Vered Lavan
19229

Die 21 Eine Reise ins Land der koptischen Martyrer - Martin Mosebach. Buchempfehlung.

Die 21 Eine Reise ins Land der koptischen Martyrer - Martin Mosebach. Buchempfehlung.

Bildquelle: de.catholicnewsagency.com/article/die-21-von-mart…

Ein Buch wie "Die 21" von Martin Mosebach hat es in der Bundesrepublik oder überhaupt in Europa noch nicht gegeben und auch nicht davor, etwa in den Nachkriegsjahren, oder im Dritten Reich, oder in der Weimarer Republik. Doch halt, damals – im Jahr 1933 – erschienen "Die 40 Tage des Mussa Dagh". Es war ein Roman, in dem Franz Werfel erstmals das Volk und die Religion und die Tragödie der Armenier unter den Türken der Weltöffentlichkeit vorstellte. Er hatte ihr Drama im Jahr 1929 in Damaskus kennengelernt. Berühmt wurde drei Jahre nach Erscheinen des Romans die Predigt eines Priesters der armenischen Kirche in New York, der den Dichter dort mit den Worten rühmte. "Wir waren eine Nation, aber erst Franz Werfel hat uns eine Seele gegeben." Das mochte irgendwie stimmen, doch Werfel war ein böhmischer Jude aus Prag und Wien, und selbst kein Armenier.
Das aber ist jetzt ganz anders mit Martin Mosebach. Er ist ein Romancier aus dem Frankfurter Westend und einer der prominentesten katholischen Intellektuellen Deutschlands, der hier nicht mit einem funkelnden neuen Roman, sondern in einer großen Reportage den Spuren und dem Geheimnis der koptischen Märtyrer vom Februar 2015 folgt und dabei einen lebendigen Quellfluss der Christenheit freilegt, der immer noch von Blut gespeist wird – und dem Herzen Jesu selbst entspringt.
Und bei dieser Recherche übersteigt Mosebach das Werk Werfels unversehens um Lichtjahre, und das von Thomas Mann im Handumdrehen gleich mit. Hier erzählt und erläutert er uns nicht nur mit aller gebotenen Spannung von einer fernen fremden Kultur und Religion.

Hier klärt er uns plötzlich über uns selbst auf und über unsere Wurzeln – und zwar im Spiegel der koptischen Kultur Ägyptens, wobei ihm seine intime Kenntnis der lateinischen Liturgie zur Kunst der Unterscheidung so zu Hilfe kommt, wie der "Stein von Rosette" Jean-François Champollion im Jahr 1822 bei der Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen half. Es ist atemberaubend.
Mosebach ist ausgebildeter Richter. Seit 1983 aber hat er elf Romane, zahllose Erzählungen und Essays zu einem breiten Spektrum religiöser, historischer und politischer Themen verfasst, für die er mit etlichen der prominentesten Preise Deutschlands ausgezeichnet wurde – und die nun doch allesamt vor der überwältigenden Kraft der "21" wie Schreibübungen wirken. Es ist das Opus Magnum des 66-Jährigen, zu dem er sich vor drei Jahren gleichwohl von einem Titelbild auf dem Vatican-magazin hat herausfordern lassen, genauer, von einem winzigen Hauch.

Und da können wir plötzlich persönlich mitreden. Als wir im Mai 2015 für das Sommerheft eine Titelgeschichte über die libyschen Märtyrer vorbereiteten, konnten wir im weltweiten Netz nicht einmal ihre Namen in Erfahrung bringen. Was sind Heilige aber ohne Namen? Ist es da nicht fast, als existierten sie kaum? In dieser Situation kam uns damals in aller Hast nur noch die Zeichensprache zur Hilfe und die Gesichter der Märtyrer in dem Video der Mörder, das auch nur anzuschauen damals im katholischen Milieu als fast so verboten und anstößig galt wie der zweifelhafte Genuss eines Pornos. Wir mussten es aber, wenn wir das Video für unsere Zwecke in so genannte Screenshots zerlegen wollten, um zu bebildern, was wir nicht benennen konnten. So kamen wir zu dem Porträt des gerade ermordeten Mannes, dessen Namen wir erst jetzt von Martin Mosebach erfahren. Uns kam er damals so vor, als würde er nach seinem letzten Hauch mit seinem offenen Mund in dieser Sekunde ein erstes "Abba" flüstern – wie das Bild Christi im Schweißtuch des Gekreuzigten – und wir erfahren erst jetzt, dass es wohl ein "Jarap Jesoa!" (Herr Jesus!) gewesen sein muss, das da noch auf seinen Lippen ruhte. Mit diesen Worten starben fast alle 21 Märtyrer, wie das Video der Mörder dokumentiert.

