Die Sühne ist Liebe

Die Sühne wird heute nicht mehr verstanden. Man stelle sich vor, ein Mörder wird zu vielen Jahren Gefängnis verurteilt und ein Unschuldiger steht im Gerichtssaal auf und bietet dem Richter an, dass er anstatt des Mörders ins Gefängnis geht und die Strafe verbüßt. Das wird der Richter ablehnen.

Spätestens seit der Aufklärung ist jeder Mensch sein eigenes Verantwortungszentrum. Was einer anstellt, dafür muss und kann nur er selbst Rechenschaft geben. Kollektivschuld/-verantwortung gibt es in der säkularen Moderne nicht mehr.

Die Sühne, die das Wesen und den Kern des Christentums ausmacht, ist entsprechend für alle Modernisten gerade auch in der Konzilskirche vollkommen fremd. Mehr, sie hassen sie, denn die objektive Faktenrealität der Sühne impliziert, dass es einen von Gott in der Schöpfung eingeschriebenen Ordo Armoris gibt, dem alle Seine Kinder zusammen und gemeinsam verpflichtet sind.

Wie in einer Familie (Familienhaftung/-kollektivschuld) sind alle für die Gesundheit des Ganzen des Reiches Gottes, des Leibes des Herrn, gemeinschaftlich verantwortlich. Kein Kind Gottes lässt eines seiner Geschwister im Stich. Die Krankheit des einen wird durch das Leid des anderen bereinigt. Der ganze Leib liegt im Fieber und leidet, wenn auch nur ein Organ nicht gesund ist.

Wenn der Herr für Seine Kinder ans Kreuz geht, um für ihre Sünden zu sühnen, ist das kein erzwungenes Blutopfer eines „geisteskranken und hasserfüllten Gottvaters”, sondern ein freiwilliges Überwinden der teuflischen Verneinung der Liebe, die das Böse ist. Der Herr IST Gott. So ist es auch Gottvater selbst, der im Heiligen Geist mit Seinem Sohn am Kreuz mitleidet. Da schaut kein sadistischer Gott vom Himmel zu.

Das wollen die Teufel einfach nicht verstehen, weil sie nicht ertragen können, dass die absolute Liebe das Böse gerade durch das Kreuz, das Symbol der satanischen Gottesverneinung, der Grausamkeit der Lieblosigkeit und der Herrschaft der Lüge, für immer überwunden und damit besiegt hat. Die Grenze, gesetzt durch das Nicht-Ich, gilt nicht mehr. Durch das Kreuz ist Gott und Seine Schöpfung grenzenlos. Durch das Kreuz ist alles eins, jenseits von Zeit und Raum. Es ist unvorstellbar herrlich.

Nur Gott selbst kann das Böse besiegen. Die Menschen sind dem Teufel nicht gewachsen. Sie können ihn noch nicht mal erkennen, wenn sie nicht vom Heiligen Geist erleuchtet sind. Sie glauben seiner Lüge, dass er doch nur das humanistische Glück der Menschen will, dass es ihn gar nicht gibt.

Zwischenzeitlich wartet er hinter der Maske der aufgeklärten Vernunft darauf, dass sich die selbstvergötzenden Menschen zu ihm bekennen und ihn anbeten, weil, entsprechend seiner Einflüsterung, eben nur das irdische Glück im Sex wichtig ist. Himmlischen Verzicht für die Liebe in Kontemplation macht er lächerlich. Nur die irdische Politik ist für ihn wichtig. Niemals gibt er sein Ziel auf, möglichst viele Menschen, gerade weil sie unsterbliche Gotteskinder und keine unschuldigen Bonobos sind, in die ewige Qual der Hölle zu ziehen.

Ps 82, 6-8:

«Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter, / ihr alle seid Söhne des Höchsten. Doch nun sollt ihr sterben wie Menschen, / sollt stürzen wie jeder der Fürsten.» Erheb dich, Gott, und richte die Erde! / Denn alle Völker werden dein Erbteil sein.

Die Grausamkeit ist unvorstellbar. Das unbegrenzt sadistische Böse gibt es. Es ist immer versteckt, zeigt sich aber in der Größe der Horrorabteilungen in Videotheken. Jeder Mensch auf der Erde kennt den Schwarzen Mann, den Bogeyman, der ihn gnadenlos im Traum verfolgt. Gibt es den heute nicht mehr? Gibt es heute nur noch den Humanismus? Verraten nicht gerade die Freimaurer ihre Heimtücke, wenn sie so geheim tun, nur um materiell erfolgreich zu sein? Was ist mit der Verlogenheit der Konzilskleriker, die nur hinten offen und aufnahmebereit sind? Wird nicht gerade die moderne, offene und hochtechnologische Gesellschaft immer unmenschlicher durch wirtschaftliche Ungleichheit und elitengesteuerter Migration?

Das Reich des Herrn der Welt kann nicht von der Konzilskirche in einen Gaudium et spes Humanismus umgewandelt werden. Das Gegenteil glauben nur menschenverachtende Träumer und Ideologen. Weil der Teufel in jedem Menschen wohnt, kann die Welt nur besser werden, wenn dieser gekreuzigt wird. Die Gier nach einem schönen und erfüllten Leben muss hinter strengen Klostermauern genichtet und dadurch in die gemeinsame Sühne der göttlichen Liebe verwandelt werden, damit der ganze Leib der Liebe Gottes im Ordo Armoris der Schöpfung gesunden kann. Die Kinder Gottes halten zusammen wie Pech und Schwefel.

„Wer geht für uns?” „Ich, Herr, ich bin bereit. Ich gehe ins Leid!” Die Liebe verzehrt sich. Nur so ist Sie Sie selbst. Das Licht ist unvorstellbar hell. Der Feuersturm braust mit einer kaum zu ertragenden Lautstärke. Mein Herr und mein Gott!

Es ist bezeichnend, dass es im KKK des JP2 keinen eigenen Sacheintrag zur Sühne gibt. Wie gesagt, Modernisten mögen die Sühne nicht. Sie bevorzugen die Hölle, weil sie nicht an sie glauben. Allein der humanistische Teufel ist ihr Gott.