Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. (Psalm 62,2)
Die Stillen im Lande waren es, die auf den kommenden Heiland warteten. In ihrem Innenleben war Raum für die Stimme Gottes, das Rufen aus der Ewigkeit. Ohne stille Sammlung deines Gemütes gibt es kein gesegnetes Beten, keine echte Andacht.
Rudolf Kögel singt:
Ebnen soll sich jede Welle, denn mein König naht heran. Nur an einer stillen Stelle legt Gott seinen Anker an.
Als die Kinder Israel am Roten Meer lagerten, waren sie in großer Angst. Denn Pharao, dessen Knechtschaft sie eben entronnen waren, wollte sie aufs Neue versklaven. Menschlich betrachtet bestand keine Möglichkeit zu entrinnen. Aber Mose sprach zu dem Volk: Der Herr wird für euch streiten und ihr werdet still sein (2 Mose 14 Vers 14). So geschah es. Werde auch Du stille und warte auf sein Heil!
Du starker und treuer Gott! Wir danken Dir, dass wir aus aller Unruhe des Lebens an Dein Vaterherz kommen dürfen. Auch uns gilt Deine Zusage: Durch Stillesein und Hoffen werdet ihr stark sein. Lass uns nicht zuschanden werden, sondern rette uns aus aller Anfechtung und Sorge, dass wir Dir Lob und Preis sagen, weil Du so gütig bist. Wenn Deine Hilfe aus- zubleiben scheint, behüt uns vor dem Murrgeist, der mit Dir hadert.
Quelle: Im Frieden Gottes. Tägliche Andachten von Pfarrer Karl Beck.
