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Heilwasser
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Zweihundert
Der heilige Georg Soldat und Märtyrer
Der heilige Georgius, zu dessen Ehre schon frühzeitig mehrere Kirchen erbaut wurden, entsproß einer angesehenen Familie in Kappadozien (Kleinasien) und wurde von seinen Eltern in der Furcht Gottes erzogen. Nach dem Tode des Vaters begab er sich mit der wohl bemittelten Mutter, die aus Palästina stammte, nach Nikomedia, nahm unter dem Kaiser DiokletianMehr
Der heilige Georg Soldat und Märtyrer

Der heilige Georgius, zu dessen Ehre schon frühzeitig mehrere Kirchen erbaut wurden, entsproß einer angesehenen Familie in Kappadozien (Kleinasien) und wurde von seinen Eltern in der Furcht Gottes erzogen. Nach dem Tode des Vaters begab er sich mit der wohl bemittelten Mutter, die aus Palästina stammte, nach Nikomedia, nahm unter dem Kaiser Diokletian Kriegsdienste und erhielt durch die Gnade des Kaisers hohe Ehrenstellen. Als aber dieser anfing, die Christen zu verfolgen, trat er aus dem Kriegsdienst und verwies dem Kaiser mit ernsten Worten die Ungerechtigkeit seines Verfahrens.

Was Georg voraussah, erfolgte sogleich. Der erzürnte Kaiser warf ihm Undank vor, da er ihn doch mit Gnaden überhäuft hätte, und bot alles auf, ihn zum Abfall zu verleiten. Doch Georgius ließ sich weder durch Schmeicheleien noch durch Drohungen einschüchtern. Nun ließ ihn der Kaiser gefangen setzen. In der Folge wurde er wegen seiner Standhaftigkeit gegeißelt, auf die Folter gespannt, mit eisernen Haken zerfleischt, mit brennenden Lampen gebrannt und zuletzt enthauptet den 23. April 303.

Ihm sind viele Kirchen geweiht. Auch Ritterorden entstanden, die ihn als Patron verehren. Der heilige Ritter Georg ist auch Patron der Soldaten und einer der 14 Nothelfer und wird besonders um seine Fürbitte in den geistigen Kämpfen gegen den Teufel und in Gefahren des Glaubens angerufen. –
aus: Wilhelm Auer, Kapuzinerordenspriester, Goldene Legende Leben der lieben Heiligen Gottes auf alle Tage des Jahres, 1902, S. 296

Der heilige Georgius wurde bald, sowohl im Morgen- als auch im Abendland, hoch verehrt; zu ihm wendeten sich ganz besonders die Soldaten im Kriege, und durch seine Fürbitte haben sie auch Hilfe erlangt. So wendeten sich im 11. Jahrhundert die Kreuzfahrer, welche den Türken das heilige Grab zu Jerusalem entreißen wollten, zu dem Heiligen, und die Ungläubigen wurden wirklich geschlagen. Das Nämliche tat König Richard I. von England, welcher mit seinen Soldaten die Sarazenen besiegte. –
aus: Georg Ott, Legende von den lieben Heiligen Gottes, Bd. 1, 1904, S. 644