St. Bonifatius
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Vom katholischen Kampfblatt zum seichten Lifestyle-Magazin.

Vom katholischen Kampfblatt zum seichten "Lifestyle-Magazin"

Warum die Einstellung des Bonifatiusboten kein Verlust ist

Am letzten Freitag wurde bekannt gegeben, dass der Fuldaer Bonifatiusbote Ende 2023 nach über 120 Jahren eingestellt werden soll. Bei vielen Katholiken war die Bestürzung groß, doch auf den zweiten Blick ist der Wegfall der Zeitung vertretbar.

Ende des 19. Jhds. wurde der Bonifatiusbote gegründet, um im Kulturkampf für katholische Werte zu kämpfen. Das katholische Blatt war der Preußen lange Zeit ein Dorn im Auge. Auch während des sog. "Dritten Reichs" blieb das Blatt auf Kurs, weshalb es von den Nazis verboten wurde.
Bis weit in die 80er Jahren blieb der Bonifatiusbote ein Hort eines rom-treuen Katholizismus. Erzbischof Johannes Dyba verfasste immer wieder Beiträge in denen er den Gläubigen Halt und Orientierung gab und sie vor den Verführungen des Liberalismus warnte. Von vielen progressiven Katholiken wurde Johannes Dyba wegen seiner deutlichen Worte im Bonifatiusboten kritisiert.

Seit der Jahrtausendwende geriet der Bonifatiusbote jedoch immer wieder in linkes Fahrwasser. Kirchliche Themen wurden verdrängt durch "meditative" Themen und Berichte. Immer wieder versuchte Bischof Algermissen das Blatt wieder auf römischen Kurs zu bringen, scheiterte jedoch an den progressiven Redakteuren. Der neue Bischof Michael Gerber hat wohl den Redakteuren nochmal eindeutig ins Gewissen geredet. Er weigerte sich bisher auch, in der Zeitung das offizielle "Wort des Bischofs" zu schreiben. Nun wird der Bonifatiusbote Ende 2023 unter anderem wegen mangelnder Leserschaft eingestellt. In der aktuellen Ausgabe werden die Aktivistinnen von "Maria 2.0" ausdrücklich gelobt. Für treue Katholiken sollte der Wegfall des Bonifatiusboten also keinerlei Verlust darstellen.