Josefa Menendez
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Der Hl Beda und das Fegefeuer

Der hl. Beda (+735) erzählt folgende Begebenheit, die sich zu seiner Zeit zugetragen hat. Ein braver Engländer namens Drithelm starb eines Abends nach langwieriger Krankheit. Doch am anderen Morgen kehrte er plötzlich ins Leben zurück und richtete sich zum Schrecken der Anwesenden auf. Diese liefen davon, nur seine Frau hatte den Mut, zu bleiben. Ihr erzählte nun Drithelm, er sei wirklich gestorben und nun von Gott ins Leben wieder zurückgerufen worden.
Er sprach: " Als meine Seele den Leib verlassen hatte, wurde ich von einem weißgekleideten Führer mit glänzendem Angesichte in ein tiefes Tal geleitet, das eine ungeheure Ausdehnung hatte und in dichte Finsternis gehüllt war, die Schrecken einflößte.
Ich sah dort zwei Abteilungen: auf der einen Seite Glut und Flammen. auf der anderen Eis und Kälte. Der Engel sagte zu mir, das sei der Ort für jene Seelen, die ihre Besserung bis zum Tode verschieben und noch im letzten Augenblick Reue zeigen.

Diese Seelen, die beständig aus der Hitze in die Kälte kommen und umgekehrt, werden erst nach dem Jüngsten Gericht in den Himmel gelangen, wenn ihnen nicht von den Lebenden durch gute Werke geholfen wird."
Drithelm zog sich hierauf in ein Kloster zurück und führte ein strenges Büßerleben. Wenn sich seine Ordensbrüder über seine Kasteiungen wunderten, antwortete er: "Meine lieben Brüder ich habe ganz andere Strenge gesehen als diese. Das sind Rosen und Süßigkeiten im Vergleich zu dem, was mir im Fegefeuer gezeigt wurde."

Manche müssen die gleiche Anzahl von Jahren im Fegefeuer leiden wie die Anzahl der Jahre ihres Sündenlebens beträgt.

Die selige Maria Taigi zu Rom sah das Los eines berühmten Grafen im Fegefeuer. Dieser Graf hatte zuvor ein üppiges und durch viele Reisen zerstreutes Leben geführt, sich aber später gebessert. Er musste ebenso viel Jahre im Fegefeuer leiden, die er auf Erden unnütz verlebt hatte.

Die Schwester Maria Lindmayr sah einen ihr bekannten Musikanten, der viel zu trinken pflegte, im Fegefeuer; er erschien ihr als Kröte und sprach, er müsse deswegen in dieser Gestalt erscheinen, weil er sich gerne in feuchten morastigen Orten aufgehalten hat; er müsse solange leiden, als er sich durch vieles Trinken das Leben abgekürzt hat. (Buch, Seite 160)

Aus den Mitteilungen vieler von Gott begnadeter Personen geht hervor, dass die Fegefeuerstrafen mancher Seelen viele Jahrhunderte; ja sogar Jahrtausende dauern können.

Maria Lindmayr (sie hatte viele Arme- Seelen Visionen) sagt: "Etliche hundert Jahre dauert .oft der Aufenthalt der Armen Seelen im Fegefeuer."

Auch der hl. Kardinal Bellarmin erklärt: "Es steht außer Zweifel, daß die Peinen des Reinigungsortes manchmal viele Jahrhunderte dauern." (De gemitu 1, II, 9).

Aus: kath-zdw.ch/maria/fegefeuer.html