Petrusik
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Marx: Ehe für alle kein Dammbruch

Im Interview mit der Augsburger Allgemeinen antwortete Reinhard Kardinal auf die Fragen wie folgt:

Alleine 75 Unions-Abgeordnete stimmten für die Ehe für alle. Wie christlich sind denn angesichts dessen noch CDUund CSU, die Parteien mit dem "C" für "Christlich" im Namen?
Marx: Die Christlichkeit alleine an dieser Abstimmung festzumachen, halte ich für verkehrt. Das eine ist: Was ist die christliche Überzeugung? Das andere: Kann und darf ich alle christlichen Moralvorstellungen in staatliche Gesetze überführen? Wer nicht begreift, dass das eine nicht automatisch zum anderen führen muss, hat das Wesen einer modernen Gesellschaft nicht begriffen.
AZ

Meisner hätte das Ja von Bundestag und Bundesrat zur Ehe für alle aufs Schärfste kritisiert. Warum äußerten Sie sich eher verhalten?
Marx: Ich habe mich zum Thema angemessen, aber auch klar geäußert. Die jetzt gefundene Regelung definiert Ehe anders, als das bis jetzt auch im Grundgesetz angelegt war. Das ist also nicht nur eine katholische Position.
Insbesondere konservative Katholiken sehen in der Ehe für alle einen "Dammbruch". Auch die stellvertretende Vorsitzende der AfD, Beatrix von Storch, sagte das so in einem Interview mit unserer Zeitung.
Marx: Ich verstehe nicht, was damit gemeint sein soll.


Sie fürchten, dass die Schleusen geöffnet worden sind für die Ehe zu dritt oder die Geschwister-Ehe.
Marx: Bei dem jetzigen Gesetz geht es um die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und nicht für Verwandte oder drei, vier Personen. Ich verstehe diese Sorgen, aber man sollte nicht gleich einen Dammbruch heraufbeschwören. Übrigens sollte man bei dieser Gelegenheit durchaus daran erinnern, dass wir als Kirche nicht unbedingt Vorreiter waren, was die Rechte von Homosexuellen angeht.
Was genau meinen Sie damit?
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Pythia
Kardinal Marx richtet sich also nach der modernen Gesellschaft und nicht nach der christlichen Morallehre. Er hält die Verankerung christlicher Moralvorstellungen in staatlichen Gesetzen nicht für erforderlich. Er befürwortet die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. was nach der christlichen Moral Legalisierung der Unzucht bedeutet. Auf einen solchen Oberhirten können die Katholiken gerne verzichten.
Josephus
Es ist in keiner Weise schlimm, dass die Kirche nicht Vorreiter im Hofieren der Homosexuellen war. Sollte die weltliche Macht demnächst auch die Unzucht mit Knaben frei geben, wäre es auch nicht schlimm, dass "die Kirchen nicht Vorreiter war".