"Einer von uns" schrieben wir damals etwas großspurig auf den Titel dazu. Für einen wie ihn und seine zwanzig Freunde müssten wir uns allerdings noch ganz schön auf die Hinterbeine stellen. Und so erzählt Martin Mosebach nun selbst von seiner Begegnung mit ihm:

"Der Kopf auf dem Titelblatt ließ mich nicht los. Viele Leser hatten sich darüber empört. Aber ich wollte es bei mir haben – ich schnitt es aus und habe es viele Male lange betrachtet: Es zeigt den Kopf eines jungen Mannes, eines Südländers offensichtlich. Ein magerer Junge mit bräunlicher Haut, und nicht sehr dichtem Schnurrbart, die Augen halb geschlossen; die schmalen Lippen sind leicht geöffnet und lassen ein bisschen von den Zähnen sehen. Das ist kein Lächeln, eher ein Zeichen tiefer Entspannung, in der sich der Mund unwillkürlich öffnet zu einem Atemzug oder einem Seufzer. Wenn sich das Gesicht während der Enthauptung verkrampft haben sollte, wenn Schmerz und Angst darauf sichtbar geworden waren, dann hatten sich diese Zustände unmittelbar nach dem Tod schon wieder verflüchtigt. Das Bild zeigt den Augenblick kurz nach dem Verbrechen, in einem Video, das von den Mördern selbst aufgenommen worden war, um ein Dokument von ihrer Tat zu schaffen und damit in der ganzen Welt Schrecken zu verbreiten. Nur ist das Bild, aus der Folge herausgelöst, zunächst nicht schreckenerregend. Nach der Enthauptung schien es bei ihm noch ein winziges Verweilen von Bewusstsein und Wärme gegeben zu haben, einen Ewigkeitsmoment aus Traum und Schlaf, in dem die Endgültigkeit des soeben Geschehenen vielleicht schon gar nicht mehr wichtig war. Die Zerschneidung der Lebensbahnen in ihrer Grausamkeit hatte schon einen neuen Zustand erzeugt, in dem alles Vergangene zurücktrat. Die ganze Existenz des jungen Mannes war jetzt in seinem Kopf versammelt, sehr bald schon würde sie daraus entwichen sein, aber in der im Bild festgehaltenen Sekunde schien dieses abgeschlossene Leben noch einmal greifbar. Inzwischen kenne ich seinen Namen. Er hieß Kiryollos Boushra Fawzy, geboren am 11. November 1991 in dem oberägyptischen Dorf El-Or in der Diözese Samalout. Und dann schwenkt die Kamera zurück auf das Meer, das leise schwappt wie bei Beginn, aber jetzt ist das Wasser nicht mehr graublau, sondern rot, nachdem hundert Liter Blut hineingelaufen sind. Das Rot verteilt sich nicht so schnell, es bildet eine Wolke in der Bläue, ein rotes Meer ist entstanden. Dies ist nur der Strand von Sirte, aber wir verstehen: So soll das Meer an vielen Stränden aussehen, wenn es nach dem Willen der Henker zugeht. Dass aus Strömen von Blut eine neue Welt und eine neue Gerechtigkeit hervorgehen würden, haben viele politische Gewalttäter der letzten hundert Jahre erhofft, aber nur wenige haben das reine Blutvergießen so gefeiert wie die Männer vom Strand von Wilayat Tarabulus."
Muss ich danach noch sagen, dass dieses Buch aufregender ist als fast alles, was wir in den letzten Jahrzehnten gelesen haben? Der Namenspatron unseres Kiryollos "war der heilige Cyrill von Alexandrien," lesen wir danach weiter, "der im fünften Jahrhundert auf dem Konzil von Ephesus erheblich Anteil daran hatte, der Mutter Jesu das Prädikat ,Theótokos’, das heißt Gottesmutter, zu erwirken. Aber anders als Cyrill von Alexandrien hat Kiryollos zu Lebzeiten in der Öffentlichkeit Ägyptens nicht die bescheidenste Rolle gespielt. In dem Video vom 15. Februar 2015, das seine Hinrichtung und die seiner zwanzig Gefährten zeigt, habe ich ihn dann lebendig gesehen. Er kniet in aufrechter Haltung vor seinem Henker. Er wirkt gelassen; sein Blick scheint in einer eigentümlichen Unbeteiligtheit auf den vor ihm liegenden Strand gerichtet, als wolle er ihn in allen Einzelheiten noch einmal in sich aufnehmen.

