Heilwasser
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Tugendschule für Deutschland (4) Inbrunst

Tugendschule für Deutschland (4) Inbrunst

Inbrunst
... ist das Vermögen, dem von der Vorsehung auf unseren Weg Gelegten mit glühendem Einsatz zu reagieren. Inbrunst ist das
Streben, den Werken Gottes in uns eine ebenbürtige Antwort entgegenzuhalten.

Das Gegenteil von Inbrunst ist Lauheit, Laxheit, Gleichgültigkeit,
Unterkühlung. Inbrunst ist fieberhaftem weltlichen Treiben ent-
gegengesetzt.

Die inbrünstige Seele
… ist vom wahren Liebesfeuer, dem Heiligen Geist, entzündet und
brennt für Jesus und Maria so sehr, dass sie die Macht entwickelt,
damit den Himmel sozusagen in Brand zu setzen. Der flammenden,
opfernden liebeglühenden Seele kann der Himmlische Vater nichts
absprechen, denn Er sieht darin die Eigenschaften Jesu und Mariae
gespiegelt. Inbrunst macht die Gebete kräftig und die Taten verdienstvoll, weil sie sich verzehrt für den Herrn. Die Inbrunst der Heiligen sehnte sich letztlich nach nichts anderem als nach der Kreuzesnachfolge Christi. Nichts für den Herrn und seine Mutter leiden zu können, haben sie als großen Verlust angesehen.
Inbrunst war genau die Eigenschaft, die Jesus auf dem Kreuzweg angetrieben hat. Die feurige Liebe hat Ihn bis zum Letzten getrieben. Die inbrünstigen Seelen können so Ausgleich schaffen für die vielen laxen Seelen, die es mit der Nachfolge Jesu gar nicht genau nehmen.

Lauheit
Leider ist die Lauheit tief ins Christentum eingedrungen. Gar viele
gehen nur noch zur Hl. Messe, damit sie da sind, aber gar nicht mehr wissen, wozu, weil die innere Überzeugung fehlt. Wer lau betet, betet ohne Gefühl und ohne Andacht, leiert es nur herunter und erhält somit auch keine Früchte davon. So jemand braucht sich nicht wundern, wenn er im geistigen Leben keinen Schritt vorwärts kommt oder wenn so gar keine Wunder oder auffällige Gebetserhörungen geschehen wollen. Darum empfiehlt die Kirche von Zeit zu Zeit an Exerzitien teilzunehmen oder zu gewissen liturgischen Zeiten wie der Fastenzeit eine intensivere Einkehr als sonst zu halten. Freilich hat man nicht immer Zeit und es ist auch nicht sinnvoll, dauernd auf Exerzitien zu gehen, aber wenigstens
ein oder zweimal im Jahr könnte man sich das schon vornehmen, gesetzt den Fall, man findet einen guten Exerzitienleiter. Ansonsten lädt uns die Fastenzeit ein, sich über eine Schwäche bewusst zu werden, die man sich einmal zur Brust nimmt und versucht, daran zu arbeiten. (Ein Heiliger, ich meine, es war der hl. Franz v. Sales, sagte einmal, wenn man innerhalb eines Jahres nur einen einzigen Fehler ausmerzen würde, würde man recht schnell heilig werden.) Aber leider nehmen sich die Leute das gar nicht vor. Inbrunst sorgt hier für Nachhaltigkeit und Kraft in der Umsetzung, denn sie ist die Beseelung durch den Heiligen Geist, die Kraft des Allerhöchsten.

(Aus einem Tugendbuch zusammengefasst)
Heilwasser
Ein Heiliger, ich meine, es war der hl. Franz v. Sales, sagte einmal, wenn man innerhalb eines Jahres nur einen einzigen Fehler ausmerzen würde, würde man recht schnell heilig werden.