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Osservatore Romano für Euthanasiegesetz

Frankreich: Osservatore Romano für das Euthanasiegesetz

Osservatore Romano für Euthanasiegesetz

Ganz anders die Tageszeitung des Vatikans. Der Osservatore Romano begrüßte am 19. März mit dem Titel „Ausgewogene Antwort“ die Zustimmung der französischen Nationalversammlung zum neuen „Sterbehilfegesetz“ von Claeys und Leonetti.
„Wir sind weit entfernt von einer Euthanasie“ schrieb das offiziöse Blatt des Papstes. „Die Polemik dieser Tage erscheint deshalb eindeutig kontraproduktiv und häufig oberflächlich.“
Meinte der Osservatore Romano damit auch die Französische Bischofskonferenz und den Avvenire, die Tageszeitung der Italienischen Bischofskonferenz?
Für den Osservatore Romano hätten die „französischen Gesetzgeber die Wirklichkeit mit Klarsicht und Mut betrachtet und nach gründlicher Überlegung einen Text formuliert, der nicht den Geist von einem der ausgereiftesten Gesetze zum Thema Lebensende entstellt.“ Gemeint ist das erste französische „Sterbehilfegesetz“ von 2005. Nun müsse das Gesetz „bekanntgemacht und angewandt werden. Und dabei sind Polemiken wenig hilfreich“, so der Osservatore Romano.
Das Gesetz muß dazu noch vom Senat und in zweiter Lesung von der Nationalversammlung des französischen Parlaments beschlossen werden. Der Osservatore Romano hat jedenfalls bereits seine Zustimmung erteilt und dies bereits im Titel zum Ausdruck gebracht. Dazu wurde das positive Urteil des französischen Premierministers Manuel Valls übernommen, der das neue Gesetz als „ausgeglichen“ bezeichnete. Das Fehlen einer Gewissensklausel für Mediziner wird vom Osservatore Romano nicht einmal erwähnt.

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