Die Geschichte des Christentums verzeichnet viele Enthauptungen. Der abgeschlagene Kopf Johannes’ des Täufers, des Vorläufers Jesu, erscheint auf vielen alten Gemälden und Mosaiken, die ein Gegenstand der Kunstbetrachtung geworden sind. Der Täufer wurde noch vor der Kreuzigung Jesu enthauptet; sein Kopf fiel durch die Laune einer erzürnten Königin. Ihm folgte der Apostel Paulus, der seine Enthauptung als Privileg eines römischen Bürgers fordern durfte. Danach sind viele Köpfe für den Glauben an Jesus Christus abgeschlagen worden, auch in Ländern der Christenheit – man denke nur an Thomas Morus in England unter König Heinrich VIII. oder an den von der russischen Orthodoxie heiliggesprochenen Alexander Schmorell als Mitglied der Weißen Rose im Zweiten Weltkrieg. – Und doch sind diese Gestalten sehr weit von uns weggerückt, sie gehören zu einer anderen, uns kaum mehr verständlichen Zeit. Die grausame Art ihres Todes und die Festigkeit, ja Sturheit im Bekenntnis ihres Glaubens scheinen einander zu entsprechen und sind uns gleichermaßen unheimlich. Hat die westliche Welt mit ihrer Bereitschaft zu Diskussion und Dialog solche lebensfeindlichen Gegensätze nicht längst überwunden? Wir leben in einer Zeit strikter Privatisierung der Religion und wollen sie der säkularen Gesetzlichkeit unterworfen sehen. Es gibt einen gesellschaftlichen Konsensus der Ablehnung von Missionierung und Glaubenseifer. Hat all das den erbarmungslosen Alternativen von Glauben und Tod, Verrat des Glaubens und Leben nicht ein Ende bereitet? Aber das Photo des abgeschnittenen Kopfes von Kiryollos und das Video, das die abgeschnittenen Köpfe seiner Gefährten zeigt, sind erst wenige Jahr alt. Sollte er ein Zeichen dafür sein, dass unsere Vorstellung von historischer Entwicklung eine Täuschung war? Dass Martyrium und Christentum in jeder Epoche der Geschichte zusammengehören und dass es Märtyrer so lange geben wird, wie es Christen gibt? Kiryollos war der erste der Getöteten, der für mich aus der Anonymität heraustrat."

Was fasziniert den Frankfurter Autor aber selbst an den Märtyrern, wird der Fremde am Nil an einer Stelle von einem Ägypter gefragt und gibt danach einen erschütternden Einblick in seine Seele frei: "Hätten wir uns länger gekannt, hätte ich vielleicht gewagt, ihm zu gestehen, was mich da wirklich fesselte: die Möglichkeit, ein Leben voller Fehler und Peinlichkeiten, Halbheit und Unaufrichtigkeit in einem einzigen Moment zu einem guten zu machen – und zwar durch ein Bekenntnis, das man vorher oft verraten hatte und, lebte man weiter, wieder verriete, das aber durch den Tod zum letzten und einzig wichtigen wurde. Alles, was man gewesen war, schmolz in diesem letzten Punkt zusammen, der gegenüber der Vergangenheit dann allein zählte. Viele Jahre verfehltes Leben erhielten durch das Martyrium jenes positive Vorzeichen, das alles in Heiligkeit verwandelte. Schwieg ich, um die Schlauheit, die in diesem Kalkül lag, nicht auszuplaudern?"

"Aber wenn immer noch zutreffen sollte," sagt er an anderer Stelle, "was man in der jungen Kirche Nordafrikas sagte – ,Die Martyrer sind der Samen des Christentums’ – , dann gehören die 21 vielleicht doch nicht zu den letzten, sondern immer noch zu den ersten Christen."

Ähnlich gewiss ist Martin Mosebach mit diesem Buch ein deutscher Nobelpreiskandidat geworden. Kein Mörder wird den Geist, den er hier über die uralte Kirche der Kopten für die ganze Welt und Christenheit freisetzt, jemals wieder in die Flasche zurückbekommen.

