M.RAPHAEL
1517

Unverfügbarkeit

In der katholischen Tradition repräsentieren die heiligen Kirchengebäude und Klöster das unendliche Geheimnis Gottes, Seine absolute Macht und Seine Unverfügbarkeit. Schon ihre Nähe lässt einen erschaudern. Wie ehemals das innerste Heiligtum des jüdischen Tempels strahlt die Kirche wie ein geöffnetes Tor zur jenseitigen Dimension des Heiligen. Der Mensch weiß instinktiv, dass er sich niederzuknien hat.

Der Novus Ordo wollte genau das abschaffen. Jetzt ist der Mensch Herr über Gott. Jetzt ist er Chef. Es gibt kein Schaudern mehr. Fromme Kirchen und ehrfurchtserheischende Klöster werden entkernt und in abstrakte Tempel der humanistischen Vernunft verwandelt. Am Ende des Novus Ordo „strahlt die vollends aufgeklärte Erde im Zeichen triumphalen Unheils.“ Zwischenzeitlich leiden die guten Novus Ordo Priester an einem gebrochenen Herzen, weil es sich als unmöglich erweist, diese tatsächliche aber versteckte Gottlosigkeit mit ihrer Gottesliebe langfristig zu vereinbaren. Unzählige gute und fromme Priester werden schon im Vorfeld vom Novus Ordo verhindert, stattdessen züchtet man sich fragwürdige Charaktere heran.

Gott ist darüber traurig, aber letztendlich wird Sein Heilswille davon nicht berührt. Nach wie vor sind die Tore zum Himmel für Seine Kinder geöffnet. Für die Menschen sind sie unverfügbar. Wenn sie sich selbst belügen wollen, ist das ihre Sache. Sie werden die Konsequenzen tragen müssen. Schon allein wegen Gloria TV werden sie nicht sagen können, sie hätten es ja nicht gewusst.