Fahrer von Ars
1926

Die Schöpfung spendet Überfluss, der Mensch aber ist geizig

Die Schöpfung spendet Überfluss, der Mensch aber ist geizig

Die Ernten der Schöpfung sind eigentlich so reichlich, dass jeder Mensch im Übermaß davon erhalten müsste, doch manche Menschen, die daraus nur für sich einen Vorteil ziehen wollen, sind geizig, raffgierig und so von Egoismus vereinnahmt, dass sie nicht nur den übersprudelnden Gewinn alleine abschöpfen wollen, sondern anderen auch noch das wegnehmen wollen, was sie zum Überleben brauchen. Nur deswegen gibt es Armut auf der Welt, denn der Schöpfer lässt die Früchte der Erde im Überfluss sprießen.

Wohlwissend um diesen Egoismus der Heiden empfiehlt Paulus den Korinthern das Almosengeben als Ausgleich: „In der gegenwärtigen Zeit soll euer Überfluss ihrer Not zugute kommen, damit auch der Überfluss jener eurem Mangel abhelfe.“ (Aus 2 Kor 8,9-15) Man kann dies so verstehen, dass die Schenkenden eines Tages selber in Not kommen könnten und dann von deren Almosen profitieren würden, oder dass die Notleidenden durch ihre Leiden mehr Opfergeist aufweisen, von dem die Spender als Dankgeschenk der Armen profitieren könnten.

Wer von seinem Überfluss gibt, sammelt sich „einen Schatz im Himmel“, der unvergänglich ist. (Ev n. Lk 12,32-34) Die derzeitigen Machthaber haben den Kampf gegen die Armen ausgerufen (sie nennen ihn ironisch versteckt: Kampf gegen die Armut), weil sie schon allen Reichtum haben. Jetzt gieren sie nach bösen Werken. Was sagt uns das? Neid und Geiz, zwei der sieben Hauptsünden, führen von der christlichen Nächstenliebe weit weg. Nur der christliche Glaube kann die Verteilungsgerechtigkeit wiederherstellen, weil er alleine die Gesinnung der Menschen bessern kann. Der Christ ist nämlich zufrieden mit dem, was er hat und neidet anderen nichts, ja er ist sogar traurig, wenn er andere Not leiden sieht.

Und nein: man soll nicht über seine Verhältnisse spenden, sodass man selber in Not kommt, sondern nur vom eigenen Überfluss geben, um der Not des anderen abzuhelfen. Nicht mehr und nicht weniger, das sagt Paulus ganz klar.
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Die Güte führt zum Überfluss!