Es ist kein flammendes Manifest gegen die Mörder, sondern ein ansteckendes Zeugnis für die Heiligen und für Christus, für den sie gestorben sind. Wenn es mit rechten Dingen zugehen würde, müssten "Die 21" nun die Welt des Westens erschüttern wie ein Meteor, der vom Himmel her in die Erde einschlägt. Doch wie wir wissen, geht es in diesen Dingen zwischen Himmel und Erde nur selten mit rechten Dingen zu.

Dennoch ist und bleibt dieses Buch eine Offenbarung, wo dem offenen Mund des Kyriollos und den Händen Mosebachs nicht weniger als die Auferstehung der koptischen Kirche im Bewusstsein der ganzen Welt entströmt, als ein Mirakel, das noch viele in der Welt erfreuen – und die Kirche und unseren Blick auf die Mitchristen nachhaltig verändern wird. Es ist unfassbar. Dieses Buch bestärkt und beglückt, Christen wie Nichtchristen, als würden die ägyptischen Märtyrer vom Strand von Wilayat Tarabulus das Glück ihrer Begegnung mit Gott hier mit den Lesern teilen wollen.

Kurzum, es gibt viele wunderbare Bücher. "Die 21" von Martin Mosebach aber sind ein wahres Buchwunder vor unseren Augen.

Textquelle: de.catholicnewsagency.com/article/die-21-von-mart…

Interview mit Autor Martin Mosebach "Märtyrer sind der Samen des Christentums" auf Deutschlandfunk: www.deutschlandfunk.de/autor-martin-mo…
Vered Lavan
@Stelzer - Das Buch von der Seligen A.K. Emmerich kann man hier Sel. ANNA KATHARINA EMMERICK: Das bittere Leiden unseres Herrn Jesus Christus als PDF-Ebook komplett herunterladen.
Stelzer
Die meisten Katholiken sind nicht mal in der Lage den Film Die Passion von Mel Gibson anzusehen, Angesichts der beschränkten menschlichen Vorstellungskraft ist dieser Film wichtig genau wie das Buch der Katharina Emmerich. Das früher in jedem guten kath.Haus war
Theresia Katharina
@Vered Lavan @Sonia Chrisye @Gestas Ja, die IS ist der Handlanger der NWO, dazu bestellt die Christen auszulöschen!
Vered Lavan
@Matthias Lutz - Super! 👏 👍
Sonia Chrisye
@Vered Lavan
Ja, so ist es.
Und es geht ihnen um die totale Kontrolle von "Einheitsmenschen" unter Zuhilfenahme der weltweiten vollen Vernetzung.
Vered Lavan
@Sonia Chrisye - Das Christentum ist den babylonisch-drakonischen Weltbeherrschern im Weg und soll ausgelöscht werden! Vor allem jetzt in Europa.
Sonia Chrisye
Ein Zitat von Thomas Barnett, dem amerikanischen Militärstrategen und Chefideologen lautet:
„Nur die Globalisierung kann Frieden und Ausgewogenheit in der Welt herbeiführen. Als Voraussetzung für ihr reibungsloses Funktionieren, müssen vier dauerhafte und ungehinderte ‘Flows’ (Migrations-Ströme) gewährleistet sein…
Anstatt nur 300.000, müßte Europa bis 2050 jährlich 1,5 Millionen Immigranten …
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Ein Zitat von Thomas Barnett, dem amerikanischen Militärstrategen und Chefideologen lautet:

„Nur die Globalisierung kann Frieden und Ausgewogenheit in der Welt herbeiführen. Als Voraussetzung für ihr reibungsloses Funktionieren, müssen vier dauerhafte und ungehinderte ‘Flows’ (Migrations-Ströme) gewährleistet sein…

Anstatt nur 300.000, müßte Europa bis 2050 jährlich 1,5 Millionen Immigranten hereinlassen, um seine Bevölkerungsziffern konstant zu halten... (Anm.MM: Das sagte Barnett Jahre vor Beginn der Masseneinwanderung. Es sind derzeit 3-5 Mio Moslems, die jährlich nach Europa respektive Deutschland kommen)


Barnett schließt eines seiner Bücher mit folgenden unfasslichen Worten: „Tötet alle Gegner der NWO!“

“Jawohl”
bekennt Barnett, “ich nehme die vernunftwidrigen Argumente unserer Gegner zur Kenntnis. Doch sollten sie Widerstand gegen die globale Weltordnung leisten, fordere ich: Tötet sie!”
(…I say: Kill them !” , Seite 282).

