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Freundlichkeit. Freundlichkeit ist im Grunde genommen das Vermögen, unserem Mitmenschen das Gefühl zu geben, dass Gottes Liebe tatsächlich durch uns hindurch zu ihm strahlt. Diese Tugend lässt unseren …Mehr
Freundlichkeit.

Freundlichkeit ist im Grunde genommen das Vermögen, unserem Mitmenschen das Gefühl zu geben, dass Gottes Liebe tatsächlich durch uns hindurch zu ihm strahlt. Diese Tugend lässt unseren Mitmenschen spüren, dass wir von Gott beseelt werden und Seine Liebe weiter vermitteln. Ein Kontakt mit einem aufrichtig freundlichen Menschen ist wie ein Streicheln für das Herz. Wenn die Freundlichkeit nicht aufrichtig ist, so ist die Rede von Falschheit. Freundlichkeit vortäuschen, kann man nicht ständig durchhalten, ohne früher oder später demaskiert zu werden; denn Freundlichkeit kann nur spontan und ungezwungen rüberkommen, wenn sie wirklich aus einem Herzen entspringt, das in sich selbst den wahren Frieden Gottes gefunden hat.

Unfreundlichkeit ist in der Tiefe immer eine Folge von Unfrieden im Herzen, von einer Nichtannahme von Dingen, die in unserem Leben geschehen, und sogar von einem Mangel an Vertrauen in Gottes Vorsehung. Der unfreundliche Mensch fühlt sich oft durch seine täglichen Lebensumstände überrumpelt und berücksichtigt nicht, dass dieser Zustand genau so gut nur von vorübergehender Art sein kann. Diese Frustration wird dann durch Grantigkeit abreagiert, die schnell zu einem allgemeinen Unvermögen, Liebe zu geben, auswachsen kann.

Ein Mensch, der mit sich selbst in der Klemme steckt, wird auch keinen Frieden zu seinem Mitmenschen hin ausstrahlen und wird in seinem Verhalten in der Regel Signale aussenden, die darauf hinauslaufen, dass er in Ruhe gelassen werden möchte. Indem er unfreundlich ist, (auch wenn er sich in einigen Fällen dessen nicht bewusst ist),, errichtet er eine Mauer, die dem Mitmenschen deutlich machen soll, dass eine Einmischung oder eine Annäherung nicht geduldet wird, und wird zugleich gleichsam signalisiert: „Ich fühle mich in meiner Haut nicht zum Besten, warum soll ich dir dann ein gutes Gefühl geben?“ , mit anderen Worten: „Warum soll ein anderer es besser haben als ich selbst?“

Unfreundlichkeit schafft nicht selten unüberwindbare Kommunikationsbarrieren. Jemand, der muffig oder ohne Grund unfreundlich ist, lädt nicht zur Annäherung ein. Daher ist dies eine Untugend, die letztendlich die Liebe zerstört. Der Mensch, bei dem diese Untugend häufig auftritt, geht auch ein großes Risiko ein, einsam zu werden. Unser Mitmensch kann unmöglich das Gefühl bekommen, dass Gottes Geist in uns wohnt und wirkt, wenn wir uns nicht freundlich und sanft ihm gegenüber verhalten.

Ich muß wohl kurz die Aufmerksamkeit auf eine besondere Ursache der Unfreundlichkeit richten, an welcher der „Unfreundliche“ gewöhnlich keine Schuld trägt, nämlich jene, welche ihren Ursprung in bestimmten chemischen Veränderungen im Körper findet. Es gibt Medikamente, die das Verhalten und sogar den Charakter des Menschen gründlich beeinflussen können. Die deutlichsten Beispiele dafür sind Chemotherapeutika (Medikamente, die tumorbekämpfend wirken) und Antidepressiva (Medikamente, die Menschen gegeben werden, die depressiv sind). Diese Medikamente greifen derart brutal in bestimmte Körperprozesse ein, dass sie eine normale Energiezirkulation und eine normale Entgiftung im Organismus unmöglich machen. Verhaltensveränderungen sind eine der auffallendsten Folgen davon.

Ein Mensch, der von Natur froh gesinnt, optimistisch und freundlich ist, kann nach Gebrauch von dergleichen Stoffen mürrisch, ärgerlich und bissig werden. In diesem Falle ist keine Rede von einer Untugend und braucht ohne weiters an Gottes milder Vergebung nicht gezweifelt werden. Etwas Ähnliches kann manchmal bei Menschen im Todeskampf festgestellt werden, die plötzlich wilde Vorwürfe um sich herum schleudern und verletzende und unfreundliche Worte sprechen. Diese Menschen können ebenfalls in Reaktion auf bestimmte Medikamente so handeln, oder unter Einfluss großer Veränderungen im Stoffwechsel, die dem Tod vorausgehen.

Abgeschrieben aus dem Buch „DIE WISSENSSCHAFT DES GÖTTLICHEN LEBENS“
FRÜHLINGSBLÜTEN am Lebensbaum
Myriam van Nazareth
www.myriam-van-nazareth.net