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Sudetenland: Jesuskind-Tragen. Das Frauentragen ist bis heute an einigen Orten noch oder wieder Brauch. Da wandert eine Statue der Gottesmutter von Haus zu Haus zu Leuten, die sie aufnehmen möchten. …Mehr
Sudetenland: Jesuskind-Tragen.

Das Frauentragen ist bis heute an einigen Orten noch oder wieder Brauch. Da wandert eine Statue der Gottesmutter von Haus zu Haus zu Leuten, die sie aufnehmen möchten. - Einen ähnlichen Brauch gibt es im nördlichen Sudetenland (CZ) in Weipert (Vejprty) im Kreis Komotau. Es liegt direkt an der Grenze zum sächsichen Bärenstein/Erzgebirge. Bärenstein und Weipert sind durch einen breiten Bach voneinander getrennt und sehen aus wie eine Ortschaft. - Dort gibt es einen traditionell eingestellten Priester. Mit Duldung des Leitzmeritzer Bischofs findet das ganze Gemeindeleben im tridentinischen Ritus nach dem tridentinischen Kalender statt. Eine "neue Messe" gibt es dort nicht. Auch in den Filialkirchen Schmiedeberg, Schwarzenbach und Neugeschrei wird somit auch die alte Messe zelebriert. - Der dortige Pfarrer ist nur in Soutane zu sehen. - Er hat auch einen schönen Brauch eingeführt: eine Statue des Gnadenreichen Prager Jesulein wandert von Advent bis Mariä Lichtmess von Haus zu Haus und bleibt dort einige Tage. Die Familienmitglieder sind angehalten, täglich bestimmte Gebete zum Jesulein zu verrichten. Die "Pilgerkopie" wird immer an einem Seitenaltar der Pfarrkirche Weipert, wo das Gnadenreiche Jesulein verehrt wird, aus den Händen des Priesters den Gläubigen überreicht. Und dort wird es am Ende auch wieder vom Priester in Empfang genommen und der nächsten Familie bzw. dem nächsten Gläubigen überreicht. - In Prag, wo sich das Original befindet, sagte das Jesuskind zu den Karmelitermönchen: "Je mehr ihr Mich verehrt, umsomehr werde Ich euch segnen." Das scheint sich auch in der Pfarrei Weipert zu bewahrheiten: während in vielen west- und nordböhmischen Gemeinden das Glaubensleben fast auf Null ist, sind die Kirchen der Pfarrei Weipert besser besucht. Auch traditionelle Gläubige aus dem nahen Sachsen haben dort ihre geistliche Heimat gefunden. - Möge der junge Herr Pfarrer noch viele Jahre segensreich in Weipert und Umgebung wirken können. Und möge auch ein neuer Leitmeritzer Bischof, der irgendwann kommen wird, diese katholische Oase nicht vernichten!