Sonia Chrisye
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Die gescheiterte Revolution der Wahrheit.

Die bange Frage lautet: „Wird sie heute wieder scheitern?“

Im November 2018 jährte sich zum hundertsten Male der Sturz des kaiserlichen Deutschlands, das von einer Koalition von letztlich 28 Staaten zur Kapitulation gezwungen wurde. Eine neue Biographie über den Freidensaktivisten Hans-Georg von Beerfelde leistet hier erste Abhilfe – und öffnet den Blick in einen Abgrund.

Das Gute im Menschen?
Ein Auszug
Beerfelde ist eine tapfere, vielleicht sogar leichtsinnige Person, die an das Gute im Menschen glaubt. Niemand kann ihn davon abhalten, im Frühsommer 1932, in einer von bürgerkriegsähnlichen Szenarien geprägten Zeit, Hitler in einem offenen Brief über den „katastrophalen geschichtlichen Irrtum“ seiner Partei zu belehren. Er gibt dem „Führer“ zu verstehen, dass die NSDAP „vollkommen auf dem Holzwege“ sei. Zwar benötige Deutschland in der Tat eine „Freiheitsbewegung“, jedoch nicht im Sinne Hitlers und seiner Schergen. Dem deutschen Volk müsse die historische Wahrheit über die Ursache des Ersten Weltkrieges und seine Folge, den Versailler Vertrag, gesagt werden. Sodann sei es vom „Gewaltglauben“, den „Rüstungen“ und „neuen Kriegsmöglichkeiten“ zu befreien. Die Nazis werden sich diesen Affront nicht gefallen lassen: nach dem Reichstagsbrandprozess wird Beerfelde von SA-Hilfspolizei verschleppt und zum Krüppel geschlagen. Nur das Engagement ehemaliger Offizierskameraden rettet ihn, den natürlichen Antipoden des aus den Schützengräben des Ersten Weltkrieges entspringenden deutschen Faschismus, vor dem gewaltsamen Tod.

Quelle zum Weiterlesen :
www.theeuropean.de/lothar-wieland/15075-ein-pazif…
Sonia Chrisye
Welche geistigen Strömungen in der Zeit vor dem 1.und 2. Weltkrieg herrschten, die zu diesen Katastrophen beitrugen, kann man in diesem Beitrag entdecken :
Politik und Christentum - ein Querschnitt mit dem Schwerpunkt Nationalsozialismus.pdf