Zweihundert
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„Die Mutter Gottes ist meine älteste Liebe. Ich habe sie geliebt, noch bevor ich sie gekannt habe.“

Kindheit und Jugend

Johannes Maria Vianney wurde am 8. Mai 1786 in Dardilly in der Nähe von Lyon als viertes von sechs Kindern geboren. Die Mutter hatte ihn nach dem Brauch der Zeit schon dem lieben Gott geweiht, als sie ihn noch unter dem Herzen trug. Johannes Maria wurde bereits am Tag der Geburt getauft und erhielt den Namen seiner Paten, Johannes Maria. Seine Mutter erzog ihn sehr religiös. Schon im Alter von 18 Monaten kniete er beim Abendgebet und betete mit seinen Geschwistern.

Die ersten Worte, die seine Mutter ihm beibrachte, waren die heiligen Namen „Jesus“ und „Maria“. Eines Tages bekam er eine Muttergottesstatue geschenkt. Diese wurde von nun an seine „große Liebe“. Sechzig Jahre später, kurz vor seinem Tod, sagte er: „O wie ich diese Statue geliebt habe! Ich konnte mich Tag und Nacht nicht von ihr trennen und hätte nicht ruhig schlafen können, wenn ich sie nicht neben mir im Bett gehabt hätte“, und er fügte noch die Worte hinzu, die von einer geheimnisvollen Poesie erfüllt sind: „Die Mutter Gottes ist meine älteste Liebe. Ich habe sie geliebt, noch bevor ich sie gekannt habe.“

Ein besonderes Ereignis wurde für ihn, als er die Mutter zum ersten Mal zur heiligen Messe begleiten durfte. Bereits im Alter von vier Jahren ging er regelmäßig mit ihr zur Kirche. 1799 erhielt er mitten in den Wirren der französischen Revolution in einem Privathaus von Ecully von einem verbannten Priester die Erstkommunion.

1801 schloß Napoleon mit dem Papst ein Konkordat. Inzwischen kehrte auch nach Dardilly wieder ein Priester zurück. Aus dem kleinen Johannes-Maria war inzwischen ein Jugendlicher geworden. In ihm wuchs immer mehr der Wunsch, ganz Gott zu dienen und Seelen zu retten. Er wollte Priester werden. Johannes Maria weihte bald darauf seine Mutter in seinen Wunsch ein, die ihn darin bestärkte. Eines Tages erfuhr es auch der Vater, doch der war am Anfang strikt dagegen

Jean-Marie Vianney – Wikipedia

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Vianney „stellte die Türen der Tavernen als Tore zur Hölle dar“[1] und sorgte für deren Schließung in Ars. Ferner sprach Vianney sich „gegen die Sünde der Tänze“[1] aus, die „für ihn das Vorspiel für jede Art fleischlicher Versuchung“[1] darstellten, und verweigerte Gemeindemitgliedern die Absolution, sofern sie das Tanzen nicht aufgaben.[2] „Mangels Ablenkungen gingen die Gemeindemitglieder täglich zur Messe und beichteten häufig“,[1] und Vianney wurde ein gesuchter Beichtvater, der intuitiv die Probleme der Beichtenden erfasste. Etwa ab 1826 wurde Ars ein Pilgerort, weil die Menschen seine Predigten hören und bei ihm beichten wollten. Es wird berichtet, dass er täglich vierzehn bis achtzehn Stunden im Beichtstuhl saß. Sein Dienst im Beichtstuhl begann oft schon um 1 Uhr nachts. Alleine im letzten Jahr seines Lebens sollen insgesamt ca. 100.000 Menschen die Kirche in Ars besucht haben. Zahlreiche Heilungen und Wunder schrieb er der heiligen Philomena zu, die er verehrte und seine „Geschäftsbesorgerin bei Gott“ nannte. Von Jean-Marie Vianney werden Fälle von Hellsichtigkeit berichtet.