der Unterscheidung der Geister) ebenso wie nach einem Eingreifen der verantwortlichen Kreise riefen.

Der jetzige Heilige Vater, damals Joseph Kardinal Ratzinger, machte vor allem deutlich, dass im Gebet um die Befreiung von den Dämonen erhebliche Gefahren lauern, denen nur mit einer Wegweisung von innen her", durch "pneumatische Nüchternheit" als Gabe des Hl. Geistes zu begegnen ist.

Lassen Sie uns doch mal was wirklich wichtiges diskutieren, z.B. diesen unmöglichen Brief der schismatischen Pius-Bruderschaft an die deutschen Bischöfe. Dazu eine Meldung, die man sehr gut in "Gloria Global" hätte positionieren können:

Der Zentralrat der Juden hat die katholische Kirche aufgefordert, sich umgehend und klar von der Priesterbruderschaft St. Pius X. zu distanzieren. Was die vom Vatikan nicht anerkannte Priesterbruderschaft über das Judentum verbreite, sei „giftmischerisch“ und ein „bösartiger Angriff auf jeden Kurs der Verständigung und Versöhnung zwischen katholischer Kirche und Judentum“, sagte der Vizepräsident des Zentralrats, Dieter Graumann, an diesem Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Frankfurt. Die Priesterbruderschaft hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an die katholischen deutschen Bischöfe eine umfassende Kursänderung in der Kirche gefordert und unter anderem auch den Dialog mit dem Judentum kritisiert. Dazu heißt es in dem vom deutschen Distriktoberen, Pater Franz Schmidberger, formulierten Brief, die heutigen Juden seien „nicht nur nicht unsere älteren Brüder im Glauben, wie der Papst bei seinem Synagogenbesuch in Rom 1986 behauptete; sie sind vielmehr des Gottesmordes mitschuldig, so lange sie sich nicht durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld ihrer Vorväter distanzieren“. Graumann sagte dazu, es handele sich um die schlimmsten Klischees gegen Juden, die in der Geschichte immer wieder zu Pogromen und auch zum Holocaust geführt hätten. Der Zentralrat erwarte von der Deutschen Bischofskonferenz ein klares Signal der Distanzierung von der Priesterbruderschaft. Eine solche Strömung dürfe in der katholischen Kirche keinen Platz haben.

Die "Alte Messe" ist eine der möglichen Formen, in welcher innerhalb unserer Kirche zelebriert werden kann, ja immer zelebriert werden konnte. Wenn nun ein Kardinal hier, ein Bischof dort etc. dieses tun, vollziehen sie also nichts außergewöhnliches. Ich finde, daß dieser ganzen Frage zuviel Bedeutung beigemessen wird. Jeder kann für sich entscheiden, welche Form der Messe er besuchen will. Dazu gibt es sowohl Angebote im "normalen Ritus" als auch im "Alten Ritus". Aus der Tatsache, daß ein Kardinal eine Messe im "Alten Ritus" zelebriert, zu schließen, das eine Revolution bevorsteht, die diese Form demnächst zum "normalen Ritus" macht, ist vielleicht Wunschdenken mancher hier.

Die Gültigkeit der Messe ist mit der Gültigkeit der Wandlung gegeben, also mit der Verwandlung des Brotes in den Leib und des Weines in das Blut Christi. Die Messe ist gültig, wenn sie von einem Priester mit der rechten Intention gefeiert wird. Der Priester muß hier nämlich tun wollen, was Christus und die Kirche bei der Feier der hl. Messe tun, d.h. er muß sich bewußt als Werkzeug in den Dienst Christi und der Kirche stellen.