Das Buch trägt den Titel :
Drehbuch für den 3.Weltkrieg: Die zukünftige neue Weltordnung
Vered Lavan
@Sonia Chrisye - Sehe ich auch so. Der Westen versündigt in dieser Hinsicht sich komplett an den christlichen Geschwistern im Orient.
Sonia Chrisye
@Vered Lavan
@Gestas
Die koptischen Christen sind ganz sicher auch Globalisierungsgegner, und daher ist es dem IS erlaubt, solche Gräueltaten vorzunehmen. Globalisierung - und NWO- Befürworter werden nichts dagegen haben. Es lässt den Westen eiskalt. Doch das wird sich eines Tages bitter rächen.
Sonia Chrisye
@Vered Lavan
@Gestas
Tripolis – Kairo (kath.net)
Ein Schreckensvideo des „Islamischen Staates“ (IS) zeigt die Hinrichtung von 21 koptischen Christen. Den entführten Geiseln werden mit Messern die Köpfe abgeschnitten. Offenbar schrien die sterbenden Opfer, solange sie noch die Luft dazu hatten: „O Gott, Jesus Christus – Jesus, mein Herr“.
Das im Internet verbreitete Video trägt den Titel „Eine in …Mehr
@Vered Lavan
@Gestas
Tripolis – Kairo (kath.net)
Ein Schreckensvideo des „Islamischen Staates“ (IS) zeigt die Hinrichtung von 21 koptischen Christen. Den entführten Geiseln werden mit Messern die Köpfe abgeschnitten. Offenbar schrien die sterbenden Opfer, solange sie noch die Luft dazu hatten: „O Gott, Jesus Christus – Jesus, mein Herr“.

Das im Internet verbreitete Video trägt den Titel „Eine in Blut geschriebene Nachricht an die Nation des Kreuzes“,

erstmals richtet sich damit der IS direkt an die Christen. Darüber berichtete die „Deutsche Welle“ und andere Medien. Nach Experteneinschätzung ist das Video echt und stammt vom libyschen Ableger der IS. Ein Sprecher der IS-Gruppe sagte vor der Hinrichtung, sie stünden „heute im Süden Roms, in Libyen“. An den Westen gerichtet sagt er: „Wir werden das Meer mit eurem Blut tränken.“
Vered Lavan
"Mosebach: Eigentlich in einem sehr einfachen, ganz unverstellten Verhältnis zum Christentum. Als Eiferer, würde ich denken, ist in diesem Milieu, in dem ich mich da aufgehalten habe, niemand zu betrachten. Es sind Leute, die in einem sehr starken Maß ein christliches Leben zu führen versuchen. Da auf dem oberägyptischen Dorf steht die Liturgie der Kopten – die eine sehr lange Liturgie ist, drei …Mehr
"Mosebach: Eigentlich in einem sehr einfachen, ganz unverstellten Verhältnis zum Christentum. Als Eiferer, würde ich denken, ist in diesem Milieu, in dem ich mich da aufgehalten habe, niemand zu betrachten. Es sind Leute, die in einem sehr starken Maß ein christliches Leben zu führen versuchen. Da auf dem oberägyptischen Dorf steht die Liturgie der Kopten – die eine sehr lange Liturgie ist, drei Stunden – im Mittelpunkt dieses Lebens. Diese Getöteten sind zum Teil bischöflich bestallte Hymnensänger gewesen, die diese lange Liturgie auswendig konnten. Der Gottesdienst stand in einem Maße im Mittelpunkt des Lebens dieser Menschen, das wir uns hier gar nicht vorstellen können. Dann war das eine solche Bereitschaft, einfach auch eine ruhige Konsequenz. Ich stelle mir vor, es ist sehr stark in der Gemeinschaft gelebt worden. Diese 21 haben alle in einem Saal geschlafen, auf dem Boden, waren übrigens auch alle verwandt miteinander. Und das ist eine Gemeinschaft, aus der auszutreten wohl einfach auch denkunmöglich ist." (Zitat aus: www.deutschlandfunk.de/autor-martin-mo…) --- "Der Gottesdienst stand in einem Maße im Mittelpunkt des Lebens dieser Menschen, das wir uns hier gar nicht vorstellen können." = das ist bei den Rechtgläubigen Katholiken im Überlieferten Lateinischen Ritus genauso!
Sonia Chrisye
@Vered Lavan
Mich hat dieses Interview auch sehr beeindruckt. Ich bin mir nicht sicher, wie weit ich von einer solchen Haltung noch entfernt bin.
Herr Mosbach spricht von
Versöhnung statt Rache
Welty
: Sie kommen zu dem Schluss, dass die koptische Kirche dazu beitragen kann, Ägypten zu heilen. Was bringt Sie zu diesem Schluss?
Mosebach: Es brachte mich vor allem zu diesem Schluss, dass ich bei den …Mehr
@Vered Lavan
Mich hat dieses Interview auch sehr beeindruckt. Ich bin mir nicht sicher, wie weit ich von einer solchen Haltung noch entfernt bin.

