Zweihundert
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53. MARIA VOM LOSKAUF DER GEFANGENEN

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53. MARIA VOM LOSKAUF DER GEFANGENEN

24. September

TOTUS TUUS, MARIA !

Heute gedenken wir der Heiligsten Jungfrau Maria vom Loskauf der Gefangenen. Dieses Gedenken bezieht sich auf Marias dringende Einladung im 13. Jahrhundert, einen Orden zu gründen zwecks Loskauf von Christen, die von Muslimen gefangen genommen worden waren. Diese Einladung von Seiten der Himmelskönigin hat allerdings eine Bedeutung, die viel tiefer greift und sich auf alle Zeiten bezieht:

In Ihrer Eigenschaft als Jungfrau vom Loskauf der Gefangenen weist Maria darauf hin, dass Gottes einzige Wahrheit, die christliche Lehre, in dieser Welt immer Verfolgungen und Freiheitsentzug ausgesetzt sein wird, und dass das Christentum durch die Kraft der Nächstenliebe und der Selbstverleugnung instandgehalten werden soll.

Die Herrin aller Seelen weist ebenfalls darauf hin, dass jede Seele in einem gewissen Ausmaβ die Gefangene finsterer Einflüsse (Versuchungen, weltlicher Eindrücke) ist. Alle Menschenseelen sind in sehr unterschiedlichem Ausmaβ Gefangene ihrer eigenen Schwächen und der Neigung, sich von der Finsternis von den Wegen zum Licht wegführen zu lassen. Jede Versuchung, der nachgegeben wird und somit von einem Verhalten gefolgt wird, das (je nach dem Grad der Abweichung von Gottes Gesetz der Liebe und der Schwere der Folgen für die Seele) als 'Untugend' oder als 'Sünde' einzustufen ist, legt der Seele eine zusätzliche Kette um, die sie in einem immer höheren Maβe zur Dienerin der Interessen der Finsternis macht.

Aus diesem Grund lädt Maria die Seelen dazu ein, sich uneingeschränkt in Ihre Hände zu geben, damit Sie sie aus der Macht aller Finsternis befreien und sie im Herzen und im Geist am Licht der Wahrheit ausrichten kann. Nur das Fühlen und Denken nach Gottes Gesetz, und die Orientierung an den höheren Bedürfnissen der Seele, machen die Seele im wahren Sinne des Wortes frei.

Das Erlösungswerk Jesu Christi hat die Seelen aus der Sklaverei dem Bösen gegenüber losgekauft. Der Kerker ist dadurch aufgeschlossen worden, allerdings muss jede Seele selber aus freiem Willen den Kerker verlassen für ein neues Leben im ungeteilten Dienst an Gottes Werken. Das Verlassen des Kerkers erfolgt in keiner Weise zweckmäβiger als durch innig gelebte Weihe an Maria. Die Seele, die sich vollkommen der Herrin aller Seelen verschenkt für ein Leben in Ihrem Dienst, verlässt ihren Kerker an der Hand der Königin von Himmel und Erden, und wird von Ihrer Liebe, Ihrer Weisheit und Ihrer Macht begleitet, in der Absicht, die durch das Erlösungswerk Jesu erworbene Freiheit tatsächlich in Fruchtbarkeit innerhalb von Gottes Heilsplan umzusetzen.

Jesus hat den Schlüssel im Schloss eines jeden Seelenkerkers umgedreht. Die Seele, die diesen Schlüssel Marias Macht anvertraut, erwirbt sich die gröβte Sicherheit, dass sich der Kerker nie wieder schlieβt. Die einzige Bedingung ist ihr Wille, Kind des Lichts und der wahren Freiheit zu bleiben. Die wahre Freiheit ist die Heiligkeit, die Verfassung der Seele in welcher die Versuchungen und die weltlichen Einflüsse immer weniger Macht über die Seele walten lassen können. Es lieβe sich so ausdrücken: In dieser Verfassung führt die Seele ihr eigenes Leben und orientiert sich dabei völlig und ganz an der Tugendhaftigkeit, der sie wie einem Gesetzbuch im Herzen ganz spontan folgt; je mehr die Seele dahingegen von den unterschiedlichsten Versuchungen gelenkt wird, desto mehr lebt sie nicht selbst, sondern 'wird sie gelebt', und zwar von der Finsternis als Antrieb ihres Tuns und Lassens. Die Himmelskönigin ist eine Befreierin für jede Seele, die sich aufrichtig Ihr weiht und bereit ist, selbstlos nach den Regeln der vollkommenen Weihe zu leben, die letzten Endes Regeln der wahren Nachfolge Christi sind.
Zweihundert