Der Begriff Arme Seelen besagt schon, dass diese Seelen arm dran sind. Da arm das Gegenteil von reich ist, könnte man sagen, sie sind jedes Besitzes beraubt außer der Gewissheit, dass sie gerettet sind. Sie sind auch arm dran, weil sie so viel leiden müssen, dieses Leid aber keine Verdienste mehr für sie einbringt, weil es nur noch der eigenen Läuterung dient. Und weil es verschiedenste Läuterungsorte gibt, je nach den be- gangenen Sünden, sind die Armen Seelen unterschied- lich arm dran. Es ist nicht überall Feuer, aber den Be- reich gibt es natürlich auch.
Und weil die Leiden dort viel schlimmer sind als auf Erden, sehnen sich die Armen Seelen nach unseren Ablassgebeten und aufgeopferten Verdiensten (Buß- werke, Sühneleiden, Willensakte, Gebete, gute Taten, Weihwasser, Kerzenopfer, …). Für diese ärmsten Seelen nicht beten oder ihnen kein Weihwasser spenden zu wollen, ist eine große Unbarmherzigkeit, denn viele leiden große Not und bräuchten dringend unsere Hilfe, weil die Heiden nicht an sie denken.
Seien wir immer bestrebt, reichlichen Gebrauch vom vollkommenen Ablass zu machen, der darin besteht: Gebet in der Meinung des Heiligen Vaters (Vater unser, Ave Maria, Gloria Patri), würdiger Kommunionempfang, Beichte (bis ca. 8 Tage vorher hält die Wirkung an) mit entschlossener Abkehr von jeder Sünde.
Heute, am 2. August, kann der besondere Portiunkula- Ablass noch bis Mitternacht gewonnen werden. Er kommt den Armen Seelen zugute.
"Lieber Heiland, sei so gut, lasse doch Dein kostbar Blut in das Fegefeuer fließen, wo die Armen Seelen büßen. Ach, sie leiden große Pein, wollest ihnen gnädig sein.
O Maria, Mutter lieb, ihnen Deinen Segen gib. Auch für sie sind Deine Tränen einst geflossen zu versöhnen unsres Herrn Gerechtigkeit, Mutter der Barmherzigkeit.
Durch Maria inniglich, lieber Gott, wir bitten Dich, höre das Gebet der Deinen, die sich alle hier vereinen. Nimm die Armen Seelen doch heute in den Himmel noch. Amen."
