Jesajafuture
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Widerständlerin gegen "Öffnung zur Moderne" heiliggesprochen

Jede Ähnlichkeit mit der Situation in Europa, insbesondere in Frankreich wäre nicht rein zufällig: am gestrigen Sonntag wurde eine lateinamerikanische Ordensfrau heiliggesprochen. Madre Lupita ist eine Mexikanerin, die einem Erzbischof und vielen Priestern das Leben rettete, eine heldenhafte Frau, die ihr Leben den Kranken und Bedürftigen gewidmet hatte, die ein Krankenhaus und eine Kongregation gegründet hat.
Mutig stellte sie sich gegen die antichristlichen Maßnahmen des mexikanischen Staates von 1914 bis 1930. Es war eine Zeit der Aufstände und der Instabilität; die Machthaber in jener Zeit hatten entschieden, Mexiko zu „entkatholisieren“, um es „für die Moderne zu öffnen“. Es begann eine Zeit wütender Verfolgungen, die Ausübung des katholischen Glaubens blieb mehrere Jahre lang verboten.
Wie alle anderen auch, wurden die Ordensfrauen der Mutter Lupita gezwungen, die Ordenstracht abzulegen und zivile Kleidung zu tragen. Das Allerheiligste mußte versteckt werden, das Krankenhaus mußte geführt werden, als gehöre es zum Roten Kreuz. Als der Erzbischof von Guadalajara, Mgr. Francisco Orozco y Jiménez von den Behörden gesucht wurde, fand er dank des Mutes von Mutter Lupita für anderthalb Jahre Zuflucht im St-Josef-Hospital, ebenso viele weitere Priester, die im Untergrund tätig waren. Aus Angst vor Repressalien hatten katholische Familien sich geweigert, den Erzbischof aufzunehmen. In diesem Hospital, das unter ihrer Leitung stand, wurden auch kostenlose Mahlzeiten für bedürftige Seminaristen ausgegeben.
Mutter Lupita starb 1963. Sie wurde 2004 seliggesprochen; am 11. Februar 2013 verkündete der Heilige Vater Benedikt XVI. den Abschluß des Heiligsprechungsprozesses.
Ihr Erbe ist das strahlende Zeugnis ihres Dienstes an den Ärmsten und Leidenden.