Josefa Menendez
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Arme Seelen aus allen Jahrhunderten: einen Kaufmann aus dem Mittelalter

Arme Seelen aus allen Jahrhunderten: einen Kaufmann aus dem Mittelalter -

Der liebe Heiland lässt mich nie im dunkeln, er klärt mir immer alles auf. Es dauert oft sehr lange, aber es geschieht.
Zur Zeit sehe ich viele Arme Seelen als Gesichter in der Kirche. Einmal sah ich viele Kinder. Diese standen vor einem Priester mit einem weißen Gewand, der sie umarmte. Dies sah ich während der heiligen Messe ganz deutlich. An der 13. Kreuzwegstation in unserer Kirche sehe ich schon sehr lange Zeit einen Kaufmann aus dem Mittelalter. Dann sehe ich noch einen feinen Herrn mit einem Schnurrbart wie um die Jahrhundertwende. Meist sehe ich Männer, doch hin und wieder auch Frauen, sie sind jedenfalls immer in den damals üblichen Trachten, woran ich erkennen kann, wie lange sie schon leiden.
In einer Nachbargemeinde sah ich während der heiligen Messe eine schöne, junge Frau, etwa 35 Jahre alt. Ich weiß von einer Frau, die vor zwei Jahren an Krebs starb. Sie hatte drei Kinder, und weil es mir so weh tat, betete ich viel für sie.
Eine andere Frau sah ich sehr lange schon, sie trug einen Hut aus der Biedermeierzeit. Darüber war ich sehr erschrocken: Ob sie schon so lange im Fegefeuer leiden musste? Zweimal sah ich einen Kardinal mit rotem Mantel und breitem Hut, den ich gut kannte.
Einmal sah ich an der Rückwand unseres Hauses eine weiße Gestalt, die ich fotografiert hatte. Das Bild gab ich meinem Seelenführer. Doch es war immer das gleiche: Wenn ich diese Bilder nachmachen lassen wollte, dann waren die Negative plötzlich verschwunden.[2] Heute weiß ich, dass es sich auch um eine Arme Seele gehandelt hatte, sie hatte eine dicke Nase, und der Mund stand ganz weit offen. Jetzt sehe ich ihr Gesicht in der Gebetswache vor der Statue der Schutzmantelmadonna. Es ist eine männliche Arme Seele, der vor Staunen der Mund offen stand und die mich hilfesuchend anschaute. Ich weiß, dass ich für sie noch viel beten muss. Die Armen Seelen brauchen unsere ganze Hilfe.

Aus : gisela-maria.de