Herr Mosbach spricht von
Versöhnung statt Rache

Welty
: Sie kommen zu dem Schluss, dass die koptische Kirche dazu beitragen kann, Ägypten zu heilen. Was bringt Sie zu diesem Schluss?

Mosebach: Es brachte mich vor allem zu diesem Schluss, dass ich bei den Familien, die ich da erlebt habe, es nicht bei einem einzigen von einem Strafbedürfnis oder einem gar Rachebedürfnis die Rede war. Es kam nichts, es war nichts zu hören, was in irgendeiner Weise Revanche, auch nur Gerechtigkeit – in Anführungszeichen – forderte. Es wurde dieser Tod ganz in seiner religiösen Dimension gesehen und nichts anderem, und das fand ich doch eine Leistung, eine seelische Leistung, die mich außerordentlich überrascht hat. Also das hätte man den nächsten Verwandten der Getöteten zugestanden, wenn sie in ihrer Verletztheit Strafe und Rache gefordert hätten, und das gab es überhaupt nicht.
Vered Lavan
@Sonia Chrisye - Ja - das Interview ( www.deutschlandfunk.de/autor-martin-mo…) ist auch beeindruckend! Ich habe es heute morgen im DLF gehört.
Sonia Chrisye
Martin Mosbach im Gespräch mit Frau Ute Welty: Guten Morgen, Frau Welty!
Welty: Warum haben Sie diese Recherche unternommen, auf den Spuren eines Massenmordes, der in so vielen Familien eine unglaublich schmerhafte Lücke hinterlassen hat?
Gelassen im Angesicht des Todes
Mosebach
: Es ging mir um diese Familien. Es ging mir um das Milieu, aus dem die Ermordeten kamen. Man beschäftigt sich viel mit …Mehr
Martin Mosbach im Gespräch mit Frau Ute Welty: Guten Morgen, Frau Welty!

Welty: Warum haben Sie diese Recherche unternommen, auf den Spuren eines Massenmordes, der in so vielen Familien eine unglaublich schmerhafte Lücke hinterlassen hat?

Gelassen im Angesicht des Todes

Mosebach
: Es ging mir um diese Familien. Es ging mir um das Milieu, aus dem die Ermordeten kamen. Man beschäftigt sich viel mit den Mördern, aber ich wollte auch wissen, was das für Menschen waren, die im Angesicht des Todes eben so gelassen, möchte man wirklich sagen, ihren christlichen Glauben bekannt haben.

Welty: Wie drückt sich diese Gelassenheit aus?

Mosebach: Sie drückte sich … Während die Vorbereitungen liefen für die Hinrichtung, für das Köpfen, des Kopfabschneiden, sah man sie in diesem Video eben im Gebet oder in vollkommener Ruhe, und dann, als dann die Messer angesetzt wurden an die Hälse, da hörte man dann aus vielen Stimmen den leisen Ruf "Herr Jesus", und das eben im Zusammenhang mit dieser unheimlichen und auch abstoßenden Perfektion dieses kleinen Videos, das führte mich dazu, mehr wissen zu wollen über den Hintergrund dieser Menschen.

Quelle :
www.deutschlandfunkkultur.de/martin-mosebach…
Vered Lavan
@Sonia Chrisye - Sehe ich auch so. Da braucht es ein lebendiges Gebetsleben. 🙏
Sonia Chrisye
@Vered Lavan
Nur mit Gottes Hilfe und der Stärkung durch den Heiligen Geist, so wie Jesus gestärkt wurde im Garten Gethsemane durch einen Fürstenengel Gottes.
Vered Lavan
@Sonia Chrisye - Könnten wir so standhaft bleiben?
Sonia Chrisye
😇 Es ist alles so unfassbar, und doch real.
Vered Lavan
Das Wichtigste ist, dass diese 21 koptischen Martyrer ihren Glauben in Jesus Christus vor der ganzen Welt bekannten. 🙏 🙏