cyprian
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Böhmerwald: Wallfahrtskirche Loucim. Für Loucim gibt es nur einen tschechischen Namen, der bestenfalls in Lautschim "eingedeutscht" worden ist. Warum? Weil dieses Dorf trotz seiner Nähe zu Bayern nicht …Mehr
Böhmerwald: Wallfahrtskirche Loucim.

Für Loucim gibt es nur einen tschechischen Namen, der bestenfalls in Lautschim "eingedeutscht" worden ist. Warum? Weil dieses Dorf trotz seiner Nähe zu Bayern nicht im Sudetenland lag sondern bereits im tschechischen Kernland, im Land der Choden. Die Choden sind ein sehr traditionsbewusstes Völkchen, das am nördlichen Rand des Böhmerwaldes lebt. Im Gegensatz zum übrigen Böhmen sind die Choden bis heute bewusst katholisch. Auch viele junge Menschen dort sind gläubig. - Loucim ist eng verbunden mit dem bayerischen Neukirchen beim Heiligen Blut: Während der Hussitenkriege sollte die Gnadenstatue von Loucim nach Neukirchen in Sicherheit gebracht werden. Doch auch dort kamen die Hussiten hin. Einer der Schergen schlug der Madonna mit dem Säbel auf den Kopf: es floss Blut. Der Hussit bekehrte sich. Die Figur blieb aber in Neukirchen. Am Usprungsort Loucim wurde in der Kirche St. Maria und Ägidius eine Kopie aufgestellt. So gibt es also zwei Wallfahrtsorte mit faktisch demselben Gnadenbild. Die Bayern machen alle zwei Jahre eine Fußwallfahrt nach Loucim. Und zahllose Tschechen aus dem Chodenland pilgern nach Neukirchen beim Heiligen Blut. - Unser Bild zeigt den Hochaltar mit der Pieta. Das eigentliche Gnadenbild befindet sich auf dem linken Seitenaltar. - O, MARIA SEI GEGRÜSST! DU UNSER ALLER HOFFNUNG BIST!